- Ratno Górne
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Ratno Górne Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Gmina: Radków Geographische Lage: 50° 30′ N, 16° 32′ O50.516.5375Koordinaten: 50° 30′ 0″ N, 16° 32′ 15″ O Höhe: 360 m n.p.m Einwohner: Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Breslau Ratno Górne (deutsch Oberrathen) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Radków (Wünschelburg).
Geographie
Oberrathen liegt am Nordrand des Heuscheuergebirges, zehn Kilometer südwestlich von Nowa Ruda. Es wird von der Posna durchflossen, einem rechten Nebenfluss der Steine. Nachbarorte sind Gajewo im Norden, Ścinawka Górna im Nordosten, Ratno Dolne im Osten, Wambierzyce im Südosten, Nowy Świat im Süden sowie Radków im Westen.
Geschichte
Oberrathen wurde erstmals 1347 erwähnt. Es war im Besitz der böhmischen königlichen Kammer und gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Für 1414 ist ein Freirichtergut belegt. 1601 verkaufte Kaiser Rudolf II. Oberrathen an die Stadt Wünschelburg, die es 1631 wegen Überschuldung an ihre Gläubiger abtreten musste. 1684 erwarb Daniel Paschasius von Osterberg Oberrathen, der es 1711 seinem Sohn Johann Anton vererbte. Dieser verkaufte Oberrathen 1761 an den Neuroder Kommerzienrat Leopold Genedel. Für 1805 sind ein Freirichtergut, 15 Bauern sowie 58 Gärtner- und Häuslerstellen nachgewiesen.
1854 verkauften die Genedel-Erben Oberrathen an Woldemar von Johnston, dem sein Sohn Maximilian folgte. Über dessen Witwe gelangte der Besitz an Baron von Blanckart. Oberrathen gehörte immer zur Pfarrei Wünschelburg, wohin die Kinder zunächst auch zur Schule gingen. 1885 errichtete die Gemeinde Oberrathen ein eigenes Schulgebäude. Das Oberrathener Freirichtergut hat sich bis in das 20. Jahrhundert als besonderer Besitz erhalten und gehörte 1851–1916 der Stadt Wünschelburg.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Oberrathen zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien, die in Landkreise aufgeteilt wurde. 1816–1853 war der Landkreis Glatz, 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte Oberrathen bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Oberrathen 1945 an Polen und wurde in Ratno Górne umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Ratno Górne zur Woiwodschaft Wałbrzych.
Literatur
- Hugo Weczerka (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, S. 425–426
- Peter Güttler u. a.: Das Glatzer Land. Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 86
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 1, ISBN 3-927830-06-2
Kategorie:- Ort der Woiwodschaft Niederschlesien
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