Samlandbahn

Samlandbahn
Samlandbahn
Bahnstrecken um Königsberg 1938
Bahnstrecken um Königsberg 1938
Kursbuchstrecke: 120b (1939), 138c (1944)
Streckenlänge: 47,0 km
Spurweite: 1520 mm (Russische Spur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Kaliningrad Pаssаschirski
Bahnhof, Station
0,0 Kaliningrad Sеwеrny[1]
Strecke – geradeaus
(Königsberg Nordbahnhof)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Selenogradsk und nach Sowetsk
   
Königsberger Nordumgehung
   
von der Königsberger Nordumgehung
   
4,7 (Königsberg-Charlottenburg)
Bahnhof, Station
6,9 Tschkalowsk (Königsberg-Tannenwalde)
   
8,4 (Goldschmiede)
   
9,8 (Gallhöfen)
Bahnhof, Station
13,1 Druschnoje (Mednicken)
   
16,3 (Dommelkeim)
Bahnhof, Station
17,3 Kolossowka (Willgalten)
Haltepunkt, Haltestelle
19,3 O. p. 20 km (Drugehnen-Galtgarben)
Bahnhof, Station
22,7 Lepeslawskoje (Marienhof)
   
nach Fischhausen
   
25,2 (Perteltnicken)
Haltepunkt, Haltestelle
27,6 Romanowo
Strecke – geradeaus
(Watzum-Pobethen) ehem. Bf.
   
29,6 (Kalthof)
   
31,7 (Lixelden)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Selenogradsk
Bahnhof, Station
35,2 Pionerski kurort (Neukuhren)
Bahnhof, Station
40,0 Swetlogorsk 1 (Rauschen Ort)
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43,0 Swetlogorsk 2 (Rauschen Düne)
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45,2 Otradnoje (bis 2006) (Georgenswalde)
   
47,0 (Warnicken)
Strecke – geradeaus
nach Primorsk

Die Samlandbahn Kaliningrad–Swetlogorsk verbindet das Zentrum der russischen Oblast Kaliningrad, die Stadt Kaliningrad (Königsberg) mit dem Ostseebad Swetlogorsk (Rauschen) an der Nordküste des Samlandes. Die Breitspur-Strecke ist elektrifiziert und wird täglich von etwa 10 Zügen pro Richtung befahren (Stand 2011). Auf dem nachfolgenden Streckenabschnitt entlang der samländischen Küste von Swetlogorsk bis nach Primorsk (Fischhausen) findet derzeit kein Personenverkehr statt.

Geschichte

Die Samlandbahn AG (benannt nach der Halbinsel Samland) wurde am 13. April 1899 von der Firma Lenz & Co GmbH gegründet. Die ebenfalls zum Konzern der AG für Verkehrswesen gehörende Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg übernahm das Aktienkapital fast vollständig und führte auch den Betrieb.

Die normalspurige Kleinbahnstrecke nahm ab 14. Juli 1900 vom Samlandbahnhof im Norden von Königsberg ihren Ausgang und führte in nordwestlicher Richtung durch das Samland nach Marienhof, wo – ab 1. Oktober 1900 – die Fischhausener Kreisbahn AG nach Fischhausen abzweigte. Dann ging es ab 21. Januar 1901 in nördlicher Richtung weiter zur Ostseeküste, die sie im Bahnhof Neukuhren erreichte. Von hier führte eine Verbindung der Königsberg-Cranzer Eisenbahngesellschaft ostwärts nach Cranz. Seit 1928 bildete sich eine Betriebsgemeinschaft der Königsberg-Cranzer Eisenbahn mit der Samlandbahn, die beide den neuen Nordbahnhof in Königsberg benutzten.

Die Samlandbahn folgte der Küste nun in westlicher Richtung zur Station Rauschen Ort, die im Süden dieses beliebten Seebades – etwa 1600 m Luftlinie vom Strand entfernt – lag, und erreichte den Endpunkt Warnicken nach 45 km Fahrt. Zwischen Rauschen Ort und Warnicken wurde am 2. Juni 1906 eine zwei Kilometer lange Abzweigung samt einem Gleisdreieck zum Kopfbahnhof Rauschen Düne angelegt, um die Besucher des Bades näher an den Strand zu bringen. Bemerkenswert ist, dass seit 25. Juni 1910 eine gemeindeeigene Drahtseilbahn mit der Spurweite 750 mm vom Hochufer hinunter zum Strand verkehrte.

Die Weiterführung der Bahn von Warnicken war seit Jahrzehnten geplant, um von Cranz bis Pillau entlang der gesamten Küste des Samlandes eine durchgehende Bahnverbindung zu besitzen. Als der Zweite Weltkrieg begann, fehlte noch ein Teilstück von 5 km Länge zwischen Warnicken und Groß Dirschkeim. Im Februar 1945, als die Rote Armee schon weite Teile Ostpreußens erobert hatte, wurde die Lücke geschlossen. Um die Bewohner, die sich an die Küste geflüchtet hatten, zu dem leistungsfähigen Hafen Pillau befördern zu können, baute man auf der jahrelang vorbereiteten Trasse die Gleise ein, die man von stillgelegten Abschnitten wegtransportiert hatte. Es soll jedoch nur noch ein Zug mit Flüchtlingen gefahren sein, bevor das Land endgültig besetzt war.

Zur Samlandbahn gehörte seit 1. April 1932 auch ein Busbetrieb mit 6 Linien und einer Länge von 142 Kilometern.

Nach 1945 wurde das Teilstück von Kaliningrad nach Pionerski zunächst abgebrochen und 1965 in russischer Breitspur wiederhergestellt.

Einzelnachweise

  1. Russische Stationen gemäß [1]

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