- Raúl Silva Henríquez
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Raúl Kardinal Silva Henríquez SDB (* 27. September 1907 in Talca, Chile; † 9. April 1999 in Santiago de Chile) war Erzbischof von Santiago de Chile.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Raúl Silva Henríquez war das 16. von 19. Kindern eines wohlhabenden Farmers und katholischen Politikers in Zentralchile. Er besuchte das Colegio De La Salle Talca in Talca und von 1920 bis 1922 das deutschsprachige Liceo Alemán Santiago in Santiago de Chile. Er immatrikulierte sich im Alter von nur 16. Jahren und studierte an der Katholischen Universität von Santiago de Chile Rechtswissenschaften und promovierte zum Doktor der Rechte. 1930 trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Er studierte in Santiago de Chile und Turin die Fächer Philosophie und Katholische Theologie. Er promovierte sowohl in Theologie als auch in Kanonischem Recht und empfing am 3. Juli 1938 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend arbeitete er als Dozent und Leiter in verschiedenen Einrichtungen seines Ordens. 1945 gründete er die Föderation der Katholischen Schulen Chiles und wurde deren erster Präsident. In den 1950er-Jahren gründete er die das Katholische Chilenische Institut für Flüchtlingsfragen und leitete längere Zeit als Vizepräsident den Internationalen Caritasverband.
1959 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Bischof von Valparaíso. Die Bischofsweihe empfing Raúl Silva Henríquez durch den Apostolischen Nuntius in Chile, Opilio Rossi. 1961 betraute ihn der Papst mit der Leitung des Erzbistums Santiago de Chile, am 19. März 1962 nahm er ihn als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Bernardo alle Terme in das Kardinalskollegium auf. Raúl Kardinal Silva Henríquez wurde im Oktober 1962 Präsident des Internationalen Caritasverbandes. Er nahm am Konklave des Jahres 1963 teil und vertrat in der Folgezeit den Papst bei zahlreichen Feierlichkeiten als Päpstlicher Legat. Raúl Kardinal Silva Henríquez erhielt im Jahre 1971 den Menschenrechtspreis der Lateinamerikanischen Jüdischen Kongresses. Während der Militärdiktatur in Chile engagierte er sich für die Wahrung der Menschenrechte. 1978 erhielt er den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen, 1979 wurde ihm der Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte verliehen. 1983 legte Raúl Kardinal Silva Henríquez die Leitung des Erzbistums Santiago de Chile nieder. Er starb am 9. April 1999 in Santiago de Chile und wurde in der dortigen Kathedrale bestattet.
Ehrungen und Auszeichnungen
Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter 1971 den Menschenrechtspreis (Premio Derechos Humanos) des jüdischen Kongresses in Lateinamerika (Congreso Judío Latinoamericano) und 1978 den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen. 1986 erhielt er für sein Engagement des Vikariates der Solidarität den Prinz-von-Asturien-Preis.
Der chilenische Staat prägte zu Ehren von Raúl Silva Henríquez eine 500 Pesos Bimetall-Umlaufmünze.
Literatur
- Mario I. Aguilar: Cardi. In: Catholic Historical Review. 89, 4. Oktober 2003, S. 712–731.
- Eduardo Benítez Soto: Monseñor Raúl Silva Henríquez, 1961. Editorial Salesiana, Santiago de Chile 1982 (Serie Arzobispos de Santiago)
- Oscar Pinochet de la Barra: El Cardenal Silva Henríquez. Luchador por la justicia. Editorial Salesiana, Santiago de Chile 1987.
Weblinks
- Eintrag zu Raúl Silva Henríquez auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- „Cardenal Silva Henríquez: Natalicio de un talquino de Corazón“ (spanisch)
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