Ronnie Van Zant

Ronnie Van Zant
Lynyrd Skynyrd
Gründung 1964 in Jacksonville, Florida als Blues Rock-Septett
Genre Southern Rock, Hard Rock, Blues Rock
Website http://www.lynyrdskynyrd.com/
Gründungsmitglieder
Gesang, Songwriter Ronnie Van Zant († 1977)
Bass Larry Junkstrom (bis 1972)
Gitarre Allen Collins (bis 1977, † 1990)
Gitarre Gary Rossington
Schlagzeug Robert (Bob) Burns (bis 1971 und von 1972 bis 1974)
Gitarre, Gesang Ed King
Keyboard Billy Powell
Aktuelle Besetzung
Gesang Johnny Van Zant (seit 1987)
Bass Ean Evans (seit 2001)
Gitarre Gary Rossington
Gitarre Mark Matejka (seit 2006)
Schlagzeug Michael Cartellone (seit 2001)
Gitarre Rickey Medlocke (seit 1996)
(1971–1972 und 1973 als Schlagzeuger)
Hintergrundgesang Dale Krantz Rossington (seit 1987)
Hintergrundgesang Carol Chase (seit 1987)
Ehemalige Mitglieder
Bass Greg T. Walker (1970–1971)
Bass Leon Wilkeson (1972–2001 †)
Gitarre Ed King (1973–1975 und 1987–1996)
Gitarre Mike Estes (1993–1996)
Gitarre Steve Gaines (1976–1977 †)
Gitarre Randall Hall (1987–1993)
Gitarre Hughie Thomasson (1996–2005, † 2007)
Schlagzeug Artimus Pyle (1975–1992)
Schlagzeug Kurt Custer (1990–1994)
Schlagzeug Owen Hale (1994–1998)
Schlagzeug Jeff McAllister (1998–1999)
Schlagzeug Kenny Aronoff (1999)
Hintergrundgesang Cassie Gaines (1975–1977 †)
Hintergrundgesang JoJo Billingsley (1975–1977)
Hintergrundgesang Leslie Hawkins (1975–1977)
Keyboard Billy Powell (1973-2009, † 2009)

Lynyrd Skynyrd [lɛ'nɝd skɪ'nɝd] (anfangs Lynard Skynard; der neue Bandname wird auch so ausgesprochen) ist eine US-amerikanische Rockband. Sie gehört zu den wichtigsten Vertretern des in den 1970er-Jahren populären Southern Rock. Bekannte Lieder sind Free Bird von 1973 (1970 geschrieben) und Sweet Home Alabama von 1974.

Ihre Musik ist eine hart gespielte Mischung aus Rock, Blues-Rock und Country, die Texte behandeln typische Südstaatenthemen. Auch Auftreten und Flair der Band verkörpert die typischen Südstaatenwerte und das Gefühl der Region. Lynyrd Skynyrd unterscheiden sich dabei von den anderen, typischen Southern-Rock-Bands, wie z. B. den Allman Brothers, in deren Musik auch Jazzelemente einflossen.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Während ihrer Highschoolzeit in Jacksonville (Florida) spielten Ronnie Van Zant, Allen Collins, Gary Rossington, Bob Burns und Larry Junkstrom in einer Band mit dem Namen The Noble Five. Der Schullehrer Leonard Skinner ertappte mehrere Mitglieder der Band bei Verstößen gegen die Kleiderordnung der Schule, die auch den Haarschnitt vorschrieb. Als diese die Schule aufgaben, wurde der Bandname zunächst in Leonard Skinnerd geändert. Um deswegen keine weiteren Schwierigkeiten zu bekommen, erfuhr der Name nach und nach Verfremdungen, alle Vokale wurden gegen 'y' getauscht. Die Band probte in Ronnies Garage, doch nachdem Streitigkeiten mit den Nachbarn immer mehr zugenommen hatten, verlegten sie ihre Sessions fortan in ein Farmhaus bei Green Cove Springs. Dieser Ort wurde „Hell House“ genannt und war der Ursprung der Musik von Lynyrd Skynyrd.

