Robert L. Ehrlich

Robert L. Ehrlich
Robert L. Ehrlich (2004)

Robert Leroy Ehrlich, Jr. (* 25. November 1957 in Arbutus, Maryland) ist ein US-amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei. Er war von 2003 bis 2007 der 60. Gouverneur des Bundesstaates Maryland.

Frühe Jahre

Geboren wurde er in einer kleinen Arbeitervorstadt südwestlich von Baltimore als Sohn der Rechtsanwaltsgehilfin Nancy und von Bob Ehrlich, Sr., einem früheren Marineinfanteristen und Veteranen des Koreakrieges, der als Autohändler einer Ford-Vertretung 37 Jahre lang in Arbutus arbeitete. Robert Ehrlich sammelte seine akademischen und sportlichen Erfahrungen zunächst an der Gilman School in Baltimore und später an der Princeton University. Dort wurde er in seinem ersten Jahr als Senior als Spielführer des Footballteams eingesetzt.

Nachdem er seine juristische Prüfung an der Wake Forest University 1982 abgelegt hatte, trat er in die Anwaltskanzlei Ober, Kaler, Grimes und Shriver in Baltimore ein.

Politische Karriere

Im November 1986 begann seine politische Laufbahn, als er als Repräsentant des 10. Distrikts (Baltimore County) in das Abgeordnetenhaus von Maryland gewählt wurde. Nach acht erfolgreichen Jahren in der Legislative seines Staates verkündete Ehrlich 1993 seine Kandidatur für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Zu diesem Zeitpunkt war er auf Bundesebene ein absoluter Neuling, frischvermählt mit Kendel Sibiski, die als Pflichtverteidigerin im Anne Arundel County tätig war. Im Wahlkampf versprach er niedrigere Steuern für die werktätigen Amerikaner, eine Verstärkung der Nationalverteidigung, sowie eine stärkere Unterstützung der amerikanischen Senioren und Veteranen. Ebenso sprach er sich für eine Verbesserung der Elementarschulbildung aus. Im Gegensatz zu den üblichen Regeln wurde Ehrlich mit Zweidrittelmehrheit als Abgeordneter des 2. Wahlbezirks in den Kongress gewählt.

Während der folgenden acht Jahre im Repräsentantenhaus arbeitete Ehrlich an der Erfüllung seiner Versprechungen, was ihm angesichts der Politik Präsident Bill Clintons leichtfallen musste, da dieser entgegen seinem Regierungsprogramm sowohl den Verteidigungshaushalt aufblähte und auch nicht wirksam gegen die Steuerlast vorging. Auf der anderen Seite unterstützte Ehrlich alle Anstrengungen auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Bundeshaushalt. Aufgrund seines Anteils an der Vorherrschaft der Republikaner im Kongress nahm Ehrlich bald Schlüsselpositionen im Energie- und Wirtschaftsausschuss ein, wo er unter anderem in den Unterausschüssen zu Gesundheit, Telekommunikation und Internet tätig war.

Ehrlich gilt als aktiver Unterstützer der besonders in Maryland boomenden Biotechnologie und Biomedizin, womit er innerhalb der Republikanischen Partei, die stets ethische Vorbehalte gegen die Gentechnik hatte, lange Zeit bis zu George W. Bushs Kurswechsel eine Außenseiterrolle einnahm. Auf der anderen Seite vergaß Ehrlich nie seine Wurzeln, die in einer Arbeitervorstadt lagen, und unterstützte tatkräftig die Belange der stahlverarbeitenden Kommunen Marylands. Infolgedessen wählte man ihn im November 2000 zum vierten und letzten Mal mit 70 % der Stimmen in den Kongress.

Mit der Wahl George W. Bushs zum Präsidenten der USA im gleichen Jahr erreichte Ehrlichs Karriere eine neue Dimension: Als vertrauter Verbündeter Bushs, insbesondere in Belangen der Stahlindustrie, der kleinen Geschäftsleute und der Jugendausbildung, verkündete Ehrlich am 25. März 2002 seine Gouverneurskandidatur. Bei seinem sehr aktiven Wahlkampf quer durch den Staat betonte er seine Herkunft als Marylander, versprach die Budgets sämtlicher Schulen im Staate aufzustocken, die sich auftürmende Haushaltskrise abzubauen und die Chesapeake Bay verstärkt unter Naturschutz zu stellen. Am 5. November 2002 wählte man Robert L. Ehrlich zum ersten republikanischen Gouverneur in Annapolis seit 36 Jahren.

Bei den Gouverneurswahlen vom 7. November 2006 verlor er als einziger Amtsinhaber die Wahl gegen seinen demokratischen Herausforderer Martin O’Malley. Im November 2010 trat er erneut gegen O’Malley, unterlag diesem aber wiederum.

Weblinks

 Commons: Robert Ehrlich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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