Rumbula

Rumbula
Verbrechen bei Liepāja, Lettland in der Zeit vom 15. bis 17. Dezember 1941. Frauen und Kinder warten auf eine Erschießung. Situation wie in Rumbula.

Der Wald von Rumbula (deutsch auch: Rumbuli) ist ein Kiefernwäldchen auf dem Gebiet der Stadt Rīga, Lettland, in dem während des Holocaust 25.000 Juden umgebracht wurden.

In nur zwei Tagen, dem 30. November und dem 8. Dezember 1941 wurden 25.000 Juden im Wald von Rumbula und auf dem Weg dorthin ermordet. Von diesen 25.000 waren 24.000 lettische Juden aus dem Rigaer Ghetto, 1.000 waren deutsche Juden, die mit Güterzügen in den Wald gefahren wurden. Der systematische Massenmord wurde von Nazi-Einsatzgruppen mit der Hilfe des Hilfspolizei-Kommandos von Viktors Arājs und der Unterstützung anderer Polizeieinheiten begangen.

Über 23.000 wurden gezwungen, sich trotz des eiskalten Wetters zu entkleiden und wurden aus kurzer Distanz in Gruben, die zu Massengräbern wurden, in den Hinterkopf geschossen. Lediglich zwei Personen überlebten das Massaker. Eine von ihnen, das Mädchen Frieda Fried, nutzte eine Ablenkung, ließ sich in die Grube fallen und stellte sich tot. Sie überlebte den Krieg und schrieb als Frida Michelson später ein Buch mit dem russischen Titel "Я пережила румбулу" (Ja pereschila Rumbulu - Ich überlebte Rumbula), das später auch ins Englische übersetzt und vom United States Holocaust Memorial Museum veröffentlicht wurde.

Simon Dubnow, ein bekannter jüdischer Historiker, war unter den Tausenden am 8. Dezember 1941 Getöteten.

Der Hauptverantwortliche und Organisator dieses Massenmordes war SS-Offizier (HSSPF) Friedrich Jeckeln. Er wurde u.a. wegen dieses Verbrechens von einem sowjetischen Kriegsgericht in Riga am 3. Februar 1946 zum Tode verurteilt und noch am selben Tag gehängt.

Während des Holocaust wurden 90% der Juden Lettlands in Rumbula, Liepāja (deutsch: Libau) und anderen Orten umgebracht. Als sich der Kriegsverlauf gegen die Deutschen wandte, wurden die Leichen im Wald von Rumbula ausgegraben und verbrannt. Im Laufe der Jahre wurde an diesem Ort eine Reihe von improvisierten Gedächtnistafeln aufgestellt. Im November 2002, 61 Jahre nach den Tötungen, wurde eine Holocaustgedenkstätte eröffnet.

Literatur

Weblinks


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