Richter Hütte

Richter Hütte
Richterhütte
DAV Hütte Kategorie I
Richterhütte
Lage oberes Krimmler Achental; Bundesland Salzburg, Österreich; Talort: Krimml, Ortsteil Unterkrimml
Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen
Geographische Lage 47° 7′ 26″ N, 12° 8′ 3″ O47.12388888888912.1341666666672374Koordinaten: 47° 7′ 26″ N, 12° 8′ 3″ O
Höhenlage 2.374 m ü. A.
Richterhütte (Österreich)
DEC
Richterhütte
Besitzer DAV-Sektion Bergfreunde Rheydt
Pächter Notburga (Burgl) Bachmaier
Hüttentyp Hütte
Geöffnet Mitte Juni bis Mitte September
Beherbergung 10 Betten, 40 Lager, 6 Notlager
Winterraum Lager (offen)
Weblink Homepage der Sektion Bergfreunde Rheydt
Hüttenverzeichnis OeAV DAV

Die Richterhütte ist eine Schutzhütte im Salzburger Teil der Zillertaler Alpen, etwa 600 Meter niedriger und östlich der Gamsscharte, dem alpinen Gletscherübergang zur Plauener Hütte. Der jetzige Bau ist der Dritte und wurde 1928 von Richard Richter eröffnet. Heute gehört sie der Sektion Bergfreunde Rheydt des Deutschen Alpenvereins (DAV). Die bewirtschaftete Hütte ist von Mitte Juni bis Mitte September geöffnet.

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

Sie befindet sich am Nordhang der Rainbachspitze (3129 m), umgeben von den Gipfeln der Reichenspitzgruppe auf 2374 Metern Höhe am Ende des Rainbachtales, einem Seitental im oberen Krimmler Achental. Vom Krimmler Tauernhaus, wo der Rainbach in die Ache mündet, gelangt man an der Richterhütte vorbei über die etwa 300 Meter höher im Südosten gelegene Windbachscharte ins obere Windbachtal und nach Überquerung des Krimmler Tauern zur Neugersdorfer Hütte.

Geschichte

Im Zuge der Erschließung der Krimmler Hochalpen, welche zum Arbeitsgebiet der Sektion Warnsdorf des Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV) seit 1887 gehörte, sollte auch eine Verbindung vom Krimmler Achental zum Zillergrund und zum Wildgerlostal hergestellt werden. Dieses Vorhaben wurde jedoch aus finanziellen Gründen verschoben.

Textilfabrikant Anton Franz Richter aus Niedergrund bei Warnsdorf (2. Sektionsvorsitzender) ließ jedoch auf eigene Kosten einen festen Fahrweg vom Krimmler Tauernhaus bis zum Talschluss des Rainbachtales anlegen, wo er unterhalb der Reichenspitze (3303m) in ca. 2700 Metern Höhe eine eigene Hütte plante. Im Frühjahr 1896 zerstöhrte eine Lawine den im Vorjahr fertiggestellten Rohbau, was den Eigentümer der Textilfabrik Ignatz Richter & Söhne finanziell nicht bremsen konnte. Anton Richter beschäftigte etwa 1200 Mitarbeiter, welche Waschcord und schwarzgefärbten Samt nicht nur für den Europäischen Markt herstellten. Außerdem war seit der Eröffnung der Warnsdorfer Hütte sein größter Wunsch, Krimml zu seinem Sommeraufenthaltsort zu machen. 300 Meter talwärts begann Herr Richter auf einem besser gelegenen Platz unverzüglich mit dem Bau einer neuen Hütte, welche ein Jahr später, am 12. August 1897 als Richter-Hütte mit bengalischer Beleuchtung der Berge feierlich eröffnet wurde. Krimml sollte profitieren von den wohlhabenden oberlausitzer- und nordböhmischen Geschäftsleuten, was der Sektionsgründer Friedrich Ernst Berger, Kaufmann aus Herwigsdorf bei Zittau, während der Eröffnungsfeier der Richter-Hütte prophezeite.

Als Wirte betreuten der Schuhmacher Johann Unterwurzbacher und seine Frau Maria auch die Warnsdorfer Hütte und 68 Kilometer Sektionswege. Ihnen folgte Sohn Kajetan, während Richard Richter die Verwaltung der Hütte im Sinne seines Vaters Anton fortführte, dass, obgleich Privatbesitz, den Mitgliedern des DuÖAV die gleichen Begünstigungen gewährt werden, wie bei vereinseigenen Hütten üblich. Großen Schaden richtete ein orkanartiger Wirbelsturm während des Ersten Weltkrieges an, auch sämtliche Nebengebäude wurden zerstört. Aber bis 1928 baute Richard Richter seine Hütte wieder auf.

Sein Sohn Walter Richter musste 1946, genau wie seine Landsleute, die Reise in eine ungewisse Zukunft antreten, obwohl er um keinen Preis das väterliche Unternehmen in Niedergrund bei Warnsdorf verlassen wollte. Die Familie Richter landete letztendlich als Vertriebene in Krimml, wo sie zunächst keine Bleibe suchen mussten, da sie ja den Sommersitz von Großvater Anton hatten, die "Villa Maria". Walter Richter überließ die Hütte dann jedoch den Bergfreunden Rheydt vom Niederrhein.

Ausstattung

Genau wie man 1895 begonnen hatte, wurde der zweite Bau von 1897, nach dem Vorbild der Warnsdorfer Hütte errichtet. Das steinernes Erdgeschoss und der hölzerne Oberbau waren jedoch großzügiger dimensioniert und sorgfältig ausgeführt worden. Ebenso großzügig war die Inneneinrichtung und auch die mit Samt ausgekleidete Kegelbahn, die Herr Richter anbauen ließ. 30 Betten in 12 Kammern und weitere Pritschenlager standen im Haupthaus zur Verfügung, nachdem 1903 die Wirtschaftsräume in einen separaten Bau verlegt wurden. Dieser wurde später mit dem Haupthaus verbunden. Ein kleines Kraftwerk unten an der Ache lieferte elektrische Energie.

Der Bau von 1928 war nicht mehr ganz so reichlich ausgestattet. Die Sektion Bergfreunde Rheydt des Deutschen Alpenvereins (DAV) erweiterte die Richterhütte 1970, so wie sie heute erhalten ist.

Quellen

  • Chronik Sektion Warnsdorf DuÖAV
  • Festschrift 25 Jahre Sektion Warnsdorf DuÖAV


Übergänge

Gipfel


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