Die Band begann, überall im Süden der USA aufzutreten. Der erste größere Erfolg stellte sich 1968 ein, als Lynyrd Skynyrd bei einem Wettbewerb die Produktion einer Single im Studio gewann. Die Debütplatte sollte aber ein Flop werden. Sie tourten als Vorband durch die USA, und unter den ersten Demos der Rocker befindet sich auch der Song Free Bird (jedoch noch ohne Gitarrensolo), der später einer der ersten Hits der Band wurde. 1971 holte Johnny Johnson Lynyrd Skynyrd in seine Muscle Shoals Sound Studios, wo das Ensemble seine ersten echten Studioerfahrungen sammeln konnte. Während dieser Sessions übernahm jedoch Leon Wilkeson den Bass und Rickey Medlocke das Schlagzeug. Erst 1973 kam die Band (mit dem Neuzugang Ed King als drittem Gitarristen und dem Bassisten Wilkeson) bei Al Koopers Plattenfirma Sound of the South (1974 an MCA verkauft) unter Vertrag. Al Kooper wird die eigentliche Entdeckung von Lynyrd Skynyrd zugeschrieben. Er produzierte ihre ersten drei Alben. Das erste trug den Namen pronounced 'lĕh-'nérd 'skin-'nérd und erschien 1973. Der frühe Hit der Band, Free Bird, und die Auftritte als Vorgruppe für The Who trugen sehr zur Popularität der Band bei.

1974 veröffentlichten sie ihr Album Second Helping, aus dem ihre Hit-Single Sweet Home Alabama (Platz 8 in den US-Charts) stammt, eine musikalische Antwort auf den Song Southern Man von Neil Young. Die LP erreichte den 12. Platz in den US-Charts und bekam mehrfach Platin. Nuthin’ Fancy, 1975 erschienen, errang als erster Tonträger der Band einen Platz in den USA-Top-10. Die 1976 nachfolgende Langspielplatte Gimme Back My Bullets konnte nicht an die Erfolge der Vorgänger anschließen. Das gelang erst Ende 1976 mit dem Live-Doppel-Album One More From the Road. Hier spielte erstmals der neue Gitarrist der Band, Steve Gaines, mit. Die Band wurde durch 3 Background-Sängerinnen vervollständigt. Das Live-Album wurde der zweite Top-10-Hit von Lynyrd Skynyrd.

Lynyrd Skynyrd veröffentlichten ihr sechstes Album Street Survivors am 17. Oktober 1977. Drei Tage später stürzte das Privatflugzeug der Band ab. Die Band war auf dem Weg von Greenville nach Baton Rouge (Louisiana). Die Maschine stürzte dabei in ein Waldgebiet in der Nähe von Gillsburg (Mississippi), nur wenige hundert Meter von einem Flugplatz entfernt, wo der Pilot hoffte, landen zu können. Dabei kamen Ronnie Van Zant, Steve Gaines und seine Schwester Cassie Gaines ums Leben. Die anderen Bandmitglieder überlebten schwer verletzt. Das Unglück wurde zunächst auf einen zu geringen Treibstoffvorrat zurückgeführt. Ein Jahr später gab ein Gericht menschlichem Versagen der Crew die Schuld. Die LPStreet-Survivors, die wenige Tage nach dem Absturz ausgeliefert wurde, zeigte die Band auf dem Cover von Flammen umgeben. Ronnie Van Zant hatte ein Todeslied beigesteuert: "That Smell". Nach dem Flugzeugunglück wurde das Cover durch ein anderes ersetzt. Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass dieses Album für die Band zu einem ihrer größten Erfolge wurde: Platz 13 in den englischen, Platz 5 in den amerikanischen LP-Charts. Aus dem Rest der Gruppe ging die Rossington - Collins Band hervor. (1980 - 1982, mit zwei Alben)

Neuformierung

1987, zum zehnjährigen Jubiläum des Absturzes, formierten sich Lynyrd Skynyrd neu. Johnny Van Zant, der Bruder des verstorbenen Ronnie Van Zant, berief Rossington, Powell, King, Wilkeson und den Gitarristen Randall Hall (der den durch einen Autounfall gelähmten Allen Collins ersetzte, der am 23. Januar 1990 an den Folgen des Unfalls verstarb) hinzu. Erst nur als Revival-Band für eine Tournee (Reunion-Tour) mit 32 Konzerten geplant, die sich dann aber als beständig erwies und 1988 das Live-Doppel-Album Southern by the Grace of God – Lynyrd Skynyrd Tribute Tour veröffentlichte.

