Rinneit

Rinneit
Rinneit
Chemische Formel K3NaFe2+Cl6
Mineralklasse Halogenide
3.CJ.05 (8. Auflage: III/C.06-10) (nach Strunz)
11.05.03.01 (nach Dana)
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse \bar{3} m - ditrigonal skalenoedrisch
Farbe rein farblos, farblos, rosa, violett, braun, gelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3
Dichte (g/cm3) 2,347
Glanz seidenartig
Transparenz durchscheinend
Bruch splitterig, muschelig
Spaltbarkeit
Habitus
Zwillingsbildung entlang {0001}
Brechungsindex nω = 1,589 nε = 1,589

Rinneit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Formel K3NaFe2+Cl6 und bildet selten idiomorphe Kristalle, meist massive Körner, die transparent und in reinem Zustand farblos, sonst rosa, violett, braun oder gelb sind. Es ist isostrukturell zu Chlormanganokalit.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Das Mineral ist wasserlöslich. In Ethanol zersetzt es sich unter Bildung von Eisenchlorid.

Etymologie und Geschichte

Rinneit wurde erstmals 1909 von H.E. Boeke in der Typlokalität Wolkramshausen in Thüringen (Deutschland) gefunden. Es wurde nach dem deutschen Mineralogen und Kristallographen Friedrich Rinne benannt.

Klassifikation

Rinneit zählt zur Mineralklasse der Halogenide. In der 8. Auflage der Systematik nach Strunz bildet es dabei mit Chlormanganokalit eine Untergruppe der wasserhaltigen Doppelhalogenide. In der 9. Auflage zählt es zu den komplexen Halogeniden und bildet wieder mit Chlormanganokalit eine Untergruppe der Halogenide mit MX6-Komplexen, wobei M Eisen, Mangan oder Kupfer sein kann.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der komplexen Halogenide - Aluminiumfluoride mit der Formel (A)mB(X)6.[1]

Bildung und Fundorte

Rinneit findet sich in Salzlagerstätten, die sich beim Austrocknen von Meeresteilen gebildet haben. Es ist ein Sekundärmineral in Evaporit-Lagerstätten. Auch als Sublimat in Vulkanen kann sich Rinneit bilden. Das Mineral ist vergesellschaftet mit Halit, Sylvin, Kieserit, Carnallit, Langbeinit und Anhydrit.

Funde des Minerals sind vor allem aus Deutschland bekannt. Dort wurde es in verschiedenen Salzlagerstätten in Hänigsen, Wathlingen, Diekholzen, Groß Giesen und Schwarmstedt in Niedersachsen, Stassfurt in Sachsen-Anhalt sowie Wolkramshausen und Bad Salzungen in Thüringen gefunden. Weitere Fundorte sind die iranische Provinz Hormozgan, der Vesuv in Italien, Eskdale in England und Austin County in Texas, Vereinigte Staaten.

Kristallstruktur

Rinneit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe R\bar{3}c mit den Gitterparametern a = 11,98 Å und c = 13,84 Å, sowie sechs Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of complex halogenides

Literatur

  • Rinneit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)

Weblinks


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