Rubaijat-i-Omar-i-Khajjam

Rubaijat-i-Omar-i-Khajjam
Omar Khayyām-Statue im Laleh-Park, Teheran
Einer der Khayyām zugeschriebenen Vierzeiler

Omar Khayyām oder Umar Khayyām (persischعمر خیام’Omar-e Chayyām [omare xajɑ:m]; * um 1048 in Nischapur, Provinz Chorasan; † 1123) war sowohl ein persischer Mathematiker und Astronom, als auch ein angesehener Philosoph und Dichter.

Er fand die Lösung kubischer Gleichungen und ihrer Wurzeln durch die geometrische Darstellung. Seinen Weg setzte erst Jahrhunderte später Descartes fort. Omar Khayyām befasste sich vor allem auch mit der Parallele und den irrationalen Zahlen. Er schuf ebenso ein lange Zeit vorherrschendes Werk der Algebra. Unter anderem erfand er das Dreieck der Binomialkoeffizienten, das heute als Pascalsches Dreieck bekannt ist.

Der Seldschukenfürst Malik Schah I. beauftragte Omar Khayyām 1073 mit dem Bau eines Observatoriums und der Erstellung eines Sonnenkalenders zu astrologischen Zwecken. Omars Kalender war genauer als der 500 Jahre spätere Gregorianische Kalender. Der moderne iranische Kalender beruht auf seinen Berechnungen.

Omar Khayyām hatte zu seiner Zeit auch viel Ansehen durch seine philosophischen Texte erworben, die sachlich eingehend und wenig aggressiv mit islamkritischen Themen umgingen. In seinen Robā’īyāt („Vierzeilern“) ließ er seinen Gedanken freien Lauf, und man sieht ihn hier von einer eher aufklärerisch-skeptischen Seite. Wenn überhaupt, wurden nur wenige dieser Verse zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Persische Quellen erwähnen und zitieren seine Verse erst ab dem späten 12. Jahrhundert, also nach Omar Khayyāms Tod. Seinen Versen wurde von persischer Seite dichterische Anerkennung verweigert. Man zählte ihn nicht zum „Siebengestirn“ der persischen Dichter (Firdausi, Nizami, Enweri, Hafis, Rumi, Saadi, Dschami).

Erst die kongeniale Übersetzung der Rubai'yat durch den englischen Privatgelehrten Edward FitzGerald in der Mitte des 19. Jahrhunderts machte Omar Khayyām im Westen bekannt und in der anglo-amerikanischen Welt berühmt. Sein Ruhm im Westen strahlte auf den Dichter in seinem Heimatland zurück.

Umfangreiche Übersetzungen ins Deutsche folgten um 1880 durch Adolf Friedrich Graf von Schack und Friedrich Bodenstedt, ab 1912 folgten Übersetzungen von Friedrich Rosen.

Grabmal von Omar Khayyām in Nischapur.

Schriften

  • Wie Wasser im Strom, wie Wüstenwind. Gedichte eines Mystikers. Edition Orient, Meerbusch 1992, ISBN 3-922825-49-4 (zweisprachige Ausgabe persisch-deutsch, Khosro Naghed (Hrsg.), Übersetzung Walter von der Porten). Omar_Chajjam_Leseprobe.htm Leseprobe
  • Philosophische Bildergalerie im 11. Jahrhundert. Persische Gedichte, übersetzt von Jalal Rostami Gooran und in freie Verse ins Deutsche übertragen von Ludwig Verbeek. Verlag Goethe & Hafis, Bonn 2006. ISBN 3980790983
  • H. Ibrahim Türkdogan: Eine andere Brücke zwischen Orient und Okzident: Khajjam/Schopenhauer/Stirner/Goethe]
  • Rubaiyat. ISBN 1-420925-77-6 (Bekannteste Übersetzung der berühmten Rubaiyat ins Englische durch Edward Fitzgerald)
  • Die Sinnsprüche Omars des Zeltmachers, übersetzt von Friedrich Rosen, Insel-Verlag, Frankfurt, ISBN 345808407X

Literatur

  • Mehdi Aminrazavi: The Wine of Wisdom: The Life, Poetry and Philosophy of Omar Khayyam, Oneworld Publications (June 2005), ISBN 1851683550
  • Ali Dashti: In Search of Omar Khayyam (Persian studies monographs, Columbia Univ Pr (June 1971), ISBN 0231031882)
  • Hans Bethge: Omar Khayyam. Nachdichtungen der Ruba'yat. YinYang Media Verlag, ISBN 3-935727-01-1
  • Amin Maalouf: Samarkand, Roman, in dem das Leben Khayyams und die Geschichte der Rubayyat kunstvoll mit der Jungpersischen Revolution Anfang des 20.Jahrhunderts in Zusammenhang gebracht wird, 1988 (deutsch z. B. Suhrkamp-Verlag, 2001, ISBN 3-518-39690-0, Übersetzung aus dem Französischen von Widulind Clerc-Erle, 1995)

Weblinks


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