- Wiesbaden-Dotzheim
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Dotzheim
Ortsbezirk von WiesbadenWappen Karte Basisdaten Koordinaten: 50° 4′ N, 8° 12′ O50.0730555555568.1936111111111Koordinaten: 50° 4′ 23″ N, 8° 11′ 37″ O Höhe: 130–608 m ü. NN Fläche: 18,27 km² Einwohner: 26.234 (31. Januar 2011)[1] Bevölkerungsdichte: 1.436 Einwohner je km² Ausländeranteil: 15,1 %[1] Postleitzahl: 65199, 65201 Vorwahl: 0611 Eingemeindung: 1. April 1928 Adresse der
Ortsverwaltung:Dörrgasse 2
65199 WiesbadenWebsite: www.wiesbaden.de Politik Ortsvorsteher: Manfred Ernst (CDU) Stellv. Ortsvorsteher: Karl-Heinz Schwalbach (SPD) Dotzheim ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.
Er ist mit über 26.000 Einwohnern bevölkerungsmäßig der zweitgrößte und flächenmäßig größte Stadtteil Wiesbadens. Der Ort entstammte einem gleichnamigen Dorf, welches 1928 nach Wiesbaden eingemeindet wurde und seitdem als alter Ortskern bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Dotzheim liegt im Nordwesten der Stadt und wird westlich von der Hohen Wurzel und Frauenstein, nördlich vom bewaldeten Taunus, Klarenthal und dem Rheingauviertel, im Südwesten von den Stadtteilen Schierstein sowie Biebrich begrenzt.
Geschichte
Die ältesten Siedlungsbelege Dotzheims sind fünf keltische Steinkistengräber aus unbehauenen Quarzitplatten. Die Fundstücke stammen aus der jungen Eisenzeit - etwa 400 vor Christus.
Im Jahr 222 stifteten die Römer Fortunatus und Sejus einen Altar, der als Fragment sichergestellt werden konnte.
Erste Schriftdokumente mit namentlicher Erwähnung Dotzheims gibt es erst seit 1128: Zu dieser Zeit überließ der Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken dem Mainzer Domkapitel Einkünfte aus den Dotzheimer Besitzungern des Erzstifts. Papst Lucius III. bestätigte 1184 den Besitz von 25 Kirchen – darunter fällt auch die zu Dotzheim.
Im 13. und 14. Jahrhundert lebten einige Adelsgeschlechter, die von Dotzheim hießen und ihren Namen möglicherweise dem Dorf verdankten.
Das Dotzheimer Dorfgericht wird 1386 erstmals schriftlich erwähnt und kann daher als Beginn der lokalen Selbstverwaltung betrachtet werden.
1610 wurden circa 50 Prozent der Häuser durch zwei Brände zerstört. Am 21. Februar gingen drei Häuser, drei Scheunen und zwei Ställe in Flammen auf, am 5. April weitere 29 Häuser, 24 Scheunen, 14 Ställe und 18 Kelterhäuser. In beiden Fällen war die Ursache Brandstiftung, für die der Schmied Michael Cron 1613 verurteilt wurde.[2]
1644 flohen fast alle Bewohner Dotzheims aus ihrem Heimatort. Grund dafür war der Dreißigjährige Krieg. Es dauerte sehr lange bis alle Kriegsfolgen überwunden waren.
1695 wurde das evangelische Pfarrhaus gegenüber der Dorfkirche gebaut, 1698 folgte ein Schulhaus. Die Zunahme der Bevölkerung im 18. Jahrhundert hatte ihre Ursache auch darin, dass viele Bauarbeiter, die in der Kurstadt Wiesbaden arbeiteten, in Dotzheim wohnten.
1889 wurde Dotzheim an das Streckennetz der damaligen Langenschwalbacher Bahn angeschlossen. Diese 1986 durch die Deutsche Bundesbahn stillgelegte Bahnstrecke wird heute von der Nassauischen Touristik-Bahn als Museumsbahn genutzt. Der denkmalgeschützte Bahnhof Dotzheim ist Heimatbahnhof der historischen Züge und Standort eines kleinen Eisenbahnmuseums.
Um die Jahrhundertwende bekam das Dorf ein neues Rathaus, drei Schulen sowie einen Waldfriedhof. 1906 wurde es an das örtliche Gas-, Wasser- und Stromversorgungsnetz angeschlossen. Außerdem wurde eine Straßenbahn zwischen Wiesbaden und Dotzheim eingerichtet.
Der wohl wichtigste historische Einschnitt in die Geschichte Dotzheims war dessen Eingemeindung nach Wiesbaden im Jahr 1928. Zufällig war dies genau 800 Jahre nach der erstmaligen schriftlichen Erwähnung.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kasernenbauten auf dem Kohlheck und dem Freudenberg errichtet. Dotzheim überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt. Hinweise auf eine möglicherweise versuchte Bombardierung Dotzheims geben tiefe, weite Krater in der nordwestlichen Bucht des Weilburger Tales.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden mehrere neue Siedlungen rund um Dotzheim, wie z. B. Kohlheck, Freudenberg, Schelmengraben und das Sauerland
Politik
Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Dotzheim
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Dotzheim sieht wie folgt aus:
CDU SPD GRÜNE FDP REP LINKE Gesamt 2011 5 5 3 1 0 1 15 2006 6 5 2 1 1 0 15 2001 6 5 1 2 1 0 15 1997 6 6 1 0 2 0 15 1993 6 6 2 1 0 0 15 1989 5 8 1 1 0 0 15 1985 7 7 1 0 0 0 15 1981 8 6 0 1 0 0 15 1977 8 7 0 0 0 0 15 1972 6 8 0 1 0 0 15 Sehenswürdigkeiten
- Aartalbahn, eine denkmalgeschützte Eisenbahnstrecke, auf welcher heute zwischen den Bahnhöfen Dotzheim und Hohenstein die Nassauische Touristik-Bahn verkehrt.
- Aartalbahnmuseum im Bahnhof Dotzheim
- Katholische Pfarrkirche St. Josef mit französisch-elsässischer Orgel
- Schloss Freudenberg
Söhne und Töchter der Stadt
- Salomon Herxheimer (1801–1884), Rabbiner, Bibelübersetzer
- Johanna Leinen, Schauspielerin
Weblinks
-
Commons: Wiesbaden-Dotzheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Webseite des Ortsbezirks Dotzheim der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden
- Historisches Ortslexikon
- Literatur über Wiesbaden-Dotzheim in der Hessischen Bibliographie
- Dotzheimer Heimatmuseum
- Dotzheim im Bild
- Historische Ansichten von Dotzheim
Einzelnachweise
- ↑ a b Bevölkerung in den Ortsbezirken am 31. Januar 2011 (PDF), Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik; Landeshauptstadt Wiesbaden; abgerufen am 20. Februar 2011
- ↑ Klaus Kopp: Dotzheim – Vom fränkischen Weiler zum größten Dorf des Nassauer Landes, ISBN 3-924401-16-0.
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