- Valeo
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Valeo Rechtsform S.A. ISIN FR0000130339 Gründung 1923 / 1980 Sitz Paris Frankreich Leitung Jacques Aschenbroich Mitarbeiter 52.500 (2009) Umsatz 7,499 Mrd. Euro (2009) Branche Automobilzulieferer Website www.valeo.com Valeo ist ein börsennotiertes französisches Unternehmen der Automobilzuliefererindustrie.
Valeo geht aus der französische Aktiengesellschaft Ferodo (Societe Anonyme Francaise du Ferodo, SAFF) hervor, die 1923 in der Nähe von Paris gegründet und 1980 in Valeo umbenannt wurde. Valeo ist an der Pariser Börse (ISIN-Nr. FR0000130339) notiert und erwirtschaftete 2006 einen Jahresumsatz von 9,97 Mrd. Euro.
Der Firmenhauptsitz ist in 75848 Paris, 43, Rue Bayen, in Frankreich. In 29 Ländern der Welt arbeiten 52.500 Mitarbeiter an 119 Produktionsstandorten, 22 Forschungszentren und 38 Entwicklungsstandorten für Valeo.
Die Gruppe wird seit März 2009 von Jacques Aschenbroich gelenkt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Valeo geht aus der französische Aktiengesellschaft Ferodo (Societe Anonyme Francaise du Ferodo, SAFF) hervor, die im Jahre 1923 in Saint-Ouen (Seine-Saint-Denis) in der Nähe von Paris gegründet wurde. Unter Eugene Boisson vertreibt sie Bremsbeläge und Kupplungsbeläge der englischen Gesellschaft Ferodo (Ferodo UK), später entsteht in Saint-Ouen auch eine Fertigung unter Lizenz von Ferodo (UK). Ab 1932 wird Ferodo an der Pariser Börse gehandelt. Ab den sechziger Jahren wird das Geschäft auf angrenzende Produktfelder ausgedehnt: Bremssysteme (1961), thermische Systeme (1962), elektronische Komponenten und Systeme (1963) Beleuchtung (1970), elektrische Systeme (1978), internationale Niederlassungen entstehen in Spanien (1963), Italien (1964) und Brasilien (1974).
Um alle Firmen unter einem Markennamen zusammenzufassen, beschließt die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre am 28. Mai 1980 der Gesellschaft den Namen Valeo (lateinisch für: "mir geht es gut") zu geben, seinerzeit der Name der italienischen Tochter der Ferodo-Gruppe.
Das Unternehmen ist früher stark an der Herstellung von asbesthaltigen Komponenten beteiligt gewesen (Kupplungssysteme, Garnituren und Bremsbeläge).
Ab dem Beginn der achtziger Jahre wächst Valeo unter den wichtigsten Automobilzulieferern durch vermehrten Zukauf externer Firmen in die Größenordnung internationaler Unternehmen. Heute setzt sich die Valeo-Gruppe aus 12 Tochtergesellschaften zusammen, die sich überwiegend aus Aufkäufen ausländischer Unternehmen der Branche ergeben haben. Das letzte derartige Geschäft war im Januar 2005 die Übernahme der Division Motorsteuerung des amerikanischen Automobilzulieferers Johnson Controls.
Die Gruppe strebt durch die Fortsetzung ihrer Entwicklung im Ausland, besonders in China, für das Jahr 2010 einen Platz unter den weltweit fünf größten Automobilzulieferern an.
Bisherige Generaldirektoren
- Noël Goutard: 1987 - Mai 2000
- André Navarri: Mai 2000 - Februar 2001
- Thierry Morin: Februar 2001 - März 2009[1]
- Jacques Aschenbroich: März 2009
Organisation und Produkte
Valeo ist in 29 Ländern vertreten und verfügt über 129 Produktionszentren, 68 Forschungs- und Entwicklungzentren (F&E) und 9 Verteilungsplattformen. Im Jahre 2006 wurde 70% des Umsatzes der Gruppe in Europa erwirtschaftet.
