- Axel Wirth
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Axel Wirth (* 15. März 1951 in Augsburg-Göggingen)[1] ist ein deutscher Jurist.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Wirth studierte an der Universität München und legte dort sein Staatsexamen ab. Er wurde 1981 in Berlin mit einer Arbeit über Währungspolitik und Entwicklungshilfefinanzierung des Internationalen Währungsfonds (Thema „Zwischen Währungspolitik und Entwicklungshilfe- Finanzierung – Veränderte Aufgabenstellung des Internationalen Währungsfonds“[2] promoviert. Danach arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt.
Seit 1999 ist er Professor für Baurecht und Inhaber des ersten deutschen universitären Lehrstuhls für Deutsches und Internationales Öffentliches und Privates Baurecht an der Technischen Universität Darmstadt. Von 2000 bis 2002 und von 2004 bis 2006 war er Dekan des dortigen Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Wirth als Schiedsgutachter, Schlichter und Schiedsrichter. Seit 2001 ist er zudem Präsident des Centrums für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V. Er ist Mitbegründer und seit 1999 Ehrenmitglied des ARGE Baurecht im Deutschen Anwaltverein.[2]
Plagiatsvorwürfe
Im Jahr 2006 war er Autor von Teilen eines Kommentars zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Daraufhin berichteten mehrere Zeitungen, dass dieser Artikel zu einem großen Teil aus dem Kommentar Palandt abgeschrieben sei.[3][4][5] Der Verlag Luchterhand zog daraufhin das Buch zurück.[6][7] Wirth behauptet, dass das Plagiat allein durch einen Doktoranden, der aber nur in Teilen als Koautor genannt wurde, zustande gekommen sei; er habe seine „Kontrollpflichten“ nicht verletzt, und man könne ihm „keinerlei Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ machen.[5] Die Technische Universität Darmstadt setzte eine Kommission zur Untersuchung des Vorwurfs eines wissenschaftlichen Fehlverhaltens ein. Der Rektor der Technischen Universität Darmstadt hat daraufhin Wirth eine dienstliche Rüge erteilt.[8] Nachdem die Vorwürfe 2010 in einem Buch thematisiert wurden, forderte die Interessenvertretung deutscher Hochschullehrer, der Deutsche Hochschulverband, Wirth zu einer Stellungnahme auf[9]. Die Aussage, der Verband habe ein Ausschlussverfahren gestartet[10][11], wies Wirth zurück.[12] Er kündigte daraufhin seinen Austritt aus dem Verband an.[13] Wirth verweist auf ein Schreiben der TU Darmstadt vom November 2010, in dem ihm die volle Unterstützung und Wertschätzung ausgesprochen wird.[14]
Publikationen (Auswahl)
- Wirth/Kuffer (Hrsg.): Handbuch des Fachanwalts für Bau- und Architektenrecht. 3. Auflage. Werner Verlag, Köln Oktober 2010, ISBN 978-3-8041-2283-3.
- Wirth/Kuffer: Der Baustoffhandel: Ein Rechtshandbuch für die Praxis. Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-020792-9.
- Wirth/Englert/Motzke: Baukommentar. 2 Auflage. Werner Verlag, Neuwied 2009, ISBN 978-3-8041-5023-2.
- Wirth (Hrsg.): Darmstädter Baurechtshandbuch. 2. Auflage. 1 – Privates Baurecht, 2 – Öffentliches Baurecht, 3 – Vergaberecht, Werner Verlag, Neuwied 2005, ISBN 978-3804150102.
- Wirth/Sienz/Englert: Verträge am Bau nach der Schuldrechtsreform: Einführung und Kommentar zum neuen Recht. Werner Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 978-3804149953.
- Schottke/Wirth/Fischer: Kommentierung der DIN 18312 – Untertagebauarbeiten. In: Englert/Katzenbach/Motzke (Hrsg.): Beck’scher VOB-Kommentar – VOB Teil C. 2 Auflage. C.H.Beck/ Beuth, 2008, ISBN 3-406-42566-6.
