- Rosen blühen auf dem Heidegrab (1952)
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Filmdaten Originaltitel Rosen blühen auf dem Heidegrab Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1952 Länge 90 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Hans Heinz König Drehbuch Hans Heinz König Produktion Richard König Musik Werner Bochmann Kamera Heinz Schnackertz, Bertl Höcht Schnitt Lisbeth Neumann-Kleinert Besetzung - Ruth Niehaus: Dorothee Aden/Wilhelmina
- Konrad Mayerhoff: Wilhelm Aden
- Hilde Körber: Friederike Aden
- Armin Dahlen: Ludwig Amelung
- Lotte Brackebusch : Sophie Amelung
- Hermann Schomberg: Dietrich Eschmann
- Gisela von Collande: Magd Fiete
- Ernst Waldow: Albert Berndsen
- Albert Florath: Stallmacher
- Walter Ladengast: Fromann
- Ingeborg von Morawsky: Gesine
- Hedwig Wangel: Kräuterjule
- Josef Dahmen: Schwedischer Leutnant
- Otto Friebel: Heini Schütt
Rosen blühen auf dem Heidegrab ist ein deutscher Spielfilm von Hans Heinz König aus dem Jahr 1952. Er wurde in Schwarzweiß gedreht. Die Außenaufnahmen entstanden in der Umgebung von Bremen (Worpswede, Teufelsmoor) und Diepholz (Wietingsmoor). Am 25. Dezember 1952 fand die Uraufführung statt (Massenstart). In Österreich wurde er ab März 1953 unter dem Titel Dorothee gezeigt. In den Vereinigten Staaten lief der Film erst am 20. November 1957 in New York unter dem Titel Rape on the Moor an.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die junge Dorothee Aden wird immer wieder von dem jähzornigen Heidebauern Dietrich Eschmann umworben und bedrängt. Doch sie weist ihn ab. Als sie sich dann auch noch in ihren alten Jugendfreund Ludwig Amelung verliebt, der aus der Stadt in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist, wird Eschmann rasend vor Eifersucht. Er lauert der ahnungslosen Dorothee nach dem Kirchgang auf und vergewaltigt sie in der Nähe ihres Lieblingsplatzes, eines von Rosen umrankten Heidegrabes.
In einer während des Dreißigjährigen Krieges spielenden Rückblende wird gezeigt, was sich an dieser Stelle einst zugetragen haben soll: ein schwedischer Offizier verging sich hier an dem Mädchen Wilhelmina, einer Vorfahrin Dorothees. Die danach völlig Verwirrte führte ihn anschließend ins Moor, wo beide den Tod fanden.
Von der Vergewaltigung völlig traumatisiert, erinnert sich Dorothee an die Sage und lockt Eschmann ebenfalls ins Moor. Beide versinken im Morast. In einer dramatischen Rettungsaktion können sowohl Eschmann, als auch Dorothee in letzter Sekunde geborgen werden. Ludwig kann seine Geliebte wieder in die Arme schließen, doch es bleibt fraglich, ob sie die schrecklichen Ereignisse je wird vergessen können.
Hintergrund
Die Musik wurde von Werner Bochmann unter der Verwendung von Melodien aus dem Löns-Liederbuch Der kleine Rosengarten komponiert.
Bereits 1929 war unter demselben Titel ein Stummfilm unter der Regie von Curt Blachnitzky entstanden (siehe hierzu: Rosen blühen auf dem Heidegrab (1929)). Obwohl von Moltke behauptet [1], bei der König-Produktion handele es sich um ein Remake dieses Stummfilms, haben beide Filme inhaltlich ganz offensichtlich nichts miteinander zu tun. [2]
Rosen blühen auf dem Heidegrab gehört zweifelsohne zu den interessantesten Arbeiten im Werk von Hans H. König. Dennoch ist der Film heute weitgehend vergessen und findet auch in den zahlreichen Publikationen zum deutschen Film kaum Erwähnung. Im Fernsehen wurde er bisher nur äußerst selten gezeigt.[3] Er erinnert in mancherlei Hinsicht an den ebenfalls in der nordwestdeutschen Heide- und Moorlandschaft angesiedelten Film Fährmann Maria von Frank Wysbar. Einen späten Nachklang erlebte er in Niklaus Schillings Nachtschatten.
Stimmen und Kritiken zum Film
- Das Lexikon des Internationalen Films zeigte sich von dem Film zunächst wenig angetan: “Gute Kameraarbeit in einem schwülstigen Heimatdrama mit verschwommener Naturmystik und dumpfer Erotik.“[4] In der Neuauflage von 2002 kam es jedoch zu einer Neubewertung des Werkes: „Dank seiner keinesfalls idyllischen, sondern düster-fatalistischen Grundstimmung“ wurde das „effektvoll fotografierte Drama“ inzwischen als “ein interessanter Außenseiter im bundesdeutschen Heimatfilm der 50er Jahre“ erkannt.[5]
- „Der Titel klingt kitschig, der Film ist es nicht. Die unverbrauchte Frische der Darsteller (auch in den kleinsten Rollen, ja gerade dort) und eine stimmungsvolle Bildpoesie schaffen eine atmosphärische Dichte, die keine Spur von „Heimatmache“ verrät. Das anerkennenswerte Bemühen und filmische Qualität gilt allerdings einer Handlung, die sich sowohl vom Drehbuch, wie auch vom Stilgefühl der Regie her als fragwürdig erweist.“ Werner Jungblodt in: Film-Dienst vom 1. Februar 1952
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ von Moltke, S. 89
- ↑ Gandert. Hier eine kurze Inhaltsangabe des Films von 1929
- ↑ So zum Beispiel am 25. Juli 1985 bei RTLplus. Siehe hierzu [1]
- ↑ Vgl. hierzu die Ausgabe von 1990, S. 3160
- ↑ Lexikon des internationalen Films. Ausgabe 2002, S. 2598
Literatur
- Deutsches Filmmuseum Frankfurt: Zwischen Gestern und Morgen. Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946–1962. Ausstellungskatalog. Frankfurt am Main 1989, S. 365.
- Gero Gandert (Hrsg.): Der Film der Weimarer Republik. Ein Handbuch der zeitgenössischen Kritik. Band 1929. Berlin 1993.
- Illustrierte Film-Bühne. Nr. 1798. München.
- Johannes von Moltke: Der Heimatfilm als Horrorfilm: Rosen blühen auf dem Heidegrab (1952). In: Werkstatt eschichte. 33, S. 82–99.
- Claudius Seidl: Der deutsche Film der fünfziger Jahre (= Heyne Filmbibliothek. Band 100). München 1987, S. 77–82.
Weblinks
- Rosen blühen auf dem Heidegrab in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Rosen blühen auf dem Heidegrab auf filmportal.de
- Rosen blühen auf dem Heidegrab bei filmportal.de
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