- Cornberg
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Wappen Deutschlandkarte 51.0427777777789.8627777777778275Koordinaten: 51° 3′ N, 9° 52′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Hersfeld-Rotenburg Höhe: 275 m ü. NN Fläche: 23,36 km² Einwohner: 1.511 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km² Postleitzahl: 36219 Vorwahl: 05650 Kfz-Kennzeichen: HEF Gemeindeschlüssel: 06 6 32 005 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Am Markt 8
36219 CornbergBürgermeister: Achim Großkurth (parteilos) Lage der Gemeinde Cornberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Die Gemeinde Cornberg am Oberlauf der Sontra liegt im Nordosten von Hessen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Cornberg ist die kleinste Gemeinde des Landkreises.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt zwischen den jeweils 27 km entfernten Städten Bad Hersfeld im Süden und Eschwege im Norden. Das Gemeindegebiet liegt zwischen dem Stölzinger Gebirge und dem Richelsdorfer Gebirge. Die Sontra fließt durch die Ortsteile Rockensüß und Königswald. Durch Cornberg selber fließt der Bach „Cornberger Wasser“, der bei Berneburg (Ortsteil von Sontra) in den Fluss Sontra fließt.
Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt mit 254 m ü. NN etwas unterhalb der Untermühle an der Sontra, zwischen Rockensüß und Berneburg. Der höchste Punkt in der Gemeindegemarkung ist der 485,8 m ü. NN hohe Mosenberg (Stölzinger Gebirge). Über diesen Berg, etwa zwei Kilometer nordöstlich von Königswald, verläuft die Gemarkungsgrenze zur Nachbarstadt Rotenburg an der Fulda (Stadtteil Dankerode).
Nachbargemeinden
Cornberg grenzt im Norden an die Stadt Waldkappel, im Osten an die Stadt Sontra (beide im Werra-Meißner-Kreis), im Südosten an die Gemeinde Nentershausen, im Süden an die Stadt Bebra und im Westen an die Stadt Rotenburg an der Fulda (alle drei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Gemeindegliederung
Neben dem Verwaltungssitz Cornberg gibt es die beiden nordwestlich, im Tal der Sontra, gelegenen Ortsteile Rockensüß und Königswald. Königswald wurde am 11. August 1972 eingemeindet.
Geschichte
Der Ortsteil Rockensüß wurde im Jahre 1274 und der Ortsteil Königswald im Jahre 1351 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die eigentliche Siedlung Cornberg wurde erst von 1938 bis 1941 für die Berg- und Hüttenarbeiter des Kupferschieferbergbaus im Richelsdorfer Gebirge angelegt und lag damals in der Gemarkung von Rockensüß. Es ist die einzige Neuansiedlung im Altkreis Rotenburg an der Fulda seit dem Dreißigjährigen Krieg. Am 1. April 1954 wurde aus dieser Siedlung sowie Teilen der bisherigen Gemarkungen von Rockensüß, Mönchhosbach und Rautenhausen die neue Gemeinde Cornberg gebildet. Am 1. Oktober 1971 schlossen sich die Altgemeinden Cornberg und Rockensüß zusammen, und am 1. August 1972 schloss sich auch die bisherige Gemeinde Königswald an.
Seit 1296 bestand hier ein Benediktinerinnenkloster, ein Tochterkloster der Abtei Hersfeld, das zuvor als Kloster St. Nikolai in Bubenbach beheimatet gewesen war. Das Kloster Cornberg wurde 1526 aufgehoben und zu einem landwirtschaftlichen Hofgut der hessischen Landgrafen umgewandelt.
1574 erhielt Philipp Wilhelm von Cornberg, ein nicht ehelicher Sohn des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, das ehemalige Kloster und dessen Ländereien von seinem Vater als erbliches Mannlehen und benannte sich danach.[2] Philipp Wilhelm verkaufte es 1598 an seinen Halbbruder, Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, der es im Jahre 1627 als Teil der Rotenburger Quart an die Söhne aus seiner bigamistischen Zweitehe übergab. Es wurde eine Vogtei, die bis zum Aussterben der Landgrafen von Hessen-Rotenburg im Jahre 1834 in deren Besitz war und dann an Kurhessen zurückfiel.
Bis 1964 war das ehemalige Kloster eine Staatsdomäne, ab 1946 im Besitz des Landes Hessen. Die verfallenen Wirtschafts- und Wohngebäude um das Kloster wurden zwischen 1957 und 1973 abgerissen. Allein das gotische Klostergeviert ist erhalten; es wurde von 1990 bis 1994 wieder instandgesetzt. Die ehemalige zweischiffige Kirche (nördlicher Flügel des Klostergevierts) mit der noch erhaltenen Nonnenempore wird heute als Kulturbühne genutzt. In zwei weiteren Flügeln sind das Bürgerhaus und das Museum untergebracht. In dem östlichen Flügel befindet sich ein Gastronomiebetrieb.
Von 1945 bis 1949 waren der ganze Ort Cornberg und das einstige Kloster UNRRA DP-Lager. Hier waren hauptsächlich ehemalige Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Polen untergebracht. Viele von ihnen wanderten von hier nach Kanada oder in die USA aus.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis (im Vergleich zu vorangegangenen Wahlen):
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 64,5 10 61,0 9 45,0 7 CBL Cornberger Bürger Liste 20,5 3 24,0 4 39,5 6 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 14,9 2 15,0 2 15,5 2 gesamt 100,0 15 100,0 15 100,0 15 Wahlbeteiligung in % 52,0 50,7 63,4 Bürgermeister
Der parteilose Achim Großkurth wurde am 20. Oktober 2002 mit einem Stimmenanteil von 52,5 % zum Bürgermeister gewählt. Er wurde am 1. Juni 2008 mit einem Stimmenanteil von 91,7 % wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist geteilt. Oben in Silber ein schreitender roter Löwe. Unten eine Schachtung von Rot und Silber angeordnet in drei Reihen zu fünf Plätzen.
Beschreibung: Das Gemeindewappen ist dem Familienwappen der Freiherren von Cornberg entlehnt und ist nur farblich etwas verändert. Der schreitende Löwe steht für die Abstammung der Familie vom Haus Hessen. Die Schachtung steht im Familienwappen für ein Schachbrett und ist im Familienwappen in den Farben Blau, Rot und Silber gehalten. Das Wappen wurde der Gemeinde vom hessischen Innenminister am 26. Februar 1981 verliehen.
Wirtschaft
Verkehr
Durch den Ortsteil Cornberg führt die B 27 und die Bahnstrecke Bebra–Göttingen. Von Cornberg führt die Kreisstraße "K 52" nach Rockensüß, von dort die "K 57" nach Königswald.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatkundliches Museum und Sandsteinmuseum Kloster Cornberg
- Quarzitsandsteinbruch mit Mineralien-Schaudepot; Fundstellen prähistorischer Fährtenfunden von Kleinsauriern aus der Zechsteinzeit bzw. dem Perm.
Bauwerke
- Kloster Cornberg (erbaut 1292-1296)
- Schloss Rittershain
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Philipp Wilhelm erhielt am 29. März 1597 in Prag von Kaiser Rudolf II. den Reichsadelsbrief als „von Cornberg“.
Weblinks
- Cornberg, im Historischen Ortslexikon Hessen
- DP-Lager in Cornberg
- Links zum Thema Cornberg im Open Directory Project
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