Rufmord (Film)

Rufmord (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel: Rufmord – Jenseits der Moral
Originaltitel: The Contender
Produktionsland: USA / Großbritannien / Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000
Länge: 129 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Rod Lurie
Drehbuch: Rod Lurie
Produktion: Rainer Bienger, Maurice Leblond, Gary Oldman
Musik: Larry Groupé
Kamera: Denis Maloney
Schnitt: Michael Jablow
Besetzung

Rufmord – Jenseits der Moral (Originaltitel: The Contender) ist ein US-amerikanisch-britisch-deutscher Spielfilm der Gattung Politthriller aus dem Jahr 2000. Der Regisseur war Rod Lurie, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen spielten Gary Oldman und Joan Allen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach dem Tod des Vizepräsidenten muss der demokratische Präsident Jackson Evans einen neuen Vizepräsidenten vorschlagen. Als Favorit gilt der Gouverneur Jack Hathaway, besonders nachdem er in einer waghalsigen, wenn auch erfolglosen, Aktion versucht hat, eine Frau vor dem Ertrinken zu retten. Evans entscheidet sich jedoch für die Senatorin Laine Hanson.

Der Republikaner Sheldon Runyon leitet als Abgeordneter von Illinois einen parlamentarischen Ausschuss, der die Eignung von Hanson untersuchen soll. Er veröffentlicht Fotos, die Hanson angeblich als Studentin bei einer Sexorgie zeigen. Diese weigert sich jedoch, die Fotos sowie die damit verbundenen Anschuldigungen zu kommentieren.

Evans trifft sich daraufhin mit Runyon und schlägt vor, Hathaway zu nominieren, wenn Runyon für diesen mit der eigenen Karriere bürgt. Es stellt sich heraus, dass der Unfall fingiert war. Hathaway hatte einer jungen Frau des 14. Golfregiments 200.000 Dollar überwiesen, damit sie mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abkommt, in einen Fluss stürzt und sich von Hathaway retten lässt.

Da Zeugen auftauchen, die bestätigen, dass Hanson an überhaupt keiner Orgie teilgenommen hatte, will Evans an Hanson festhalten. Diese erzählt dem Präsidenten in einem Gespräch unter vier Augen zudem, dass sie ein Muttermal auf dem rechten Oberschenkel habe, das der auf den Fotos abgebildete Frau fehlt. Dennoch verzichtet sie auf ihre Kandidatur, da die Beantwortung der vom Ausschuss gestellten Fragen nur dazu führen würde, dass die Rechtmäßigkeit solcher Fragen bestätigt werden würde.

Evans tritt vor dem US-Kongress auf und schlägt Hanson ungeachtet ihres Verzichts als Vizepräsidentin vor. Der einhellige Applaus des Kongresses lässt erkennen, dass dem Wunsch des Präsidenten entsprochen wird.

Kritiken

  • Lexikon des Internationalen Films: Fades, thesenhaftes Drama über Machtkalkül und Ränkespiele in einer Mediendemokratie, das zeitgeschichtliche Figuren wie Newt Gingrich oder Kenneth Starr aufspießt, aber weder als Satire noch als Komödie überzeugt.[1]
  • Spiegel Online: "Rufmord - jenseits der Moral" bewegt sich also nicht jenseits, sondern genau im Zentrum moralischer Fragen; wie so oft ist auch hier der deutsche Verleihtitel irreführend. Gerade dies macht ihn jedoch zu einem erschreckend naiven, in gewisser Weise sogar apolitischen Film. Die Frage nach dem Charakter von Politikern ist ebenso verfehlt wie die, ob ein schlechter Mensch ein gutes Buch schreiben könne. Politische Zusammenhänge lassen sich nicht über eine psychologisierende Ethik ermitteln [2]
  • Roger Ebert: "…, aber The Contender ist ein Sprung nach vorne - selbstsicherer, aufregender, beißender" (4 von 5 Sternen) [3]

Auszeichnungen

Joan Allen wurde für den Filmpreis Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert, Jeff Bridges für den gleichen Preis in der Kategorie Bester Nebendarsteller. Die beiden Schauspieler wurden ebenfalls für den Filmpreis Golden Globe nominiert. Der Film gewann den Alan J. Pakula Award der Broadcast Film Critics Association.

Joan Allen wurde für den Blockbuster Entertainment Award, den Chicago Film Critics Association Award, den Independent Spirit Award, den Las Vegas Film Critics Society Award, den Online Film Critics Society Award, den Golden Satellite Award und den Screen Actors Guild Award nominiert. Jeff Bridges wurde für den Golden Satellite Award und den Screen Actors Guild Award nominiert. Gary Oldman wurde für den Independent Spirit Award und den Screen Actors Guild Award nominiert.

Einzelnachweise

  1. filmevona-z.de
  2. Daniel Haas: Sexualität als Politikum auf Spiegel Online vom 27. Juni 2002
  3. Filmkritik von Roger Ebert (engl.)

Weblinks


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