Die Gruppe arbeitet in drei großen Geschäftsbereichen, die 12 Unternehmensbereiche repräsentieren:
Geschäftsbereich Fahrerunterstützungssysteme
- Schalter und Sensoren
- Schaltersysteme: Lenkstockschalter, Schalter und Multifunktionsbedienungen
- Lenkwinkel- und Lenkkraftsensoren
- Motorblocksensoren: (Temperatur, Stand, Position)
- Umfelderkennungssysteme: (Parkhilfesysteme, Totwinkelüberwachungssystem, Fahrspurwechselwarnsystem, Regen-, Licht- und Tunnelsensoren)
- Beleuchtung
- Haupt- und Zusatzscheinwerfer (Halogen, Xenon)
- Kurvenlicht
- Nebelscheinwerfer
- Leuchtweitenregulierung
- Scheinwerferwaschanlagen
- Signalleuchten
- Wischersysteme
- Wischerarme
- Wischerblätter
- Gestänge
- Motoren
- Waschsysteme
Geschäftsbereich Antriebswirksamkeit
- Motormanagementsysteme
- Zündsysteme
- Emissionskontrolle
- Sensoren
- elektrische Motorsteuerung
- Motormanagementrechner
- Elektrische Systeme
- Starter
- Generatoren,
- elektrische Retarder
- Motorkühlsysteme
- Kühler
- Kondensatoren
- Verdampfer
- Lüftersätze
- Kühlmodule
- Kompressoren
- Transmissions
- Kupplungsdruckplatten und -beläge
- Mitnehmerscheiben
- Ausrücklager
- Flex- und Zweimassenschwungräder
- Drehmomentwandler
- hydraulische Betätigungssysteme
- Wandlerüberbrückungskupplungen
- Motoren und Schalter
- Kühlerlüftersysteme
- Verstellsysteme für Sitze, Kopfstützen, Lenksäulen und Sicherheitsgurte
- ABS-, Lenkhilfe- und Differentialsteuerungsmotoren
- Schlossaktuatoren
- Fensterheber- und Dachöffnungsmotoren
Geschäftsbereich Komfortverbesserung
- Sicherheitssysteme
- Türgriffe und Schlösser
- Schlüssel- und Schließvorrichtungen
- Funkfrequenz-Fernbedienungen und -Empfänger
- Transponder-Sperrsysteme
- motorisierte Öffnungssysteme
- Schlüssellose Zugangs- und Startsysteme
- Klimasysteme
- Klimaanlagen
- Instrumententafeln- und Mittelkonsolen
- Luftreinigungssysteme für den Innenraum u.a.
- Elektronik und Bordnetzsysteme
- Bordrechner
- Module
- Kabelsätze
- Elektronikverteilerboxen
- Elektroenergiemanagement
Der Bereich Valeo Services beliefert den Nachrüstungsmarkt, die Kfz-Vertragshändler, freien Werkstätten und Ersatzteilhändler in über 100 Ländern mit den Produkten der Valeo-Gruppe.
Niederlassungen in Deutschland
In Deutschland ist Valeo an den folgenden Standorten vertreten:
- Bietigheim-Bissingen (Produktionsstätte, F&E-Zentrum)
- Erdweg (Produktionsstätte, F&E-Zentrum)
- Hockenheim (Windkanal, Vertriebsniederlassung)
- Kronach Neuses (Produktionsstätte, geplante Schließung zum 31. Juli 2009)
- Ludwigsburg (F&E-Zentrum)
- München (Kundenstandort, Vertriebsbüro)
- Ratingen (Produktionsstätte, Vertriebsbüro)
- Bad Rodach (Produktionsstätte, F&E-Zentrum)
- Rüsselsheim (Kundenstandort, Vertriebsbüro)
- Stuttgart (Vertriebsbüro, Niederlassungssitz, Deutschlandzentrale)
- Wemding (Produktionsstätte)
- Wolfsburg (Vertriebsbüro, Entwicklung)
Das Prinzip der 5-Achsen-Methode
Um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten, setzt Valeo auf das Prinzip der 5-Achsen-Methode, das den Grundstein der Unternehmenskultur bildet. Dieser Ansatz wird weltweit von allen Beschäftigten und Zulieferern angewandt und dient dem Ziel, dem Kunden an jedem seiner Produktionsstandorte „Null Fehler-Qualität“ und die gleichen Qualitätsnormen zu garantieren.
