Salfranken

Salfranken

Die Salfranken (auch Salische Franken, Salier oder Westfranken) existierten seit dem 4. Jahrhundert als eigenständiger Teilstamm der Franken erst in Toxandrien und später in Tournai (Hennegau).

In den antiken Quellen und daher manchmal auch in der Forschungsliteratur werden die Salfranken als „Salier“ (Salii) bezeichnet. Sie sind jedoch nicht mit dem Herrschergeschlecht der Salier aus dem Hochmittelalter zu verwechseln.

Im 4. Jahrhundert überschritt ein Teil des fränkischen Stammesbundes den Rhein nach Westen und fiel in das Römische Reich ein. Als Anführer dieses Teils der Franken im frühen 5. Jahrhundert wird in späteren Quellen ein König Faramund genannt, der aber eine Sagengestalt ist. Die Römer konnten sich gegen die fränkischen Vorstöße erfolgreich zur Wehr setzen. Statt die nach Westen vorgedrungenen Franken zu vertreiben, gestattete ihnen der spätere Kaiser Julian im Jahr 358 (zu dieser Zeit noch Caesar unter Constantius II.), sich in Toxandrien anzusiedeln, einer zu dieser Zeit dünn besiedelten Landschaft innerhalb der römischen Provinz Belgica II. Im Gegenzug standen die fränkischen Krieger dort im militärischen Dienst der Römer. Dieser Teil der Franken, seitdem als salische Franken oder Salfranken bezeichnet, war nun von den weiter östlich auf der rechtsrheinischen Seite siedelnden fränkischen Stämmen für längere Zeit räumlich getrennt. Die von den Römern vorgenommene Integration der Salfranken innerhalb des Römischen Reiches war insoweit erfolgreich, als es für fast hundert Jahre in diesem Gebiet ruhig blieb. Im Gegensatz dazu kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen der Römer mit den Rheinfranken.

Der salfränkische Kleinkönig Childerich I. erlangte unter Aegidius den einflussreichen Rang eines in römischen Diensten stehenden Föderatenbefehlshabers mit Zuständigkeit für die Belgica II. Sein Sohn Chlodwig erbte diese Stellung und konnte sich auch gegenüber den übrigen salfränkischen Kleinkönigen durchsetzen, so dass er zum einzigen König der Salfranken aufstieg. Er begann anschließend seinen Machtbereich nach Südwesten zu erweitern, indem er 486 den römischen Machthaber Syagrius angriff und besiegte. Später gelang es Chlodwig auch, sich gegen die rheinfränkischen Kleinkönige durchzusetzen und die bis dahin noch unabhängige Francia Rhinensis unter seine Herrschaft zu bringen. Die Rheinfranken machten Chlodwig durch Schilderhebung nun auch zu ihrem König, so dass damit erstmals die Gesamtheit der fränkischen Stämme in einem Reich vereinigt war.

Die Lex Salica, das von Chlodwig für das vereinigte Frankenreich in Auftrag gegebene Gesetzbuch, trägt stellvertretend den Namen der Salischen Franken im Titel.

Salfränkische Herrscher

Siehe auch: Liste der fränkischen Herrscher

Literatur

  • Ludwig Schmidt: Aus den Anfängen des salfränkischen Königtums. In: Klio 34 (1942), 306-327.

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