Ruslana Lyschytschko

Ruslana Lyschytschko
Ruslana in Hamburg (2008)
Kyrillisch (Ukrainisch)
Руслана Степанівна Лижичко
Transl.: Ruslana Stepanivna Lyžyčko
Transkr.: Ruslana Stepaniwna Lyschytschko
Kyrillisch (Russisch)
Руслана Степановна Лыжичко
Transl.: Ruslana Stepanovna Lyžičko
Transkr.: Ruslana Stepanowna Lyschitschko

Ruslana Lyschytschko, nach der englischen Transkription meist als Ruslana Lyzhychko bzw. Ruslana Lyzhichko geschrieben (* 24. Mai 1973 in Lemberg), ist eine ukrainische Sängerin, Tänzerin, Produzentin und Komponistin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Musik

Bereits als Kind sang Ruslana in der Gruppe Orion, später im Kinderensemble Smile. Sie studierte Dirigieren am Lemberger Konservatorium. Sie schreibt, komponiert und produziert ihre Lieder selbst, ebenso ihre Musikvideos. Im Jahr 1998 hatte sie in der Ukraine erste Erfolge mit dem Song Sunrise (Svitanok, Світанок, Ukr), zu dem es ein relativ erfolgreiches Musikvideo gab, und dem Album A Moment of Spring (Myt' vesny, Мить весни, Ukr). Im Jahr 1999 wirkte sie bei der Verfilmung des Weihnachts-Musicals The Final Christmas of the 1990s (Ostanne rizdvo 90th) mit, der mit der ukrainischen Auszeichnung Movie of the Year bedacht wurde. Das ukrainische Fernsehen kürte sie zur Persönlichkeit des Jahres 2000. Das sehr erfolgreiche Album Wild Dances (ukrainisch дикі танці/Dyki Tanzi), das 2003 erschien, erhielt als erstes Album überhaupt in der Ukraine Platin für 100.000 verkaufte Exemplare; in einem Land mit ausgeprägtem Musikalienschwarzmarkt eine beachtliche Leistung.

Ruslana Lyschytschko ist seit dem 27. Dezember 1995 mit dem Produzenten Alexander Ksenofontow verheiratet. Zusammen betreiben sie seit 1993 das Studio Luxen, in dem Filmtrailer für Musicals und Radio-Werbetrailer hergestellt werden.

Wohltätigkeitskonzert 2005

Ruslana gewann den Eurovision Song Contest 2004 in Istanbul mit dem Titel Wild Dances mit 280 Punkten. Sie erhielt aus 35 der 36 Teilnehmerländer Punkte. Der Song verwendet Motive aus der Folklore der Huzulen-Volksgruppe aus den Karpaten. Er wurde nicht durch einen öffentlichen Vorentscheid, sondern durch eine interne Jury des ukrainischen Fernsehsenders NTU für die Teilnahme am Eurovision Song Contest ausgewählt. Der Song war ursprünglich für ein gleichnamiges Album gedacht, wurde jedoch wegen der Fülle des Materials auf das (zu der Zeit geplante) Album Wild Dances 2 verschoben. Auf der Bühne wurde sie in Istanbul von dem ukrainischen Ballett Schyttja (ukrain. Життя) unterstützt.

Im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2005 in Kiew war Ruslana mit einem Wohltätigkeitskonzert und einem Openair-Konzert zur Eröffnung der Veranstaltung vertreten. Beim Finale sang sie Heart on Fire und The Same Star.

Ruslanas Folgeprojekt Wild Energy ist ein Gesamtkunstwerk, das Musik, Videos und Literatur miteinander verbindet. Im Frühsommer 2006 erschienen die ersten beiden Elemente des Projektes: das Science Fiction-Buch Wild Energy. Lana der ukrainischen Autoren Maryna und Serhiy Diatschenko und die Single Dyka Enerhiya (Wild Energy).

Im Juni 2006 tourte Ruslana durch Deutschland. Im Rahmen der FIFA Fanfeste trat sie in Hamburg, Köln, Berlin, Leipzig und Nürnberg auf. Am 10. März 2007 trug sie beim Weltmeisterschaftskampf Wladimir Klitschko gegen Ray Austin in Mannheim die ukrainische Nationalhymne vor.

Als Radiomoderatorin des Senders „Vladivostok FM“ ist Ruslana seit dem 29. April 2008 in dem Spiel Grand Theft Auto IV zu hören, wo auch ihr Song Wild Dances gespielt wird.