- die Einbeziehung der Mitarbeiter
- das Produktionssystem
- die Integration der Lieferanten
- die konstante Innovation
- die Gesamtqualität
Kunden und Wettbewerber
Kunden
Valeo beliefert weltweit die wichtigsten Automobilhersteller, darunter befinden sich
- BMW
- Daimler
- Fiat
- Ford
- General Motors
- Honda
- Opel
- Porsche
- PSA Peugeot Citroën
- Renault/Nissan-Allianz
- Toyota
- Volkswagen Gruppe
Wettbewerb
Zu den Hauptkonkurrenten von Valeo gehören folgende Automobilzulieferer:
Schlüsselzahlen
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Umsatz (nach Französischer Norm) in Mrd. Euro 9,803 9,234 9,439 Umsatz nach IFRS-Norm in Mrd. Euro 9,229 9,933 5.006 (H1) 4.914 (H1) Betriebsergebnis nach französischer Norm (% des Umsatzes) 5,0 % 4,9 % Betriebsergebnis nach IFRS-Norm (% des Umsatzes) 3,6 % 3,1 % 3,5 % (H1) 4,1 % (H1) Umsatzverteilung pro Produktlinie
- Elektrik und Elektronik: 63 %
- Thermik: 30 %
- Getriebesysteme: 7 %
Börsenangaben
Valeo wird an der Börse von Paris gehandelt (ISIN-Code: FR0000130338).
- Börsenkurswert: 2,20 Milliarden Euro
- Anzahl der Aktien: 77.510.357
- Dividende: 1,1 Euro pro Aktie
- PER: 15,52
- Moody' s Rating
- kurzfristige Verbindlichkeiten: P-2
- langfristige Verbindlichkeiten: Baa2
- Hauptaktionäre vom 31. Dezember 2005:
- 10,74 %: Franklin Resources Inc.
- 6,53 %: Hinterlegungs- und Konsignationskasse
- 5,23 %: Boston Company Asset Management
- 5,06 %: Brandes Investment Partners
- Kursveränderungen vom 20. Oktober 2006:
- Veränderung in einem Jahr: -12,35 %
- Niedrigster/Höchster Kurs in einem Jahr: 25,00 Euro / 35,40 Euro
Gründe für die Kursänderungen
Trotz des steigenden Umsatzes haben die wenig ermutigenden Perspektiven des Automobilsektors (schwaches Wachstum des Marktes in Europa und in Nordamerika, problematische Situation der amerikanischen Hersteller) sowie der bedeutende Anstieg der Rohstoffpreise seit 2004 eine negative Wirkung auf den Kurs der Aktie. Die Spielräume sind insbesondere sehr durch den Anstieg des Metallpreises betroffen (zum Beispiel + 160 % für Zink im Jahr 2005). Die Analytiker befürchten, dass sich die Rentabilität noch im Jahre 2006 verschlechtert, was Moody's dazu veranlasst hat, am 21. Juni 2006 das Rating für langfristige Verbindlichkeiten von Baa1 bis Baa2 zu senken.
Krise
Die Wirtschaftskrise Ende 2008 traf auch Valeo, das Unternehmen stellte für das erste Quartal 2009 in seinen Werken auf Kurzarbeit für unbestimmte Zeit um.[2] Im Geschäftsjahr 2008 sanken Valeos Betriebserträge um 9 Prozent. Der Umsatz ging um 4,3 Prozent und die Produktion um knapp 6,3 Prozent zurück. Der Konzern kündigte daraufhin an, Weltweit 5000 Arbeitsplätze zu streichen.[3]
Die Aktien des Konzernes fielen 2008 um 62,61%.[4] Aktien im Wert von etwa 19 Mio. Euro, wurden Anfang 2009 vom Französischen Staat zusätzlich am Markt erworben. Damit stieg die Beteiligung des Staates an Valeo auf 8,33 Prozent. Darin enthalten sind demnach 5,99 Prozent, die bereits zuvor im Besitz der staatlich kontrollierten Bank Groupe Caisse d’Epargne des Depots lagen. An der anhaltenden Krise des Konzernes verbesserte sich jedoch nichts.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Automobilzulieferer
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