Schiersteiner Hafen

Schiersteiner Hafen
Das Schiersteiner Hafenbecken
Anlage des Schiersteiner Hafens
Schiersteiner Hafenbrücke

Der Schiersteiner Hafen liegt am Rhein in Wiesbaden-Schierstein und ist ein Zentrum des Wassersports der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Er wird überwiegend als Yachthafen genutzt. Viele Wassersportvereine haben am Ufer ihr Vereinsgelände und im Hafenbecken ihre Liegeplätze.

Der Hafen wurde 1858 als Binnenhafen angelegt. Das Hafenbecken hat eine Länge von 1.400 Meter und eine Breite von über 200 Meter. Bis zur Wende war hier der Standort einer Kaserne der Flusspioniere der Bundeswehr. Ferner war hier ein Raiffeisen-Kraftfutterwerk angesiedelt. Beide Anlagen wurden abgerissen. An deren Stelle ist Wohnbebauung getreten. Dadurch ist das ganze Nordufer des Hafens als Hafenpromenade zugänglich geworden. Sie wird wegen ihres mediterranen Flairs gerne "Schiersteiner Riviera" genannt. Der Hafen ist ein Naherholungsgebiet für Wiesbaden und Umgebung. Viele Gaststätten stehen an Land und sogar auf dem Wasser (Arche Noah) zur Verfügung. Ausflüge mit dem Fährschiff Tamara zur Rettbergsaue sind möglich. Im westlich anschließenden Auengelände des Wasserwerkes Schierstein ist die Beobachtung von Weißstörchen möglich. Sie brüten teilweise auf den Armen von Hochspannungsmasten, deren Leitungen hier in großer Höhe den Rhein überqueren.

Die schmale Hafenausfahrt zum Rhein (Rheinkilometer 506,0) wird von der 1967 errichteten Dyckerhoff-Brücke (Fußgängerbrücke) überspannt, welche vom gleichnamigen ortsansässigen Zementhersteller zu dessen 100-jährigem Bestehen gesponsert wurde. Die Brücke mit ihrem eleganten Bogen war eine der ersten Spannbeton-Brücken in Deutschland. Sie ermöglicht es, den Hafen zu Fuß zu umrunden.

Mitte Juli findet auf der Promenade das Schiersteiner Hafenfest mit Feuerwerk statt.

Wassersport

Schiersteiner Hafen am 12. August 1953

Der Hafen wurde zu einem Wassersport-Zentrum mit Regattastrecke ausgebaut.

Zum Schiersteiner Hafenfest wird ein Drachenboot-Rennen veranstaltet. Außerdem findet alljährlich die Ruder-Regatta der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich im Schiersteiner Hafen statt.
Von August 2007 bis August 2010 führte zudem die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke des Triathlons Ironman 70.3 Germany als Wendepunktstrecke durch das Schiersteiner Hafenbecken, an dessen westlichem Ende sich auch die erste Wechselzone zum Radfahren befand.

Auf dem Schiersteiner Hafen wird seit einigen Jahren regelmäßig die Wiesbadener Stadtmeisterschaft der Formula Future im Schlauchbootslalom ausgetragen. Wiesbaden stellt in dieser Disziplin seit dem Jahr 2000 einen Europameister, zwei Deutsche Meister, drei Vizemeister, vier Hessenmeister und einen 5. Platz bei einer Weltmeisterschaft. Führend in Platzierung und Jugendarbeit ist hierbei der Wiesbadener Yacht-Club.[1] Für die Stadmeisterschaften und das dazu notwendige Training ist im Osthafen ein Bojenparcours ausgelegt.

In den Jahren 1955 bis 1957 wurden im Hafen Motorbootrennen ausgetragen. Dabei ging es um Wertungspunkte für die Deutschen Meisterschaften und das Blaue Band von Schierstein [2]. Mit am Start waren auch lokale Fahrer wie Kurt Gersch und Max und Rolf Staeves, von Beruf alle Bootsbauer.

Am Schiersteiner Hafen sind mehrere Yachtclubs und Wassersportvereine ansässig, darunter der Motorbootclub Mittelrhein und der Wassersportverein Schierstein.

Im Schiersteiner Hafen liegt ein Bootshaus der Wiesbadener Schulen und der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich, die hier für Schüler und Erwachsene Rudern als Breiten- und Leistungssport anbieten.

Die Volkshochschule Wiesbaden bietet seit über 15 Jahren Ausbildung für Wassersportler auf dem Schiersteiner Hafen an, darunter Revierkundeseminare, Bootsführerscheine für Segel- und Motorboote sowie Navigation.

Einzelnachweise

  1. Wiesbadener Yacht-Club im Internet
  2. Terminkalender in der Zeitschrift Die Yacht (Berlin), Heft 2/1957, Seite 41

Weblinks

 Commons: Schiersteiner Hafen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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