- Rath (Erdwerk)
-
In der Archäologie bezeichnet Rath ein eisenzeitliches oder älteres irisches Erdwerk. Raths sind oft kreisrund und von unterschiedlicher Größe. Durchmesser von 20 m sind häufig, sie können aber auch mehr als 100 m weit sein und von der Kreisform zum Oval hin abweichen.
Ein typischer Rath hat etwa 35 m Durchmesser und ist von einem vier Meter breiten und zwei Meter hohem Wall mit Graben umgeben. Ein Damm quert den Graben und führt zu einer Lücke im Wall. Da Raths vielfach in schwachen Hanglagen errichtet wurden, fällt das innere Gelände oft in Richtung des Eingangs ab. Zu den inneren Merkmalen können vereinzelt Souterrains und Spuren von Häusern gehören, die als leichte Erhöhungen sichtbar sind.
Zu den Varianten des Rath gehören multiple Wälle und Gräben (Dunglady im County Londonderry und Lisnagade und Lisnavaragh im County Down) und formale Anpassungen an die natürliche Geländeform. Raths treten mitunter in Gruppen auf oder tangieren sich. Damit und mit den multiplen Umwallungen zeigen sie Eigenschaften, die auch bei Duns, Henges und Steinkreisen zu beobachten sind.
Eine der Varianten hat einen innen liegenden Graben, der im Innenraum eine einen Meter oder weniger hohe Plattform entstehen lässt. Eine andere Variante ist der erhabene Rath. Ein Hügel von bis zu vier Meter Höhe im Inneren wurde als eine Art Motte geschaffen, die ohne Ausgrabung schwer von den späteren anglo-normanischen Bauten zu unterscheiden ist. Einige tragen die anglisierte Bezeichnung Fort im Namen. Tullaghoge Fort im County Tyrone ist ein Rath, der im 11. Jahrhundert Inaugurationsplatz der Cenél nEógain (der späteren O’Neills) war. Hier residierten die O’Hagans, die mit den O’Cahans die Inaugurationen durchführten. M. Stout veröffentlichte die dendrochronologischen Daten von 114 Ringforts und einiger mit ihnen in Verbindung stehender Crannógs und Souterrains. Erste Ringforts entstehen in der Bronzezeit. Der Schwerpunkt liegt allerdings zwischen 600 und 1000 n. Chr. Ihr Bau endet um 1300 n. Chr. Die Daten für Crannógs liegen zwischen 550 und 750 n. Chr.
Der Rath Laoghaire, der Rath of the Synods und der Rath Meave sind die berühmten Raths of Tara.
Ähnlich wie beim Dun (z.B. in Dunguaire Castle), der steinernen Version des Rath, haben eine Reihe irischen Orte den Begriff "Rath" oder den gleichbedeuten Begriff "Lis" (Lisnagade Rath, Lisnavaragh Rath) als Präfix.
Nordirland
- Rathkeltair, County Down
- Rathlin Island, County Antrim
- Rathmore, (Clogher) County Tyrone
- Rathmore, County Antrim
- Rathmullan Rath und Motte, Co. County Down
- Rathtrillick, County Armagh
- Rathturret, County Down
Republik Irland
- Rathangan, County Kildare
- Rathcoffey Castle, County Kildare
- Rathcrogan (der Rath der Medb), County Roscommon
- Rathfran Kloster, County Mayo
- Rathgall, County Wicklow
- Rathhealy, County Kilkenny
- Rathmacknee Castle, County Wexford
- Rathmichael Kirche und Rundturm (Irland), County Dublin
- Rathmore Kirche und Hochkreuz County Meath
- Rathmullan Kloster, County Donegal
- Rathsonny, County Galway
- Rathumney Castle, Co. Wexford
- Rathurles Kirche und Rath, County Tipperary
- auch die Doppelungen Lisdoon (bei (Lisdoonvarna) und Caherdoon (Lis = Rath) und (Caher oder Doon = Dun) kommen vor.
Literatur
- M. Stout, The Irish ringfort 2000 Dublin, ISBN 1-85182-582-7.
- Dep. of the Environment of Northern Ireland: Historic Monuments of Northern Ireland Belfast 1987 ISBN 0-337-08180-8
Kategorien:- Archäologie (Irland)
- Archäologischer Fachbegriff
- Erdwerk
Wikimedia Foundation.