Roswitha Quadflieg

Roswitha Quadflieg

Roswitha Quadflieg (* 3. November 1949 in Zürich) ist eine deutsche Schriftstellerin, Buchgestalterin und Verlegerin. Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist die Illustration des Kinderbuchklassikers Die unendliche Geschichte von Michael Ende. Roswitha Quadflieg ist die Tochter des Schauspielers Will Quadflieg, ihr Bruder Christian Quadflieg ist als Schauspieler und Rezitator tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Roswitha Quadflieg wuchs in Hamburg auf. Von 1969 bis 1974 studierte sie Malerei, Illustration, Grafik und Typografie an der damaligen Fachhochschule für Gestaltung und der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Quadflieg machte ihren Abschluss als Diplom-Designerin.

Im Jahr 1973 gründete sie die Raamin-Presse, ihre eigene Verlagswerkstatt in Schenefeld am Stadtrand von Hamburg, wo sie Werke der Weltliteratur mit eigenen Originalgrafiken in unterschiedlichen Techniken in limitierten Auflagen druckte. Ankäufe erfolgten von öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland. Ihre Arbeiten wurden in diversen Ausstellungen gezeigt, sie erhielt mehrere Auszeichnungen. Insgesamt wurden 28 Drucke hergestellt. Zuletzt erschien ein Kapitel aus Samuel Becketts German Diaries als Erstausgabe.

Sie war international auch als Grafikerin tätig und illustrierte neben Michael Endes Roman Die unendliche Geschichte auch dessen Werke Das kleine Lumpenkasperle und Lirum Larum Willi Warum sowie Unser Herr Böckelmann von Walter Kempowski.

Nach 30 Jahren stellte Roswitha Quadflieg 2003 die Raamin-Presse ein. Die Werkstatt ging als Stiftung an das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das Archiv wurde von der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden angekauft.

Seitdem arbeitet Roswitha Quadflieg ausschließlich als Schriftstellerin. Ihr erstes autobiografisch gefärbtes Buch Der Tod meines Bruders erschien 1985. Bisher erschienen insgesamt zwölf Buchtitel aus ihrer Feder. Die beiden letzten sind Beckett was here (2006)[1] und Der Glückliche (2009). Als Autorin trat sie mit Lesungen bisher in Deutschland und in der Schweiz auf. Im Jahr 2006 initiierte und betreute sie das internationale Festival Beckett in Town, das anlässlich des 100. Geburtstags des irischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Samuel Beckett in Hamburg stattfand.

Im Jahr 2008 wurden zwei Theaterstücke Roswitha Quadfliegs uraufgeführt: Handy am Schlosstheater Celle und Atschüüß, mien Leev am Hamburger Ohnsorg-Theater, einer plattdeutschen Übersetzung ihres Theaterstücks Bis dann, entwickelt aus ihrem gleichnamigen Roman. 2009 veröffentlichte sie ihr erstes Hörspiel Die Angst hat keine Augen, das für den SWR produziert wurde.

Seit 2006 lebt sie außer in Hamburg auch in Freiburg im Breisgau. Sie ist Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland.

Werke und Bibliografie (Auswahl)

  • August Strindberg, Gespenstersouper. Mit 4 Bildtafeln von Roswitha Quadflieg. Hamburg: 1987.
  • Gustav Janouch, Heckmeck. Mit 17 Illustrationen von Roswitha Quadflieg. Hamburg: 1974.
  • Samuel Beckett, Der Ausgestoßene. Deutsch von Elmar Tophoven. Mit 11 Holzstichen von Roswitha Quadflieg. Hamburg: 1976.
  • Michael Ende: Die unendliche Geschichte. Von A bis Z mit Buchstaben und Bildern versehen von Roswitha Quadflieg. Thienemann Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-522-12800-1.
  • Der Tod meines Bruders, Bericht, 1985, Arche/TB Piper
  • Fabels Veränderung, Roman in einem Kapitel, 1987, Arche/TB Pieper
  • Traumalphabet, Eine Bibliogenie, 1988, Arche
    • Essay über die Entstehung des 15. Drucks der Raamin-Presse
  • Die Braut im Park, Roman eines Lebens, 1991, Arche/TB Pieper
  • 20 Jahre Raamin-Presse 1973 - 1993, Almanach, 1993
    • 21 Büchergeschichten und eine halbe
  • Bis dann, Roman, 1994, Arche/TB Piper
  • Wer war Christoph Lau?, Roman, 1996, Arche/TB Piper
  • Die Zwanzig Dichter der Raamin-Presse, Galerie, Revue, Erinnerung, Bilanz, 1998
    • Zwanzig farbige Portraits und ein Essay im 25. Jahr der Raamin-Presse
  • Alles Gute, Roman, 1999, Insel/TB Suhrkamp
  • Requiem für Jakob, 2004, Andere Bibliothek im Eichborn Verlag
    • Eine Spurensuche. Mit Schwarz-weiß-Abbildungen
  • Bis dann, 2005, Theaterstück nach dem gleichnamigen Roman, Per H. Lauke Verlag, Hamburg
  • Beckett was here, 2006, Hoffman und Campe
    • Hamburg im Tagebuch Samuel Becketts von 1936
    • mit einem Vorwort von Mark Nixon und einem Beitrag von Maike Bruhns
    • mit zum Teil bisher unveröffentlichten Schwarz-weiß-Fotos
  • Handy, 2006, Theaterstück, Per H. Lauke Verlag, Hamburg
  • Angst hat keine Augen (Hörspiel, Ursendung im SWR 2009)[2]
  • Der Glückliche Roman zu zehn Stimmen, 2009, Stroemfeld Verlag[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über Beckett was here bei elblicht.de, abgerufen am 17. Juli 2010
  2. Die Badische Zeitung über die Ursendung des Hörspiels Angst hat keine Augen, publiziert am 9. März 2009, abgerufen am 17. Juli 2010
  3. Über den Roman zu zehn Stimmen bei poetenladen.de, abgerufen am 17. Juli 2010

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