- Rückleuchte
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Rückleuchten sind Bauteile bei Fahrzeugen, die nach hinten gerichtet sind und an der hinteren Fahrzeuggrenzkontur zu finden sind.
Angefangen bei einem Fahrrad-Rücklicht bis hin zu Multifunktionsleuchteneinheiten an PKW, Transportern und LKW sind Rückleuchten sehr vielfältig.
Klassisch zu finden sind Rückleuchten als Leuchteneinheiten, die in aller Regel in einer Kunststoff-Baueinheit mehrere Funktionen vereinen, die durch einzelne Glühlampen realisiert sind, siehe Bild eines Opel-Oldtimers aus den frühen 1960er Jahren.
In früheren Jahrzehnten wurde das Auswechseln defekter Rückleuchten oft mit Abnehmen der Verbundkunststoffscheibe an Rändelschrauben ermöglicht. Seit ca. 1990 werden die Rücklichter zunehmend so gebaut, dass man die Glühlampe ohne Werkzeug vom Fahrzeuginnenraum wechseln kann.
Funktionen bei Kraftfahrzeugen sind:
- Schlusslicht, (Rücklicht umgangssprachlich) (rot, 5 oder 10 Watt dauerleuchtend zusammen mit den vorderen Begrenzungsleuchten, auch „Standlicht“ genannt),
- Bremsleuchten (rot, 21 W)
- Fahrtrichtungsanzeiger, (Blinker umgangssprachlich) (orange, 21 W, bis Ende 1969 auch in rot zulässig, seit den 1990er Jahren oft mit weißem Deckglas und orangefarbener Glühlampe realisiert)
- Rückfahrscheinwerfer (weiß, 21 oder 16 W)
- Nebelschlussleuchten (rot, 21 W oder 19 bzw. 24 W mit HP-Glühlampen),
- Seitenmarkierungsleuchten (gelb oder rot, 3 oder 5 oder 10 W, zusammen mit dem Schlusslicht)
- teils Kennzeichenleuchten (weiß, 5 W)
Die Lichtstärken (in Candela) aus verschiedenen Betrachtungswinkeln werden durch den Gesetzgeber festgelegt (z. B. in der ECE- oder SAE-Norm).
Während bereits ab Mitte der 1990er Jahre Leuchtdioden als dritte Bremsleuchte hinter der Heckscheibe Verwendung fanden, dauerte es bis Anfang der 2000er Jahre bis erstmals LEDs in der Rückleuchte mit eingesetzt wurden. Ein Vorteil ist, dass LEDs eine sehr hohe Lebensdauer haben und theoretisch ein Fahrzeugleben überstehen, mitunter sind auch dekorative Spielereien möglich. Ein weiterer Vorteil liegt in der geringeren Energieaufnahme einer LED.
Ihnen wird jedoch eine problematische Wirkung auf das menschliche Sehen nachgesagt: Sie werden zum Teil elektronisch mit einer hohen Frequenz, bei LED-Rückleuchten aber häufig mit nur etwa 50 Hertz im Takt Ein-Aus angesteuert; zum Aufleuchten des Bremslichtes wird die Hell-Phase desselben Musters an Leuchtdioden gegenüber der Dunkel-Phase verlängert (Pulsweitenmodulation). Ähnlich wie beim Röhrenfernseher ist bei LED-Leuchten durchaus ein Flimmern erkennbar. Bei sich ändernder Position der Rückleuchte relativ zum Blick, also bei einem vorbeifahrenden Fahrzeug oder bei sich ändernder Blickrichtung, tritt der sogenannte Bead-Effekt (Perlschnureffekt) auf, der von einem kleinen Anteil der Betrachter wahrgenommen und als störend empfunden wird. Diese Wahrnehmung geschieht unwillkürlich", diese Menschen können "sich weder daran gewöhnen noch es [sich] abtrainieren". Es handelt sich bei den Betroffenen um eine Minderheit, die auf nur etwa 5 % der deutschen Verkehrsteilnehmer geschätzt wird.
Rückleuchten sind Zukaufteile. Hersteller solcher Einheiten sind vor allem Unternehmen wie
- Hella, Odelo und Automotive Lighting aus Deutschland,
- Magneti Marelli aus Italien,
- Valeo aus Frankreich,
- Koito und Ichikoh aus Japan,
- Visteon aus den USA und
- Lucas aus Großbritannien.
Die Automobilhersteller erarbeiten zusammen mit den Lieferanten eine funktionsfähige Leuchte, die den Gesetzesanforderungen entspricht und den Designwünschen des Fahrzeugherstellers angepasst ist.
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