Reise ohne Wiederkehr

Reise ohne Wiederkehr
Filmdaten
Deutscher Titel Reise ohne Wiederkehr
Originaltitel One Way Passage
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 69 Minuten
Stab
Regie Tay Garnett
Drehbuch Wilson Mizner,
Joseph Jackson
nach der Originalstory von Robert Lord
Produktion Robert Lord,
Hal B. Wallis
Musik W. Franke Harling,
Bernhard Kaun
Kamera Robert Kurrle
Schnitt Ralph Dawson
Besetzung

Reise ohne Wiederkehr (OT: One Way Passage) ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit dem populären Leinwandpaar William Powell und Kay Francis in den Hauptrollen unter der Regie von Tay Garnett.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung beginnt in Hongkong in einer Bar. Joan Ames und Dan Hardesty lernen sich kennen und verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Beim Abschied trinken sie gemeinsam einen Cocktail und als Zeichen der Verbundenheit zerschlagen sie ihre Gläser, um die Stiele über Kreuz auf den Tisch zu legen. Sie wollen sich am Neujahrsabend in Agua Caliente wiedertreffen. Joan erwidert zum Abschied

Goodbye

Dan lächelt sie an und meint:

Not Goodbye. Auf Wiedersehen!

Beim Verlassen der Bar wird Dan von Steven Burke festgenommen. Es stellt sich heraus, dass Dan aus San Quentin, wo er wegen Mordes festsaß, geflohen ist. Steve soll Dan zurück ins Gefängnis bringen, wo bereits dessen Hinrichtung vorbereitet wurde. Kurz darauf treffen sich Joan und Dan wieder an Bord eines Schiffs nach San Francisco. Joan hat ebenfalls ein Geheimnis: sie ist unheilbar krank und will ihre letzten Tage unbeschwert verleben. Nachdem Dan Steven das Leben gerettet hat, gestattet ihm dieser, sich die Reise über ohne Handschellen frei an Bord bewegen zu dürfen. Dan und Joan verbringen jede Minute miteinander. Die beiden Liebenden erhalten Unterstützung durch Skippy und Die Baronin, ein Paar von Trickbetrügern. Die Baronin kennt Dan und die wahren Motive, die ihn seinerzeit zu der Straftat gebracht haben: das Opfer war ein berüchtigter Verbrecher, der durch Dan von weiteren Straftaten abgehalten wurde. Die Baronin will Dan zur Flucht verhelfen und beginnt daher eine Romanze mit Steven, um ihn von seinen Pflichten abzulenken. Bei einem Landgang verbringen Dan und Joan einen romantischen Nachmittag. Dan will gerade Joan gestehen, dass er nicht wieder mit an Bord kommen werde, als Joan einen Schwächeanfall erleidet. Dan gibt aus Liebe jeden Gedanken an Flucht auf und bringt Joan zurück. Bei der Gelegenheit erfährt er vom Schiffsarzt, wie es um Joan wirklich steht. Gerade als das Schiff in den Hafen von San Francisco einläuft, erfährt auch Joan das Geheimnis von Dan. Die beiden sehen sich ein letztes Mal und wieder ruft ihr Dan entgegen:

Not Goodbye Joan. Auf Wiedersehen. New Year’s Eve, Agua Caliente.

Joan bricht danach ohnmächtig zusammen und stirbt. Die Film endet am Silvesterabend in einer Bar in Agua Caliente. Um Mitternacht hört der Barkeeper plötzlich das Zerbrechen von zwei Cocktailgläsern und sieht die beiden Stiele der Gläser über Kreuz auf dem Tisch liegen. Aber niemand ist zu sehen.

Hintergrund

Kay Francis war 1932 von Paramount mit William Powell von Paramount Pictures und einigen erfolgreichen gemeinsamen Filmen zu Warner Brothers gewechselt und rasch zu einer beliebten Darstellerin dramatischer Liebesgeschichten aufgestiegen. Das Studio gab ihr mehrere gute Rollen und paarte sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder mit Powell in der frivolen Komödie Ein Dieb mit Klasse.

Die beiden Stars arbeiteten so gut zusammen, dass sie unmittelbar nach Beendigung der Dreharbeiten erneut vor die Kamera traten. Reise ohne Wiederkehr war für beide Beteiligte ihr bis dahin größer kommerzieller Erfolg. Das Studio verfilmte die Story 1940 erneut unter dem Titel Till We Meet Again mit Merle Oberon und George Brent in den Hauptrollen. Den Part der Joan sollte zunächst Bette Davis übernehmen, die sich jedoch weigerte, nach ihrem spektakulären Filmtod in Opfer einer großen Liebe erneut das Ende der Handlung nicht zu überleben.

Für Francis und Powell blieb es die letzte gemeinsame Arbeit.

Regisseur Tay Garnett drehte den Film ohne größere Einmischung des Studios mit einem sehr geringen Budget. Er ließ das Drehbuch mehrere Male umschreiben und bestand darauf, die Melodramatik der Geschichte bewusst gering zu halten. Statt dessen betonte er die romantischen Momente und das Mystische der Geschichte. Die Dreharbeiten fanden teilweise an Bord der S.S. Calawell, einem verrosteten alten Schoner, statt. Die Schauspieler mussten ohne jeden Komfort arbeiten und das Studio sparte sogar beim Essen und gewährte den Statisten nur magere 50 Cent pro Tag. Tay Garnett war die meiste Zeit betrunken und schließlich setzte der Produzent dem Treiben ein Ende und ließ den Rest des Film im Filmstudio drehen.

Kritik

In seiner Kritik vom 14. Oktober 1932 schrieb Moraunt Hall in der New York Times:

In its uncouth, brusque and implausible fashion One Way Passage a pictorial comedy drama which arrived at the Warners' Strand last night, offers quite a satisfactory entertainment. It has an original idea and the characters stand out clearly in their voyage aboard a vessel bound from Hongkong for San Francisco. […] Tay Garnett's direction is clever. He keeps the story on the move with its levity and dashes of far-fetched romance.

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1934 gewann der Film in der Kategorie

  • Beste Originalgeschichte

Weblinks

Quellen

  • John Callahan - Kay Francis: Secrets of an Actress - Artikel in Bright Lights Film Journal, Ausgabe Mai 2006
  • Lynn Kear & John Rossman - Kay Francis: A Passionate Life and Career - McFarland & Company, 2006; ISBN 0-7864-2366-8.
  • Scott O'Brien - Kay Francis: I Can't Wait to Be Forgotten. Her Life on Stage and Film - BearManor Media, 2006; ISBN 1-59393-036-4.
  • Before the Code – Hollywood 1929 – 1934, V’96 Retrospektive; ISBN 3-901770-00-3

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