Rettbergsaue

Rettbergsaue
Rettbergsaue
Luftbild der Rettbergsaue und der Schiersteiner Brücke aus Richtung Schierstein gesehen
Luftbild der Rettbergsaue und der Schiersteiner Brücke aus Richtung Schierstein gesehen
Gewässer Rhein (Oberrhein)
Geographische Lage 50° 2′ 4″ N, 8° 13′ 13″ O50.03456498.220392785Koordinaten: 50° 2′ 4″ N, 8° 13′ 13″ O
Rettbergsaue (Hessen)
Rettbergsaue
Länge 3,1 km
Breite 400 m
Fläche 0,68 km²
Höchste Erhebung 85 m ü. NN
Blick vom Treppenabgang der Schiersteiner Brücke zur Rettbergsaue auf das Gelände unter der Brücke
Blick vom Treppenabgang der Schiersteiner Brücke zur Rettbergsaue auf das Gelände unter der Brücke
Die Rettbergsaue als Schauplatz des Nebeljungenstreichs

Die Rettbergsaue (sprich: Rettbergs-Aue) ist eine natürliche Wiesbadener Rheininsel, die zwischen dem Hauptfahrwasser des Rheins im Norden und dem Wachsbleicharm im Süden liegt, in dem die Landesgrenze von Hessen und die Stadtgrenze von Mainz verläuft. Die Rettbergsaue ist etwa 3100 Meter lang und bis zu 400 Meter breit und zählt mit 68 Hektar zu den größten Inseln, die vom Rhein beidseitig ungehindert umströmt werden. Für den Verkehr auf der Bundesautobahn 643 wird die Aue von der Schiersteiner Brücke überspannt. Auf der Ostseite der Brücke gibt es einen Rad- und Gehweg mit Treppenabgang zur Insel. Der Zugang zur Insel ist allerdings nur in den Sommermonaten von der Brücke aus möglich.

Die Insel bestand bis Mitte des 19. Jahrhunderts aus zwei Teilen, dem Biebricher und dem Schiersteiner Wörth. Den westlichen Teil, der im Spätmittelalter Karthäuser-Aue hieß, erwarb 1832 ihr Namensgeber, Freiherr Carl von Rettberg. Der nassauische Oberleutnant und Adjutant des Herzogs übernahm die Insel vom nassauischen Staat und betrieb dort eine Vieh- und Pferdezucht. Aus finanziellen Gründen musste er den Besitz wenige Jahre später an Nassau zurückgeben.

Die Insel gegenüber dem Biebricher Schloss ist zum Großteil mit Bäumen bestanden und besitzt eine reiche Vogel- und Pflanzenwelt. So wurden beispielsweise 1997 19 besetzte Horste des Schwarzmilans gezählt. Etwa 90 % der Insel stehen unter Naturschutz. Ein Teil der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Am Westende, nahe zweier Altrheinarme, entstand 1914 das Strandbad Schierstein, am Nordufer 1921 das Strandbad Biebrich. Aufgrund der starken Verschmutzung des Rheins wurden beide Einrichtungen 1962 geschlossen. Heute dienen sie als Freizeitgelände, in denen man zelten und die weißen Sandstrände nutzen kann. Das Baden ist offiziell verboten, obwohl das Wasser mittlerweile bei Normalwasserstand, ohne die bei Hochwasser anfallenden Verschmutzungen, wieder badetauglich wäre. Durch das Hundeverbot und abseits des Straßenverkehrs ist die Rettbergsaue mit ihrem großen Kinderspielplatz, einem Bolz- und einem Grillplatz, dem Insel-Café einer Freiluftkegelbahn und weiteren Attraktionen vor allem bei Familien mit Kindern ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die beiden Freizeitgelände sind über die Treppe von der Schiersteiner Brücke aus zu erreichen. Im Sommerhalbjahr verkehrt zusätzlich die Personenfähre Tamara[1], die im Schiersteiner Hafen sowie am Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich ablegt. Der Rest der Insel ist für Fremde unzugänglich.

Am 23./24. Oktober 2009 wurde vom THW Wiesbaden ein Kanal ausgebaggert[2]. Zweck der Aktion ist die Befreiung des Seitenarms von übelriechendem Schlamm und die Wiederbelebung des Strandbades.

Einzelnachweise

  1. Fahrplan der Personenfähre
  2. THW mit Bagger und Tieflader gegen den Gestank auf der Rettbergsaue

Weblinks

Dokumente


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