- Richard Delbrueck
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Richard Delbrueck (auch Richard Delbrück, * 14. Juli 1875 in Jena; † 22. August 1957 in Bonn) war ein deutscher Klassischer Archäologe.
Richard Delbrueck gehörte zu jener ursprünglich aus Alfeld an der Leine stammenden niedersächsischen Delbrück-Familie, die im 19. Jahrhundert in Preußen und im Deutschen Kaiserreich einige einflussreiche Positionen innehatte.
Nach seiner Promotion 1899 bei Georg Loeschcke an der Universität Bonn erhielt Delbrueck ein Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Er habilitierte sich 1903 und wurde 1909 Professor. Von 1911 bis 1915 leitete Delbrueck die Abteilung Rom des DAI. Nach deren Schließung durch den Kriegseintritt Italiens war er als Referent im Preußischen Kriegsministerium und im Auswärtigen Amt tätig. 1922 übernahm er einen Lehrstuhl für Klassische Archäologie an der Universität Gießen, 1928 an der Universität Bonn. 1940 wurde er aus politischen Gründen emeritiert. Delbruecks Forschungsgebiete waren zunächst die römische Architekturgeschichte und das Porträt, später vor allem die Kunst der Spätantike.
Schriften
- Antike Porträts, Bonn 1912
- Bildnisse römischer Kaiser, Berlin 1914
- Die Consulardiptychen und verwandte Denkmäler (Studien zur spätantiken Kunstgeschichte 2), Text- u. Tafelband, Berlin 1929
- Antike Porphyrwerke, Berlin/Leipzig 1932 (Studien zur spätantiken Kunstgeschichte 6)
- Spätantike Kaiserporträts. Von Constantinus Magnus bis zum Ende des Westreichs, Berlin/Leipzig 1933 (Studien zur spätantiken Kunstgeschichte 8); unveränderter fotomechanischer Nachdruck 1978, ISBN 3-11-005700-X
- Probleme der Lipsanothek in Brescia, Bonn 1952 (Theophaneia 7)
Weblinks
Literatur
- Reinhard Lullies (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. , Zabern, Mainz 1988. S. 188–189.
- Stefan Samerski: Prof. Richard Delbrueck und die Anfänge der Reichskonkordatsverhandlungen aus den Jahren 1920 bis 1923. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte 104 (1993), S. 328–357.
- Stefan Samerski: Richard Delbrueck (1875–1957). Ein Archäologe als Außenpolitiker. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung 101 (1994), S. 19–31.
Sekretare und Direktoren des Deutschen Archäologischen Instituts in RomSekretare: Eduard Gerhard (1829–1832) | Emil Braun (1835–1856) | Wilhelm Henzen (1856–1887) | Eugen Petersen (1887–1905) | Gustav Körte (1905–1907) | Richard Delbrueck (1908–1915)
Direktoren: Walter Amelung (1921–1927) | Ludwig Curtius (1928–1937) | Armin von Gerkan (1937–1944) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1952–1956) | Reinhard Herbig (1956–1961) | Theodor Kraus (1961–1984) | Bernard Andreae (1984–1995) | Paul Zanker (1995–2001) | Dieter Mertens (2001–2006) | Henner von Hesberg (seit 2006)
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