- Robert Harting
-
Medaillenspiegel
Robert Harting bei den Weltmeisterschaften 2007Diskuswerfer Deutschland
Weltmeisterschaften Silber 2007 Ōsaka 66,68 m Gold 2009 Berlin 69,43 m Gold 2011 Daegu 68,97 m Europameisterschaften Silber 2010 Barcelona 68,47 m Robert Harting (* 18. Oktober 1984 in Cottbus) ist ein deutscher Diskuswerfer und amtierender Weltmeister.
Inhaltsverzeichnis
Sportliche Erfolge
2001 wurde Harting Vize-Jugendweltmeister. Deutscher Jugendmeister wurde er zudem von 2001 bis 2003 im Diskuswerfen und 2003 auch im Kugelstoßen. 2006 wurde er U23-Europameister. In diesem Jahr nahm er auch an den Europameisterschaften in Göteborg teil. Dort verfehlte er aber, mit 59,87 m auf Platz 13 liegend, knapp das Finale der besten zwölf.
Mit der Saison 2007 folgte seine bis dahin erfolgreichste. Im Juli wurde er zunächst in Erfurt mit geworfenen 63,79 m Deutscher Meister. In den beiden Jahren zuvor war er Vizemeister geworden, und im Jahr 2004 hatte er den vierten Platz belegt.
Im August folgte schließlich die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Ōsaka. Überraschend gewann er dort mit 66,68 m die Silbermedaille und musste sich nur dem Esten Gerd Kanter geschlagen geben.
2008 konnte Harting seinen Deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und stellte am 8. Juni 2008 in Kaunas mit 68,65 m einen persönlichen Rekord auf. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking belegte er den vierten Platz.[1]
Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin wurde Harting mit einer Weite von 69,43 m Weltmeister und feierte damit seinen bisher größten sportlichen Erfolg. Im folgenden Jahr errang er bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona die Silbermedaille. 2011 verteidigte er in Daegu seinen Weltmeistertitel mit einer Weite von 68,97 m und widmete die Medaille seinem in Afghanistan gefallenen Bundeswehrkameraden Markus Matthes.
Hartings persönliche Bestleistung liegt bei 69,69 m, erzielt am 28. August 2010 in Neubrandenburg.[2]
Kontroverse
Vor den Weltmeisterschaften in Berlin 2009 befürwortete Harting die Freigabe von Doping-Mitteln. [3] Während der Weltmeisterschaften in Berlin äußerte sich Harting kritisch zu einer Aktion von Doping-Opfern der DDR. Teil dieser Aktion war die Verteilung von Pappbrillen an die Zuschauer, um plakativ auf den im Verborgenen weiter stattfindenden Missbrauch verbotener Mittel aufmerksam zu machen[3]. Hierzu kommentierte Harting: „Wenn der Diskus aufkommt, soll er gleich gegen die Brillen springen, damit die wirklich nichts mehr sehen.“[4] Die Äußerung wurde sowohl vom Deutschen Leichtathletik-Verband als auch von der Öffentlichkeit scharf kritisiert. Der DLV-Vizepräsident Dr. Eike Emrich ließ jedoch in einer Stellungnahme folgendes verlauten: „Mit der Bitte um Nachsicht führt Robert Harting an, dass die Anspannung des Qualifikations-Wettkampfes nachwirkte und zu unakzeptablen Äußerungen geführt hatte. Dies wurde dadurch verstärkt, dass Diskussionen um die Dopingproblematik in der Vergangenheit wiederholt seine Konzentration auf die Vorbereitung gestört hatten.“ Robert Harting spielte mit seinen Äußerungen auf die Kritik an seinem Trainer Werner Goldmann an, der schon mit Doping zu DDR-Zeiten in Verbindung gebracht wurde.[5]
Sonstiges
Robert Harting hat bei einer Körpergröße von 2,01 Metern ein Wettkampfgewicht von 126 Kilogramm.[6] Er gehört dem Sportklub SC Charlottenburg an und trainiert bei Werner Goldmann. Er ist als Sportsoldat [7] Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Berlin. [8] [9] Robert Harting studiert an der UdK Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation.[10]
Auszeichnungen
- 2009: 3. Platz bei der Wahl zum Sportler des Jahres
Weblinks
- Offizielle Website von Robert Harting
- Athletenporträt von Robert Harting bei der IAAF (englisch)
- Athletenporträt auf leichtathletik.de
Einzelnachweise
- ↑ ARD:Fünfmal Edelmetall für Deutschland
- ↑ Harting wirft Bestleistung sport1.de
- ↑ a b Eklat bei Leichtathletik-WM: Harting beleidigt Dopingopfer auf spiegel.de vom 18. August 2009
- ↑ Thomas Hahn: "Wüster Angriff gegen Dopingopfer" SZ vom 18. August 2009
- ↑ DLV-Stellungnahme vom 18. August 2009
- ↑ Athletenporträt der IAAF
- ↑ Diskuswerfer Harting: Medaille für einen gefallenen Freund
- ↑ Der andere Harting in: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 1. September 2011
- ↑ Jens Hungermann: Leichtathletik: Die klaren Worte von Weltmeister Robert Harting auf welt.de vom 30. August 2011
- ↑ Diskus-Goldjunge Harting: Alles in Buddha! in: Berliner Kurier vom 24. August 2011
Weltmeister im Diskuswurf1983: Imrich Bugár | 1987: Jürgen Schult | 1991: Lars Riedel | 1993: Lars Riedel | 1995: Lars Riedel | 1997: Lars Riedel | 1999: Anthony Washington | 2001: Lars Riedel | 2003: Virgilijus Alekna | 2005: Virgilijus Alekna | 2007: Gerd Kanter | 2009: Robert Harting | 2011: Robert Harting
Wikimedia Foundation.