Richterhütte

Richterhütte
Richterhütte
DAV Hütte Kategorie I
Richterhütte
Lage oberes Krimmler Achental; Bundesland Salzburg, Österreich; Talort: Krimml
Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen
Geographische Lage 47° 7′ 26″ N, 12° 8′ 3″ O47.12388888888912.1341666666672374Koordinaten: 47° 7′ 26″ N, 12° 8′ 3″ O
Höhenlage 2.374 m ü. A.
Richterhütte (Salzburg)
Richterhütte
Besitzer DAV-Sektion Bergfreunde Rheydt
Erbaut 1897, 1928, erweitert 1970
Hüttentyp Hütte
Erschließung Fahrstraße und Materialseilbahn
Übliche Öffnungszeiten Mitte Juni bis Mitte September
Beherbergung 10 Betten, 40 Lager, 6 Notlager
Winterraum Lager
Weblink Website zur Hütte
Hüttenverzeichnis OeAV DAV

Die Richterhütte ist eine Schutzhütte im Salzburger Teil der Zillertaler Alpen, etwa 600 Meter niedriger und östlich der Gamsscharte, dem alpinen Gletscherübergang zur Plauener Hütte. Der jetzige Bau ist der dritte und wurde 1928 von Richard Richter eröffnet. Heute gehört die Hütte der Sektion Bergfreunde Rheydt des Deutschen Alpenvereins (DAV). Die bewirtschaftete Hütte ist von Mitte Juni bis Mitte September geöffnet.

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

Sie befindet sich am Nordhang der Rainbachspitze (3.129 m), umgeben von den Gipfeln der Reichenspitzgruppe auf 2374 Metern Höhe am Ende des Rainbachtales, einem linken Seitental im oberen Krimmler Achental. Vom Krimmler Tauernhaus, wo der Rainbach in die Ache mündet, gelangt man an der Richterhütte vorbei über die etwa 300 Meter höher im Südosten gelegene Windbachscharte ins obere Windbachtal und nach Überquerung des Krimmler Tauern zur Neugersdorfer Hütte.

Geschichte

Im Zuge der Erschließung der Krimmler Hochalpen, welche seit 1887 zum Arbeitsgebiet der Sektion Warnsdorf des Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV) gehörten, sollte auch eine Verbindung vom Krimmler Achental zum Zillergrund und zum Wildgerlostal hergestellt werden. Dieses Vorhaben wurde jedoch aus finanziellen Gründen verschoben.

Der Textilfabrikant Anton Franz Richter aus Niedergrund bei Warnsdorf, zugleich 2. Sektionsvorsitzender, ließ jedoch auf eigene Kosten einen festen Fahrweg vom Krimmler Tauernhaus bis zum Talschluss des Rainbachtales anlegen, wo er unterhalb der Reichenspitze (3.303 m) in ca. 2700 Metern Höhe eine eigene Hütte plante. Im Frühjahr 1896 zerstörte eine Lawine den im Jahr davor fertiggestellten Rohbau. 300 Meter talwärts begann Richter auf einem besser geeigneten Platz unverzüglich mit dem Bau einer neuen Hütte, welche ein Jahr später, am 12. August 1897 als Richter-Hütte mit bengalischer Beleuchtung der Berge feierlich eröffnet wurde. Die beiden Hütten der Sektion Warnsdorf brachten wohlhabende Oberlausitzer- und nordböhmische Geschäftsleute nach Krimml.

Der Schuhmacher Johann Unterwurzbacher und seine Frau Maria betreuten sowohl die Richter-Hütte als auch die Warnsdorfer Hütte und 68 Kilometer Sektionswege. Die Hütte befand sich im Privatbesitz der Familie Richter, den Mitgliedern des DuÖAV wurden aber die gleichen Begünstigungen wie auf alpenvereinseigenen Hütten gewährt. Richard Richter führte die Verwaltung der Hütte im Sinne seines Vaters Anton fort. Während des Ersten Weltkrieges richtete ein orkanartiger Wirbelsturm großen Schaden an, sämtliche Nebengebäude wurden zerstört, aber bis 1928 baute Richard Richter seine Hütte wieder auf.

Sein Sohn Walter kam 1946 mit seiner Familie als Vertriebener nach Krimml und bezog dort die Villa Maria, den Sommersitz seines Großvaters. Die Hütte überließ er jedoch den Bergfreunden Rheydt vom Niederrhein.

Ausstattung

Genau wie man 1895 begonnen hatte, wurde der zweite Bau von 1897 nach dem Vorbild der Warnsdorfer Hütte errichtet. Das steinernes Erdgeschoss und der hölzerne Oberbau waren jedoch großzügiger dimensioniert und sorgfältig ausgeführt worden. Ebenso großzügig war die Inneneinrichtung und auch die mit Samt ausgekleidete Kegelbahn, die Richter anbauen ließ. 30 Betten in 12 Kammern und weitere Pritschenlager standen im Haupthaus zur Verfügung, nachdem 1903 die Wirtschaftsräume in einen separaten Bau verlegt wurden. Dieser wurde später mit dem Haupthaus verbunden. Ein kleines Kraftwerk unten an der Ache lieferte elektrische Energie.

Der Bau von 1928 war nicht mehr ganz so reichlich ausgestattet. Die Sektion Bergfreunde Rheydt des Deutschen Alpenvereins (DAV) erweiterte die Richterhütte 1970, so wie sie heute erhalten ist.

Übergänge

Gipfel

Quellen

  • Chronik Sektion Warnsdorf DuÖAV
  • Festschrift 25 Jahre Sektion Warnsdorf DuÖAV

Weblinks


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