- Romanus Bange
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Romanus Bange (* 3. Januar 1880 in Bochum; † 21. Juli 1941 ebenda) war deutscher Franziskaner (OFM) und katholischer Pfarrer.
Leben
Romanus Bange wurde am 25. August 1897 in Warendorf in den Franziskanerorden aufgenommen. Am 22. März 1907 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht.
Romanus war ein großer Redner und ein wortgewandter Prediger. Schon kurz nach seiner Priesterweihe sprach er am 20. Mai 1907 vor 2000 Gläubigen auf dem Heiligenberg bei Ovenhausen, im Dekanat Corvey. Sowohl vor dem Volksverein in Warburg als auch bei der Marienwallfahrt nach Verne (Westfalen) gelang es Bange, in seinem Sinne erfolgreich zu argumentieren. 1909 kam Romanus zunächst nach Attendorn, später nach Werl ins Provinzialhaus. Am 7. August 1910 wurde er erstmals von Erzbischof Karl Joseph Schulte als Domprediger berufen.
Im Ersten Weltkrieg war Romanus als Krankenpfleger und Seelsorger in der Malteser-Organisation tätig.
Im August 1918 trat er sein Amt als Domprediger in Paderborn wieder an. Gleichzeitig war er auch Vikar des Franziskanerkonvents. Am 17. September 1932, kurz vor Ende der Weimarer Republik, wurde Romanus Bange von Erzbischof Caspar Klein als erster Pfarrer der neuen Pfarrgemeinde Christ-König in Bochum eingesetzt.
In der Zeit des Nationalsozialismus verteidigte Romanus mutig die Kirche gegen Verleumdungen und Verdächtigungen. Im Advent 1937 wurde er erstmals denunziert und eine Woche inhaftiert. Seine Herzbeschwerden verstärkten sich unter dem Druck des Regimes, der auch die Orden traf. Der Konvent der Franziskaner im Kloster Ohrbeck wurde aufgelöst. Clemens August Graf von Galen hielt seine erste Protestpredigt. Dann sollte der Aufhebungsbefehl auch das Kloster in Bochum treffen.
Am 21. Juli 1944 besetzte die Gestapo das Kloster. Kurze Zeit später erlag Pater Romanus seinem Herzleiden. Seine Beerdigung wurde zu einer eindrucksvollen Massenkundgebung gegen das Regime der Nationalsozialisten. Über 6.000 Menschen nahmen an den Trauerfeierlichkeiten auf dem Kirchplatz und bei der Bestattung auf dem Bochumer Hauptfriedhof am Freigrafendamm teil. Die Predigt wurde von Gläubigen als das posthume Wirken des Pater Romanus bezeichnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 27. Juni 1947 ein Platz in Bochum-Wiemelhausen nach ihm benannt. Am 2. November 2007 wurde ihm zu Ehren vom Künstler Gunter Demnig ein Stolperstein vor die Christ-König-Kirche in Bochum gelegt. Dieser soll an ihn erinnern.
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