Raschid Gibyatowitsch Neschmetdinow

Raschid Gibyatowitsch Neschmetdinow

Raschid Gibyatowitsch Neschmetdinow (russisch Рашид Гибятович Нежметдинов; * 15. Dezember 1912 in Aktjubinsk; † 3. Juni 1974) war ein sowjetischer Schach- und Damespieler. Er war Internationaler Meister im Schach und Großmeister des Damespieles.

Die Eltern von Neschmetdinow waren Bauern. Nachdem sie früh verstorben waren, musste ein Bruder von Raschid für die Familie sorgen. Sie zogen nach Kasan. Aufgrund der Wirren und wirtschaftlichen Not nach der russischen Oktoberrevolution litt die elternlose Familie unter großer Armut.

Die Regeln des Schachspiels erlernte Raschid als Kind, als er im Schachklub Partien beobachtete. Er war in der Lage, die Spieler auf Anhieb zu besiegen. Im Jahre 1927 gewann er im Turnier der Kasaner Pioniere sämtliche fünfzehn Partien. Im gleichen Jahr erlernte er das Damespiel. Nur einen Monat später gewann er das Halbfinalturnier der Damemeisterschaften von Kasan. Im Finale wurde er zweiter, und sechster bei der russischen Meisterschaft im Damespiel des gleichen Jahres.

Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde Neschmetdinow 1941 zur Armee eingezogen. Er konnte erst 1946 wieder an Schachturnieren teilnehmen.

Bei der Vorausscheidung zur russischen Damemeisterschaft im Jahre 1949 war er zunächst nur als Zuschauer anwesend. Nachdem ein Spieler vom Turnier zurücktrat, nahm Neschmetdinow seinen Platz ein, und konnte sämtliche Partien gewinnen. Er konnte auch das Finalturnier gewinnen. Im gleichen Jahr wurde er ebenfalls russischer Schachmeister.

Neschmetdinow wurde fünfmal Schachmeister der Russischen Unionsrepublik. Er nahm an mehreren Meisterschaften der UdSSR teil, und konnte dort als bestes Ergebnis im Jahre 1954 einen 7. Platz erreichen. Ihm gelangen Siege gegen Weltklassespieler wie Michail Tal, Boris Spasski, Lew Polugajewski und Efim Geller. Für den September 1954 wurde als seine beste historische Elo-Zahl 2660 bestimmt.

Er galt als besonders talentierter Kombinationsspieler. Häufig brachte er überraschende Materialopfer. Infolgedessen wurde er engagiert als Trainer von Michail Tal für dessen Weltmeisterschaftskampf gegen Michail Botwinnik. Botwinnik sagte über ihn: „Niemand versteht Kombinationen so wie Neschmetdinow.“ Besonders spektakulär war ein Partiegewinn gegen Polugajewski 1958.

Werke

Literatur

Weblinks


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