- Rheinwald
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Das Rheinwald (von lat. vallis rheni «Rheintal», rät. Valrain) ist die oberste von drei Talschaften, welche der Fluss Hinterrhein im Kanton Graubünden in der Schweiz durchfliesst.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das rund 26 km lange, vorwiegend west-östlich verlaufende Rheinwald wird an beiden Talseiten von Dreitausendern gesäumt. Die höchsten Gipfel sind das Rheinwaldhorn ( 3'402 m) im Westen und der Pizzo Tambo (3279 m) im Süden. Am 1250 m hoch gelegenen Eingang zur Rofflaschlucht, der Grenze zum Schams, verlässt der Hinterrhein die Talschaft.
Aus dem Rheinwald führen zwei Passstrassen nach Süden: der San Bernardino ins Misox und der Splügenpass ins italienische Val San Giacomo. Die wintersichere Verbindung durch den San Bernardino-Tunnel (Autostrasse A13) wurde 1967 eröffnet. Saumpfade über den Safierberg und Valserberg verbinden das Tal mit seinen nördlichen Nachbarn Safien und Vals sowie durch das Val Curciusa nach Süden via Bocchetta di Curciusa ein weiteres Mal mit San Bernardino.
Die Dorfsiedlungen liegen sämtlich nördlich des Flusses, zwischen 1420 m und 1620 m hoch, am Fusse des mässig ansteigenden, von ausgedehnten Alpweiden eingenommenen sonnseitigen Hangs. Weitere Alpen erstrecken sich auf der südlichen, durch mehrere Seitentäler gegliederten Talflanke.
Gemeinden
Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Talschaft ist Splügen. Der Kreis Rheinwald umfasst die Gemeinden Hinterrhein, Nufenen, Splügen und Sufers, während das orografisch zum Rheinwald gehörende Val Curciusa zur Gemeinde Mesocco gehört.
Geschichte
Obwohl bereits die Römer die Passwege über Splügen und San Bernardino rege benutzten, war das Tal bis ins hohe Mittelalter nur spärlich von Romanen besiedelt. Im 13. Jahrhundert wanderten auf Betreiben der Freiherren von Sax-Misox und der Freiherren von Vaz Walser Kolonisten ins Rheinwald ein, deren Sprache und Kultur die Talschaft bis heute prägen. Der Erblehensbrief von 1286 dokumentiert die rechtlichen Beziehungen zwischen den Siedlern und ihrem Landesherrn.
1337, nach dem Tod des letzten Vazers, kam das Rheinwald als Heiratsgut an die Grafen von Werdenberg-Sargans. Diese verkauften es 1493 an die Mailänder Adelsfamilie Trivulzio. Erst 1616 wurde das Schirmverhältnis mit den Trivulzio gelöst, und nach Auskauf der letzten Zinsverpflichtungen erlangten die Rheinwaldner 1636 die volle Autonomie innerhalb des Grauen Bundes, dem sie seit 1400 angehörten.
Literatur
Kurt Wanner: Unterwegs auf Walserpfaden. Chur 1993. ISBN 3-905241-36-6
Weblinks
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