Sascha Rossmüller

Sascha Rossmüller
Sascha Roßmüller

Sascha Roßmüller (* 15. Dezember 1972 in Straubing) ist ein rechtsextremer Politiker der NPD und Bundesvorstandsmitglied der Partei.

Inhaltsverzeichnis

Funktionär der "Jungen Nationaldemokraten" (JN)

Sascha Roßmüller wurde als 16-jähriger Schüler und während seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner in der rechtsextremen Szene aktiv. 1991 war er Gründungsmitglied des fast ausschließlich in Bayern aktiven und am 7. Juni 1993 verbotenen Nationalen Blocks. Roßmüller war auch Kreisvorsitzender des Nationalen Blocks in Straubing. Seine Politikerkarriere begann er 1995 mit dem Eintritt in die NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten. Bereits 1996 wurde er in den JN- und NPD-Landesvorstand Bayern gewählt. Roßmüller publizierte im JN-Organ "Aktivist", in dem JN-nahen Blatt "Einheit und Kampf" und ist als Redakteur für die NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" tätig. Nachdem er 1997 Stellvertreter des JN-Bundesvorsitzenden Holger Apfel wurde, war er von April 1999 bis November 2002 selbst Bundesvorsitzender. In der Rede zu seiner Wahl als JN-Chef auf dem Bundeskongress am 10. April 1999 in Klingenberg/Bayern kündigte er einen sozialrevolutionären Kurs in konstruktiv-kritischer Loyalität zur Mutterpartei an.

Funktionär und Wahlkandidat der NPD

1994 kandidierte Roßmüller erstmals für die NPD zu den Landtagswahlen in Bayern. Unter seiner Beteiligung als hauptamtlicher Landesgeschäftsführer der NPD Bayern (1997 bis 2005) traten 1999 mehrere Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit in die NPD ein, wobei die Neumitglieder dem NPD-Landesverband Bayern zugeordnet wurden. Seit März 2000 ist Roßmüller gewähltes Mitglied im NPD-Parteivorstand und seit 2004 Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion im Sächsischen Landtag. Hier ist er wie im NPD-Bundesvorstand mit Schwerpunkt für Wirtschaftspolitik zuständig. Roßmüller absolvierte 1993 sein Abitur am wirtschaftswissenschaftlichen Zweig des Anton-Bruckner-Gymnasiums in Straubing. Am 12. November 2006 wurde Roßmüller zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.

Kontroversen

Todesdrohungen

Mit seiner Äußerung »Dereinst werden ›Andere‹ in Nürnberg hängen«, anlässlich einer Demonstration in Nürnberg, bedrohte Roßmüller politische Gegner mit dem Tode.[1] Der Bayerische Verfassungsschutz sieht in der Wahl von Roßmüller einen Unterstrich für die neonazistische Ausrichtung der Jugendorganisation der NPD.[2]

Auftritt im Bayerischen Rundfunk

Bei der bayerischen Landtagswahl am 28. September 2008 war Roßmüller Spitzenkandidat seiner Partei, die auf 1,2% kam. Knapp zwei Wochen vor der Wahl lief im Bayerischen Rundfunk eine Sendung, die die Spitzenkandidaten der zur Wahl antretenden Parteien behandelte.[3] Sein Auftritt sorgte im Anschluss für einen Eklat; der ÖDP-Spitzenkandidat Bernhard Suttner, der unmittelbar danach an der Reihe war, kritisierte die Moderatoren der Sendung, da diese seiner Meinung nach die Antworten Roßmüllers zu unkritisch behandelt hatten.[3] Suttner weigerte sich daraufhin, die Ziele seiner Partei wiederzugeben und verließ das Studio nach rund vier Minuten.[3] „Das Bayerische Fernsehen hat Herrn Roßmüller ermöglicht, sich als Wolf im Schafspelz darzustellen. Durch die Befragung wurde die Gefährlichkeit dieses Drahtziehers der Rechtsextremisten nicht herausgearbeitet. Einem Demokraten bleibt nichts anderes üblich, als sich so einem Vorgang zu entziehen. Lieber verzichte ich auf die Darstellung meiner Partei, als mich in so ein Sendeformat zwingen zu lassen“, so Suttner.[3]

Quellen

  1. Behördenzeugnis des Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, 08.09.2000, zitiert nach Hans Peter Bull und Karl-Heinz Quack (Verfahrensbevollmächtigte), 29. Januar 2001: "Antrag der Bundesregierung auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands", Seite 85
  2. Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz im Bayerischen Verfassungsschutzbericht 1999 anlässlich der Wahl von Roßmüller zum Bundesvorsitzenden des NPD-Jugendorganisation »Junge Nationaldemokraten« : Seine Wahl unterstreicht deutlich die neonazistische Ausrichtung der JN, die auch von seinen Stellvertretern mitgetragen wird.
  3. a b c d ÖDP-Spitzenkandidat verlässt Wahlsendung des Bayerischen Rundfunks wegen NPD. In: ENDSTATION RECHTS. 17. September 2008 (Online ; Stand: 18. September 2008). 

Weblinks


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