Rund um Berlin

Rund um Berlin 1905: Der spätere Sieger Adolf Böhm trägt sich in ein Kontrollbuch ein.

Zielspurt bei Rund um Berlin 1912, mit (v.l.n.r.) Rudolf Kotsch, Erich Aberger und Franz Suter

Das Fahrerfeld von Rund um Berlin 1978 in Potsdam.

Das Radrennen Rund um Berlin gilt als der älteste „Klassiker“ des deutschen Straßenradsports.

Das rund um die deutsche Hauptstadt Berlin führende Rennen fand erstmals 1896 statt und ist damit fünf Jahre jünger als Bordeaux–Paris, das älteste regelmäßig ausgetragene Straßenradrennen überhaupt. Die Bedeutung von Rund um Berlin blieb jedoch stets auf die nationale Ebene beschränkt. So stammen bis auf drei Ausnahmen alle Sieger des Rennens aus Deutschland.

Zwischen 1946 und 1949 wurde das Radrennen noch als Gesamtberliner Profi- und Amateurstraßenrennen ausgetragen. 1950 wurden zwei Rund um Berlin, jeweils in den westlichen Sektoren wie im sowjetisch besetzten Teil der Stadt ausgetragen. Für den westlichen Radsport-Landesverband erwies sich jedoch eine weitere Ausführung des Rennens als schwierig, da Strecken im Osten von der Regierung der DDR abgesperrt wurden. In der DDR wurde Rund um Berlin seit 1950 als Amateur-Rennen ausgetragen und galt in dieser Zeit als eines der wichtigsten Eintagesrennen des Jahres. Als Gegenpart wurde zeitgleich in den 1950er Jahren in West-Berlin Rund in Berlin ausgetragen.^[1]

Abnehmende sportliche Bedeutung und organisatorisches Chaos führten nach der politischen Wende dazu, dass der Klassiker Rund um Berlin in den Jahren 2001 bis 2007 nicht ausgetragen wurde. 2008 war die bisher letzte Austragung.

Mit fünf Erfolgen zwischen 1959 und 1965 ist Klaus Ampler der Rekordsieger von Rund um Berlin; Rudi Kirchhoff war viermal erfolgreich. 1951 feierte der damals 20-jährige Täve Schur bei Rund um Berlin seinen ersten großen Sieg überhaupt.

Siegerliste

2008 Robert Bartko 2001–2007 nicht ausgetragen 2000 Steffen Radochla 1999 Lutz Lehmann 1998 Jan Ullrich 1997 Erik Zabel 1996 Frank Augustin 1995 Hagen Bernutz 1994 Martin Müller 1993 Jan Schaffrath 1992 Frank Augustin 1991 Frank Augustin 1990 Olaf Merkel 1989 Uwe Stoltze 1988 Alexander Lopanow 1987 Olaf Ludwig 1986 Uwe Raab 1985 Frank Karraß 1984 Bodo Straubel 1983 Wolfgang Lötzsch 1982 Nikolai Kriwoschejew 1981 Bodo Straubel 1980 Jörg Köhler 1979 Hans-Joachim Schippel 1978 Detlef Bönisch 1977 Hans-Joachim Hartnick 1976 André Van Den Steen 1975 Eberhard Sanftleben 1974 Wolfgang Lötzsch 1973 Michael Schiffner 1972 Michael Schiffner 1971 Michael Milde

1970 Dieter Grabe 1969 Klaus Ampler 1968 Lothar Appler 1967 Günther Liebold 1966 Dieter Grabe 1965 Klaus Ampler 1964 Klaus Ampler 1963 Lothar Höhne 1962 Lothar Höhne 1961 Manfred Weißleder 1960 Klaus Ampler 1959 Klaus Ampler 1958 Rudi Kirchhoff 1957 Louis Legros 1956 Rudi Kirchhoff 1955 Konrad Claus 1954 Rudi Kirchhoff 1953 Erich Schulz 1952 Rudi Kirchhoff 1951 Gustav-Adolf Schur 1950 Bernhard Trefflich 1949 Reinhold Steinhilb (P), Max Bartoskiewicz (A) 1948 Heinrich Schultenjohann (P), Werner Gräbner (A) 1947 Hans Preiskeit (P), Gerhard Stubbe (A) 1946 Karl Wiemer 1942 Harry Saager 1941 Harry Saager 1940 Walter Liebl 1939 Bruno Gerber 1938 Bruno Gerber 1937 Emil Kijewski (P), Herbert Schmidt (A) 1936 Fritz Ruland

1935 Bruno Roth (P), Berthold Böhm (A) 1934 Kurt Stöpel (P), Karl Wierz (A) 1933 Emil Kijewski 1932 Walter Bartholomäus 1931 Willy Kutschbach 1930 Walter Merkan 1929 Rudolf Risch 1928 Walter Hoffmann 1927 Bruno Wolke 1926 Siegfried Schütze 1925 Oskar Tietz (P), Max Kohl (A) 1924 Paul Kohl (P), Walter Wenzlaff (A) 1923 Erich Aberger (P), Erich Möller (A) 1922 Richard Schenkel (P), Paul Kroll (A) 1921 Erich Aberger (P), Albert Dobbrack (A) 1920 Paul Kohl 1919 Paul Koch (P), Fritz Schrefeld (A) 1915 Karl Wittig (P), Otto Timm (A) 1913 Ernst Franz (P), Paul Kohl (A) 1912 Erich Aberger (P), Fritz Brenne (A) 1911 Adolf Huschke (P), Karl Hädicke (A) 1910 Karl Saldow (P), Karl Erdmann (A) 1909 Jakob Meck (P), Gustav Schulze (A) 1908 Adolf Böhm 1907 Max Faustmann 1906 Otto Goetzke 1905 Adolf Böhm 1904 Franz Scholz 1903 Otto Goetzke 1902 Otto Goetzke 1897 Gustav Gräben 1896 Gustav Gräben

(P) = Profi, (A) = Amateur

Einzelnachweise

1. ↑ Sportstadt Berlin im Kalten Krieg. Prestigekämpfe und Systemwettstreit. Hrsg. v. Jutta Braun und Hans-Joachim Teichler, Berlin 2006, S. 292f. ISBN 3-86153-399-5 Genauere Daten zur Austragung wurde nicht gefunden.

Weblinks

• Offizielle Webpräsenz
• Rund um Berlin auf cycling4fans.de