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Saldus (dt.: Frauenburg) Basisdaten Staat: Lettland Landschaft: Kurland (lettisch: Kurzeme) Verwaltungsbezirk: Saldus novads Koordinaten: 56° 40′ N, 22° 30′ O56.66666666666722.493611111111128Koordinaten: 56° 40′ 0″ N, 22° 29′ 37″ O Einwohner: 12.306 (1. Jan. 2010) Fläche: 10,1 km² Bevölkerungsdichte: 1.218,42 Einwohner je km² Höhe: 128 m NAP Stadtrecht: seit 1917 Webseite: www.saldus.lv Saldus (deutsch: Frauenburg) ist eine Stadt im Westen Lettlands, im historischen Gebiet Kurland gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt am Fluss Ciecere fand erstmals Erwähnung als Saldene im Kurenvertrag von 1253. Damals wurde das gesamte Gebiet Saldene als "Land zwischen Schrunden und Semgallen" der Herrschaft des livonischen Ordens unterstellt. Die deutsche Ortsbezeichnung stammt aus dem Jahre 1341, als der livonische Orden hier seine Festung errichtete. Die Existenz des Ortes um die Festung herum wird durch den Fund eines christlichen Friedhofs unweit des Festungsschlosses bestätigt.
Im Jahre 1625 residierte im Schloss Herzog Friedrich und von 1664 bis 1682 Herzog Jakob von Kurland und Semgallen. Während des Großen Nordischen Kriegs wurde das Schloss im Jahre 1701 zum Sitz des schwedischen Königs Karl XII.. Das Schloss war vorher bereits durch schwedische Angriffe im Jahre 1659 beschädigt worden. Nach dem Nordischen Krieg war es nunmehr gänzlich zerstört.
Sowohl als Folge des Kriegs, aber auch durch die Pest starben die Bewohner von Saldus aus und die Ortschaft existierte etwa 100 Jahre lang nur noch als kirchliche Gemeinde und als Landgut. Im Jahre 1856 begann der Wiederaufbau des Ortes. Stadtrecht erhielt Saldus im Jahre 1917 unter deutscher Besatzung im 1. Weltkrieg.
Im zweiten Weltkrieges fanden vor allem südlich von Saldus von Ende 1944 bis Mai 1945 schwere Kämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht und der Roten Armee statt. Es handelte sich um Schlachten im sogenannten Kurland-Kessel.
1950 wurde Saldus Kreisstadt und Zentrum der Gemeinde Saldus. 1984 wurde die Kunstschule eröffnet.
- Saldus unterhält Partnerschaften mit Paide (Estland), Mažeikiai (Litauen), Liederbach (Deutschland), Lieding (Schweden), Stargard Szczeciński (Polen), Sergijew Posad (Rußland), Villebon-sur-Yvette, (Frankreich) und St. Andrä an der Traisen (Österreich)
Soldatenfriedhof
Am 4. September 1999 weihte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Saldus die größte deutsche Kriegsgräberstätte in den baltischen Staaten ein. Ausgelegt auf die Bestattung von 30.000 Toten, wurden hier bis 2009 mehr als 22.000 Gefallene beigesetzt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann von Besser (1654-1729), Dichter.
- Janis Rozentāls(1866-1916), Maler
- Ursula Donath (* 30. Juli 1931), deutsche Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
Saldus novads
2009 schloss sich die Stadt mit 15 Gemeinden des ehemaligen Landkreises zusammen. Am 1. Juli 2010 waren 28.705 Einwohner gemeldet.
Weblink
Wikisource: Frauenberg in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteLiteratur
- Heinz zur Mühlen: Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland), ISBN 978-3-41206-889-9
- Latvijas Pagastu Enciklopēdeija (2002) ISBN 9984-00-436-8
Kategorie:- Ort in Lettland
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