Saldurspitze

Saldurspitze
Saldurspitze
Saldurkamm mit der Lagaunspitze (links) und der Saldurspitze

Saldurkamm mit der Lagaunspitze (links) und der Saldurspitze

Höhe 3.433 m s.l.m.
Lage Südtirol (Italien)
Gebirge Ötztaler Alpen, Saldurkamm
Geographische Lage 46° 44′ 28″ N, 10° 44′ 6″ O46.74111111111110.7353433Koordinaten: 46° 44′ 28″ N, 10° 44′ 6″ O
Saldurspitze (Südtirol)
Saldurspitze
Erstbesteigung 1853 im Rahmen der militärischen Landesvermessung durch einen Pöltinger, touristisch am 7. September 1876 durch Carl Hecke, geführt von Gabriel Spechtenhauser
Normalweg von Nordosten über den Nordgrat von Kurzras ausdep4

Die Saldurspitze (italienisch: Punta Saldura), auch Salurnspitze genannt, ist ein 3433 Meter hoher Berg im Saldurkamm in den südlichen Ötztaler Alpen in der italienischen Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Zusammen mit der etwas höheren Lagaunspitze bildet sie eine doppelte Pyramide mit eindrucksvoller Rundsicht. Der Berg sendet ausgeprägte Grate nach Norden, Südosten und Südwesten aus. Die erste Besteigung fand 1853 im Rahmen der militärischen österreichischen Landesvermessung statt, touristisch wird die Saldurspitze seit 1876 begangen. Durch ihre einsame Lage weitab von Schutzhütten und Ortschaften gehört sie zu den selten besuchten Gipfeln der Ötztaler Alpen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Der Saldurkamm ist eine leicht Richtung Osten geschwungene Bergkette, die im Norden, südlich der Weißkugel, ihren Anfang nimmt und sich bis zum Mastauntal in einer Länge von etwa 10 Kilometern hinzieht. Der bedeutendste Gipfel ist die Saldurspitze. Dieser Berg und die umgebenden Gipfel des Saldurkamms besitzen nach Osten zum Schnalstal hin eine große geografische Dominanz. Die Spitze ist von Gletschern umgeben, an der Ostseite liegt der im Zuge der Erderwärmung in mehrere Eisflächen aufgeteilte Lagaunferner und im Westen der Nördliche Saldurferner. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Südostgrats die 3439 Meter hohe Lagaunspitze, die zusammen mit der Saldurspitze als Doppelpyramide aufgefasst wird. Im Verlauf des Südwestgrats, getrennt durch eine Scharte auf 3358 Metern Höhe, liegt der 3429 Meter hohe Obere Saldurkopf, am Nordgrat der Saldurspitze liegt, getrennt durch ein firnbedecktes Joch (3225 m), die Lazaunspitze mit 3313 Metern Höhe. Der Ort Kurzras (Maso Corto) im Schnalstal liegt etwa vier Kilometer Luftlinie nordöstlich der Saldurspitze.

Begehung

Der Weg der Erstbesteiger am 7. September 1876 durch Carl Hecke aus Reichenbach und seinem Bergführer Gabriel Spechtenhauser aus Vent führte von Kurzras aus in südwestlicher Richtung über den Lagaunferner über den Nordgrat hinauf zum Gipfel der Saldurspitze und zur Lagaunspitze.[1] Trotz der eindrucksvollen Aussichtsmöglichkeit werden die Saldurspitze und ihre benachbarten Gipfel nur selten bestiegen, daher sind Wegverläufe in oberen Bereich oft nicht erkennbar. Ausgangspunkt für eine Begehung auf dem Normalweg (Weg der Erstbesteiger) ist das Dorf Kurzras auf 2011 Metern Höhe. Vom Dorf aus führt die Route in westlicher Richtung zunächst auf dem Weg Nummer 11 hinauf zur Lazaunalm (2427 m), dann weiter entlang auf einem kaum erkennbaren Steindaubenweg zum nördlichen Teil des Lagaunferners. Weiter geht es als Hochtour mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung über den spaltenreichen Gletscher und den Nordgrat in leichter Kletterei im Schwierigkeitsgrad UIAA I in, laut Literatur, fünf Stunden zum Gipfel. Auch über die anderen Grate führen teilweise schwere Klettertouren bis zum Schwierigkeitsgrad UIAA III auf die Saldurspitze.[2]

Literatur und Karten

  • Walter Klier, Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, München 2006, ISBN 3-7633-1123-8
  • Tabacco-Verlag, Udine, Carta topografica 1:25.000, Blatt 04, Val Senales / Schnalstal (Die Saldurspitze liegt am linken Blattrand)
  • Tabacco-Wanderkarte 1:25.000, Blatt 044, Val Venosta/Vinschgau Sesvenna (Hier liegt der Berg ganz am rechten Rand des Kartenausschnitts)

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band VIII, München 1877, S. 265 f.
  2. Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, München 2006, S. 438 ff.

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