Im März 2008 wurde das ukrainischsprachige Album Amazonka in der Ukraine und der Tschechischen Republik veröffentlicht. Das englischsprachige Album Wild Energy erschien im Oktober 2008 in Deutschland, zahlreichen anderen europäischen Ländern sowie in Kanada bei Warner Music.

Politische Tätigkeit

Ruslana ist eine der Symbolfiguren der orangen Revolution im Jahr 2004. Sie hat sich nach den Wahlfälschungen bei der Präsidentschaftswahl als eine der ersten in die Demokratiebewegung zugunsten Wiktor Juschtschenkos eingereiht und wird als ein Symbol der modernen Ukraine verstanden.[1] Anfang 2006 wurde sie für die Partei Nascha Ukrajina - Narodna samooborona, der auch der damalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko angehört, zur Abgeordneten des ukrainischen Parlaments gewählt. Im Juni 2007 legte sie ihr Amt als Abgeordnete nieder.

Wohltätigkeitsprojekte

Als UNESCO-Botschafterin des guten Willens setzt sich Ruslana gegen Menschenhandel ein. Außerdem engagiert sie sich für verschiedene Kinderprojekte, für erneuerbare Energien, für den Erhalt ukrainischer Schlösser und die Bewahrung des kulturellen Erbes ihres Landes. Im Rahmen von Peter Maffays Projekt Begegnungen – Eine Allianz für Kinder unterstützt sie die medizinische Versorgung Tschernobyl-geschädigter Kinder in der Ukraine. Vom 14. April bis 8. Mai 2007 war Ruslana zusammen mit Peter Maffay und 13 weiteren Künstlern aus aller Welt auf Deutschland-Tournee.

Auszeichnungen[2]

  • 1996 – Gewinnerin des Internationalen Kulturfestivals Slavianskiy Bazar, Vitebsk, Weißrussland
  • 1999 – Person des Jahres, Bester Song des Jahres (Svitanok) und Bestes Video des Jahres (Svitanok)
  • 2003 – Platin für das Album Dyki Tanzi (Wild Dances)
  • 2004 – Gewinnerin des Eurovision Song Contest in Istanbul (Wild Dances)
  • 2004 – Künstlerin des Volkes und Person des Jahres in der Ukraine
  • 2004 – World Music Award (Las Vegas) für die meistverkauften Tonträger in der Ukraine
  • 2006 – Erster Platz für Wild Dances bei Grand Prix Hitliste, einer Abstimmung des NDR-Fernsehens
  • 2008 - Zweiter Platz für Wild Dances bei Die größten Grand Prix Hits aller Zeiten, einer Abstimmung des NDR-Fernsehens[3]

Diskografie

Alben

  • Myt' Vesny - Dzvinkiy viter (Augenblicke des Frühlings – Klingender Wind) (1998)
  • Ostannye rizdvo 90 (Letztes Weihnachten der 90er) (2000)
  • Naykraschtsche (Das Beste) (2001)
  • Dobriy vechir, tobi… (Guten Abend, dir…) (2002)
  • Dyki Tantsi (Wilde Tänze) (2003)
  • Dyki Tantsi + Bonus (2004)
  • Wild Dances (2004)
  • Wild Dances (New Year Edition) (2005)
  • Wild. Club'in (2005)
  • Amazonka (2008)
  • Wild Energy (2008)

Singles

  • Wild Dances (2004) DE #40, AT #43, CH #24, UK #47, NL #30, BE #1, SE #8, FIN #20
  • Dance with the wolves (2004)
  • The Same Star (2005)
  • Dyka Enerhiya (Wild Energy) (2006)
  • Moon of Dreams (feat. T-Pain) (2008)

Weblinks

 Commons: Ruslana – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Man will die neue Ukraine feiern", Tagesschau (ARD). 8. Dezember 2004. Abgerufen am 31. Juli 2010. 
  2. http://www.ruslana.ua/en/bio.php
  3. http://eurovision.ndr.de/hintergruende/hitlisten34.html


Vorgängerin Amt Nachfolgerin
Sertab Erener Gewinnerin des Eurovision Song Contests
2004
Elena Paparizou
Vorgänger Amt Nachfolger
Olexandr Ponomariov Die Ukraine beim Eurovision Song Contest
2004
Greenjolly

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