Rockensüß

Rockensüß

Rockensüß ist ein Ortsteil der Gemeinde Cornberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Rockensüß liegt im oberen Sontratal und gehört zum osthessischen Bergland. Es ist eingebettet zwischen dem Stölzinger- und Richelsdorfer Gebirge.

Der Ort ist geprägt von der Landwirtschaft und etwas Handwerk.

Verkehr und Sehenswürdigkeiten

Der nur wenige Kilometer nördlich von Cornberg gelegene Ort ist über eine Nebenstraße mit der B 27 verbunden. Durch Cornberg verläuft die Bahnstrecke Bebra–Göttingen; der nächste Halt ist in Sontra.

Sehenswürdigkeiten sind das westlich gelegene Schloss Rittershain, das ehemalige Kloster Cornberg, der Gutsbezirk sowie das Gut Menglers.

Ortsname

Der Ortsname leitet sich nach einer Erklärung des Kasseler Historikers Mittermeier wahrscheinlich vom keltischen Wort rocca für „Fels“ oder „Stein“ und dem althochdeutschen sioza für „Viehweide im Wald“ her.

Die Schreibweise wechselte im Lauf der Jahrhunderte zwischen Rokensoze (1274), Rackinsuse (1348) und Ruckensues (1527). Die heutige Schreibweise Rockensüß taucht erstmals 1648 zum Ende des Dreißigjährigen Krieges auf.

Geschichte

In einer Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1350 die ist zu ersehen man ersehen, dass das Gebiet um Cornberg der Herrschaft Spangenberg gehörte. Danach erwarben die Landgrafschaft Hessen-Kassel für 8000 Silbermark die gesamte Herrschaft Spangenberg von Hermann IX. von Treffurt.

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Rokensoze erfolgte im Jahr 1274, doch der Ort ist sicher älter. Bereits vor 1274 existierte eine Siedlung mit dem Namen Rockinsuese. Diese Siedlung wurde aber bald wieder verlassen, da der steinige Boden für die Bewohner nicht genügend Ernteerträge brachte, um sie zu ernähren.

Auch das Wohngebiet Rittershain, das erstmals 1322 erwähnt wurde, konnte nicht fortbestehen und wurde 1376 wieder als Wüstung bezeichnet. Das heutige Schloss wurde mit dem Gutshof 1843 neu errichtet.

Der erste Kirchenbau in Rockensüß datiert aus dem 14. Jahrhundert. Nach Einführung der Reformation 1526 durch Landgraf Philipp von Hessen wird Rockensüß evangelisch.

Rockensüß wurde zu Beginn des Dreißigjähriges Krieges durch die Truppen der Katholischen Liga unter Tilly geplündert. In dieser Zeit gab es nur noch 62 Häuser mit 250 Einwohnern. Die zerstörte Kirche wurde 1620/1621 wieder aufgebaut.

In einem Großbrand im Jahre 1838 wurde der Ort erneut zerstört, dabei sollen nach der Überlieferung eines Försters namens Siebert sogar die drei Kirchenglocken geschmolzen sein. Der Neubau der Kirche erfolgte 1842/1843, diese dritte Rockensüßer Kirche steht heute noch. Nachdem der Bau 1991 wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste, konnte er nach umfangreicher Renovierung 2006 wieder für Gottesdienste genutzt werden.

Am 14. Juni 1864 wurde Rockensüß von einem schweren Hochwasser getroffen, nachdem der Wasserspiegel der Sontra infolge schwerer Unwetter zwei Meter gestiegen war. Eine Wasserstandsmarke an der alten Schule verdeutlicht heute noch das Ausmaß des damaligen Hochwassers.

Im selben Jahrhundert verließen über 200 Einwohner das Dorf und wanderten nach Amerika aus. Die Einwohnerzahl sank bis zum Jahre 1870 auf 650.

Ende 1971 musste die Gemeinde Rockensüß im Zuge der Gebietsreform ihre Selbstständigkeit aufgeben. Aus den bisherigen Gemeinden Cornberg, Rockensüß und Königswald entstand die Großgemeinde Cornberg. Im Jahr 1988 wurde Rockensüß zur Stärkung seiner Infrastruktur in das hessische Landesprogramm zur Dorferneuerung aufgenommen.

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