- Norbert Galda, Winfried Grieger, Claus-Jürgen Korbion, Jack Mantscheff, Werner Seifert, Klaus Vygen, Axel Wirth: Honorarordnung für Architekten und Ingenieure: (HOAI). In: Hermann Korbion, Jack Mantscheff, Klaus Vygen (Hrsg.): Beck'sche Kurz-Kommentare. 7 Auflage. 59. Band, C.H. Beck, 2009, ISBN 978-3406592690 (mit einer Einleitung von Axel Wirth).
Einzelnachweise
- ↑ Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 21. Ausgabe 2007, S. 4059-60.
- ↑ a b Prof. Dr. iur. Axel Wirth. Lebensdaten. In: Deutsches und Internationales Öffentliches und Privates Baurecht der Technischen Universität Darmstadt. Technische Universität Darmstadt, archiviert vom Original am 26. April 2011, abgerufen am 26. April 2011.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Paragraphengerangel: Plagiatsvorwurf in der Verlagsbranche. In: F.A.Z. Nr. 228. 30. September 2006, S. 21 (http://www.faz.net/s/RubA5A53ED802AB47C6AFC5F33A9E1AA71F/Doc~E6E8EF9CA4E6B407BA5767350421B42C1~ATpl~Ecommon~Scontent.html).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Glosse Feuilleton: Ein Plagiat. In: F.A.Z.. Nr. 278, 29. November 2006, S. 37 (http://www.faz.net/s/Rub5A6DAB001EA2420BAC082C25414D2760/Doc~E1FC69AFBF2FA4D49AC1CAD506D6CE658~ATpl~Ecommon~Scontent.html).
- ↑ a b Hermann Horstkotte: Ein Professor und sein Schreibknecht. Plagiate. In: Unispiegel. Spiegel Online, 28. November 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011, abgerufen am 26. April 2011.
- ↑ Hng Lahmn: CHBck gg Luchtrhnd. eine Groteske. In: JuraHH Magazin 11/2006. Universität Hamburg, archiviert vom Original am 26. April 2011, abgerufen am 26. April 2011.
- ↑ Marcus Creutz: Säbelrasseln juristischer Fachverlage. Beck und Wolters Kluwer streiten, wer von wem abschreibt. Handelsblatt, 5. Oktober 2006, archiviert vom Original am 26. April 2011, abgerufen am 26. April 2011.
- ↑ Herrmann Horstkotte: Wissenschaftliche Plagiate - Wenn Professoren kopieren Süddeutsche Zeitung vom 23. Juli 2007
- ↑ Axel Wirth: Stellungnahme zu Urheberrechtsfragen. 21. April 2010, archiviert vom Original am 19. November 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010.
- ↑ 'Abschreiber raus!' In: Süddeutsche Zeitung online. sueddeutsche.de, 28. Juni 2010, abgerufen am 15. Dezember 2010.
- ↑ Geistiges Eigentum: Aus der Praxis der Plagiatoren. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 244. F.A.Z., 20. Oktober 2007, S. C8, abgerufen am 15. Dezember 2010.
- ↑ Axel Wirth: Stellungnahme zu Urheberrechtsfragen. Archiviert vom Original am 19. November 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010: „Die Presse hat zwischenzeitlich berichtet, dass der Deutsche Hochschulverband gegen die Professoren Schwintowski und Wirth ein Ausschlussverfahren eingeleitet habe. Dies ist so nicht zutreffend.“
- ↑ Hermann Horstkotte: Streit um Textklau: "Kann jedem passieren". In: Der Tagesspiegel. 24. August 2010 (http://www.tagesspiegel.de/wissen/kann-jedem-passieren/1909638.html).
- ↑ http://www.axel-wirth.com/publikationen/urheberrechtsfragen/
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