Seit Beginn der 1990er erscheinen regelmäßig neue Alben von Lynyrd Skynyrd. Mit Lynyrd Skynyrd 1991, The Last Rebel und dem Werk Twenty von 1997 halten sie den Geist und die Idee des Southern Rock und die Erinnerung an die verstorbenen Bandmitglieder aufrecht.

1998 erschien die Live-Doppel-CD Lyve from Steel Town, die neben neuen Titeln und alten Klassikern auch zwei Radiointerviews und einige Videos für den PC enthält.

1999 erschien Edge of Forever. Hier haben sich die neuen Bandmitglieder Hughie Thomasson (vorher bei den Outlaws) und Ricky Medlocke (vorher Blackfoot) stark in die neuen Songs einbringen können. Ihr neuer Einfluss sorgte neben der harten Stimme von Johnny van Zant für einen frischen, rockigen Sound. Gleichzeitig gelang es aber, auch an die Tradition der alten Lynyrd-Skynyrd-Band anzuknüpfen.

2001 verstarb der Bassist Leon Wilkeson an einem Lungenemphysem sowie Leberschaden; er wurde durch Ean Evans ersetzt.

2006 verließ Hugh „Hughie“ Edward Thomasson Jr. die Band, um The Outlaws neu zu formieren. Seinen Platz als 3. Gitarrist nahm Mark „Sparky“ Matejka ein.

2007 starb Thomasson am 9. September 2007 an einem Herzinfarkt in seinem Haus in Brooksville, Florida, im Alter von 55 Jahren.

2009 verstarb Billy Powell am 28. Januar im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt in Orange Park (Florida). Die Sanitäter, die er selbst noch per Telefon gerufen hatte, konnten nur noch seinen Tod feststellen.[1]

Am 13. März 2006 wurde Lynyrd Skynyrd in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, gemeinsam mit Black Sabbath, Blondie, Miles Davis und den Sex Pistols, wobei die letztgenannten jedoch die Aufnahme verweigerten.

Diskografie

Studioalben

  • 1973: Pronounced Leh-Nerd Skin-Nerd
  • 1974: Second Helping
  • 1975: Nuthin' Fancy
  • 1976: Gimme Back My Bullets
  • 1977: Street Survivors
  • 1978: Skynyrd's First And Last (Unveröffentlichte Songs aus der Zeit vor dem ersten offiziellen Album)
  • 1987: Legend (Unveröffentlichte Songs & B-Seiten)
  • 1991: Lynyrd Skynyrd 1991
  • 1993: The Last Rebel
  • 1997: Twenty
  • 1999: Edge Of Forever
  • 2000: Christmas Time Again (Weihnachtsalbum)
  • 2002: Turn It Up
  • 2003: Vicious Cycle
  • 2004: Then and Now

Livealben & Kompilationen

  • 1976: One More From The Road (Live)
  • 1982: Best of the Rest
  • 1988: Southern By The Grace Of God: Lynyrd Skynyrd Tribute Tour (Live)
  • 1989: Skynyrd's Innyrd's/Their Greatest Hits (Kompilation)
  • 1993: A Retrospective (Kompilation)
  • 1994: Endangered Species (Live,Unplugged)
  • 1996: Freebird: The Movie (Kompilation)
  • 1996: Southern Knights (Live)
  • 1997: Old Time Greats (Kompilation)
  • 1997: Sweet Home Alabama – Best (Kompilation, 1974-77, Zounds, alle Titel digital remastert)
  • 1998: Lyve From Steel Town (Live)
  • 2004: Lyve: The Vicious Cycle Tour (Live)
  • 2007: Sweet Home Alabama – Best (Kompilation, Wiederveröffentlichung, 1973-88, Zounds, alle Titel digital remastert, CD-Text)

Wiederveröffentlichungen

  • 2001: Street Survivors
  • 2001: Pronounced Leh-Nerd Skin-Nerd
  • 2001: One More From the Road (Live)

Quellen

  • Rock-Lexikon, Band 1+2, Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos, Bernward Halbscheffel

Weblinks


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