Satz von Cayley-Hamilton

Satz von Cayley-Hamilton

Der Satz von Cayley-Hamilton (nach Arthur Cayley und William Rowan Hamilton) ist ein Satz aus der linearen Algebra. Er besagt, dass jede quadratische Matrix Nullstelle ihres charakteristischen Polynoms ist.

Inhaltsverzeichnis

Satz von Cayley-Hamilton

Es sei V ein n-dimensionaler K-Vektorraum, F \in \mathrm{End}(V) und P_F \in K[t] sein charakteristisches Polynom. Dann ist

P_F\left(F\right) = 0 \in \mathrm{End}(V).

Diese Gleichung ist als Gleichheit von Abbildungen aufzufassen. Insbesondere steht auf der rechten Seite der Gleichung die Nullabbildung und End(V) bezeichnet den Vektorraum aller linearen Abbildungen von V nach V.

Insbesondere gilt also für jede Matrix A \in K^{n\times n}

P_A(A) = 0 \in K^{n\times n}.

Folgerungen

Einfache Folgerungen aus diesem Satz sind:

  • Die Potenzen einer quadratischen Matrix spannen einen Unterraum des Vektorraums aller quadratischen Matrizen auf, der höchstens die Dimension der Zeilenzahl n hat.
  • Die Inverse einer invertierbaren Matrix ist als Linearkombination der Potenzen der Matrix für Exponenten kleiner als die Zeilenzahl darstellbar.
  • Das Minimalpolynom einer Matrix teilt ihr charakteristisches Polynom.
  • Eine quadratische Matrix mit n-fachem Eigenwert Null ist nilpotent, da ihr charakteristisches Polynom von der Form λn ist.

Zudem lassen sich mit dieser Formel besonders einfache Formeln für höhere Potenzen von Matrizen finden. Dazu ist das resultierende Polynom mit den Matrizen einfach nach der gesuchten Matrix freizustellen.

Verallgemeinerung

Es seien A ein kommutativer Ring mit Einselement und M ein A-Modul, der von n Elementen erzeugt werden kann. Weiter sei f ein Endomorphismus von M, für den

f(M)\subseteq IM

für ein Ideal I\subseteq A gilt. Dann gibt es ein normiertes Polynom p(X)=X^n+a_1X^{n-1}+\cdots+a_n mit a_i\in I^i, so dass p\left(f\right)=0 gilt.

Weblinks

Literatur

Gerd Fischer: Lineare Algebra, ISBN 3-528-03217-0


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sir William Rowan Hamilton — William Rowan Hamilton Sir William Rowan Hamilton (* 4. August 1805 in Dublin; † 2. September 1865 in Dunsink, bei Dublin) war ein irischer Mathematiker und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur Mechanik und für seine Entdeckung und… …   Deutsch Wikipedia

  • William Rowan Hamilton — Sir William Rowan Hamilton (* 4. August 1805 in Dublin; † 2. September 1865 in Dunsink, bei Dublin) war ein irischer Mathematiker und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur Mechanik und für seine Einführung und Untersuchu …   Deutsch Wikipedia

  • Hamilton-Zahl — Gedenktafel an der Broom Bridge in Dublin, wo William Rowan Hamilton die Multiplikationsregeln im Oktober 1843 spontan in den Stein ritzte. Die Quaternionen (von lat. quaternio „Vierheit“) sind eine Erweiterung der reellen Zahlen, ähnlich den… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamilton-Zahlen — Gedenktafel an der Broom Bridge in Dublin, wo William Rowan Hamilton die Multiplikationsregeln im Oktober 1843 spontan in den Stein ritzte. Die Quaternionen (von lat. quaternio „Vierheit“) sind eine Erweiterung der reellen Zahlen, ähnlich den… …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur Cayley — (* 16. August 1821 in Richmond upon Thames, Surrey; † 26. Januar 1895 in Cambridge) war ein englischer Mathematiker. Er befasste sich mit sehr vielen Gebieten der Mathematik von der Analysis, Algebra, Geo …   Deutsch Wikipedia

  • 4-Farben-Satz — Der Vier Farben Satz (früher auch als Vier Farben Vermutung oder Vier Farben Problem bekannt) ist ein mathematischer Satz und besagt, dass vier Farben immer ausreichen, um eine beliebige Landkarte in der euklidischen Ebene so einzufärben, dass… …   Deutsch Wikipedia

  • Vier-Farben-Satz — Beispiel einer Vier Färbung Der Vier Farben Satz (auch Vier Farben Theorem, früher auch als Vier Farben Vermutung oder Vier Farben Problem bekannt) ist ein mathematischer Satz und besagt, dass vier Farben immer ausreichen, um eine beliebige… …   Deutsch Wikipedia

  • LinA — Die Lineare Algebra (auch Vektoralgebra) ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit Vektorräumen und linearen Abbildungen zwischen diesen beschäftigt. Dies schließt insbesondere auch die Betrachtung von linearen Gleichungssystemen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Vektoralgebra — Die Lineare Algebra (auch Vektoralgebra) ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit Vektorräumen und linearen Abbildungen zwischen diesen beschäftigt. Dies schließt insbesondere auch die Betrachtung von linearen Gleichungssystemen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste mathematischer Sätze — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Satz von Abel Ruffini: eine allgemeine Polynomgleichung vom …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”