SMS Berlin

SMS Berlin
Schiffsdaten
Baubezeichnung Ersatz Zieten
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse Bremen-Klasse
Kiellegung: August 1902
Stapellauf (Schiffstaufe): 22. September 1903
Indienststellung: 4. April 1905
Bauwerft: Kaiserlichen Werft in Danzig
Umbau: Reichsmarinewerft Wilhelmshaven
Besatzung: 350 Mann
Baukosten: 4,545 Mio Goldmark
Schiffswappen:
Schwesterschiffe
SMS Bremen,
SMS Hamburg,
SMS Lübeck,
SMS München
SMS Danzig,
SMS Leipzig
Technische Daten
Wasserverdrängung
vor Umbau
Konstruktion: 3.278 t
Maximal: 3.792 t
Wasserverdrängung
nach Umbau
Konstruktion: 3.292 t
Maximal: 3.821 t
Länge: vor Umbau: 111,00 m
nach Umbau: 113,80 m
Breite: 13,30 m
Tiefgang: vor Unbau: 5,61 m
nach Umbau: 5,63 m
Maschinenanlage: 10 Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Leistung: 12.280 PSi
Anzahl der Schrauben: 2 vierflügelig Ø 3,9 m
Wellenumdrehung: 150 U/min
Leistung an den Wellen: 4.140 PS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 23 kn
Fahrbereich: 4.270 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: ca. 860 t Kohle
Bewaffnung 1902
Geschütze 10,5 cm L/40: 10
Revolverkanonen 3,7 cm: 10
Torpedorohre Ø 45 cm 2
Bewaffnung 1922
Geschütze 10,5 cm L/40: 8
Torpedorohre Ø 50 cm 2

Der Kleine Kreuzer SMS Berlin war ein Kriegsschiff der ehemaligen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Schiff wurde ab 1902 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig für die Kaiserliche Marine gebaut. Stapellauf war am 22. September 1903 und die Indienststellung erfolgte am 4. April 1905.

Einsatz

Der Kleine Kreuzer Berlin war zunächst als Begleitschiff für die Kaiserliche Yacht Hohenzollern eingesetzt. Ab August 1905 war das Schiff den Aufklärungsschiffen zugeordnet und tat Flottendienst in der Nordsee und Ostsee. Es ersetzte hierbei den Kleinen Kreuzer SMS Amazone, von dem auch die Besatzung für die Berlin stammte. Ferner unternahm die Berlin Auslandsfahrten in den Atlantik.

Vorkriegszeit

Am 28. Juni 1911 verließ der Kreuzer Berlin Kiel,[1] um in Agadir das Kanonenboot SMS Panther (Panthersprung nach Agadir) abzulösen. Der Kreuzer war dort bis November 1911, zusammen mit dem Kanonenboot Eber stationiert. Es galt die deutschen Interessen zu wahren. Am 14. Dezember 1911 lief die Berlin wieder in Kiel ein. Anschließend wurde der Kreuzer wiederum bei den Aufklärungskräften eingesetzt. Am 27. September 1912 stieg der größte Teil der Besatzung auf den neuen Kreuzer SMS Straßburg über. Mit der übrigen Besatzung verlegte die Berlin nach Wilhelmshaven, wo sie am 29. Oktober 1912 außer Dienst gestellt wurde.

Erster Weltkrieg

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die SMS Berlin reaktiviert und als Führerschiff der Hafenflottille in Wilhelmshaven wieder in Dienst gestellt. Bald danach kam das Schiff, der zusammen mit der IV. Aufklärungsgruppe, für kurze Zeit als Sperrbewacher im Großen Belt zum Einsatz. Ab Oktober 1914 versah die Berlin wieder Vorposten- und Sicherungsdienste in der Deutschen Bucht. Am 24. Oktober 1915 schied sie aus der IV. Aufklärungsgruppe aus und verlegte wieder in die Ostsee. Die Berlin wurde, zusammen mit dem Kleinen Kreuzer SMS Stuttgart und V. T-Flottille nach Libau und von dort nach Windau verlegt. Dort löste sie den Kleinen Kreuzer SMS Bremen ab. Im Januar 1916 kam die Berlin wieder zur IV. Aufklärungsgruppe und kehrte in die Nordsee zurück. Dort wurde sie wiederum als Vorpostendienst eingesetzt. Wegen einer zweimonatigen Werftliegezeit war das Schiff bei der Skagerrakschlacht nicht dabei. Als die München am 19. Oktober 1916 torpediert wurde, schleppte die Berlin ihr Schwesterschiff ein.

Am 14. Januar 1917 verlegte die SMS Berlin nach Danzig, wo sie am 11. Februar 1917 wieder außer Dienst gestellt wurde. Im letzten Kriegsjahr wurde das Schiff als Tender in Kiel und Swinemünde verwendet.

Zwischenkriegszeit

Im Dezember 1919 wurde der Kreuzer wieder fahrbereit gemacht und nach Kiel verlegt, wo er als Schulschiff für Heizer diente. Von 1921 bis 1922 erfolgte auf der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven der Umbau zum Schulkreuzer, verbunden mit einer Generalüberholung. Hierbei wurde der alte Rammbug durch einen modernen Kreuzerbug ersetzt. Am 2. Juli 1922 stellte man die Berlin als Schulkreuzer der Inspektion des Bildungswesens erneut in Dienst. In den folgenden Jahren machte sie zahlreiche Ausbildungsfahrten zu europäischen Häfen, ins Mittelmeer und nach Südamerika. Mit der Indienststellung des neuen Schulkreuzers Emden wurde der Kreuzer Berlin wieder der Marine, im Bereich des Befehlshabers Ostsee, zugeteilt. 1927 folgte eine weitere Auslandsfahrt nach Spanien und Portugal. Am 1. Oktober 1927 kam der Kreuzer erneut zur Inspektion des Bildungswesens in Hamburg. Es folgte eine Weltreise vom 1. Dezember 1927 bis zum 7. März, welche die Berlin nach Ostasien und Australien führte. Nach der Rückkehr von dieser Fahrt wurde sie am 27. März 1929 in Kiel außer Dienst gestellt und der Reserveflotte zugeführt.

Zweiter Weltkrieg

Von 1936 bis 1945 wurde sie als Wohnschiff für die Kriegsmarine in Kiel genutzt.

Verbleib

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kleine Kreuzer Berlin von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und schließlich 1947, mit Gasmunition beladen, im Skagerrak versenkt.

Kommandanten

Kommandanten
Fregattenkapitän Wilhelm Schäfer April 1905 - September 1905
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Hugo Kraft September 1905
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Arthur Tapken Oktober 1907 - September 1908
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Walter Herrklotsch September 1908 - September 1909
Fregattenkapitän Eduard Engels Oktober 1909 - September 1910
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Heinrich Löhlein September 1910 - November 1910
Fregattenkapitän Wilhelm Tägert November 1911 - September 1912
Korvettenkapitän Egon von Wolf (i.V.) September 1912 - Oktober 1912
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Friedrich Freiherr von Bülow August 1914 - Dezember 1915
Fregattenkapitän Walter Hildebrand Januar 1916 - Februar 1917

Einzelnachweise

  1. Telegramm der Admiralität vom 28. Juni 1911

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