- Schifferbörse
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Die Schifferbörse ist ein Gebäude in Duisburg-Ruhrort am Vinckekanal, das heute als Bürogebäude und Restaurant dient.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor dem Bau der Schifferbörse wurden die Frachtgeschäfte der Binnenschiffer formlos auf offener Straße abgewickelt. Allerdings verstopften die Handelnden vormittags bei jedem Wetter die Straße, und die uninformierten Schiffer wurden häufig durch falsche Frachtraten und zu hohe Vermittlungsgebühren übervorteilt.
Die „Schiffervereinigung Selbsthilfe“ forderte immer wieder, vereidigte Makler einzustellen oder ein Schiffsfrachtenamt einzurichten.
Am 19. Februar 1895 beschloss schließlich der Ruhrorter Bürgermeister Hermann Bemme, einen überdachten Unterstellplatz für die Schiffer bauen zu lassen. Man holte sich aus Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen Anregungen, fand aber keine geeigneten Ideen. Also sollte eine völlig neue Art von Schifferbörse entstehen, für welche die Stadt das Grundstück zur Verfügung stellte.
Im September 1899 begann der Bau des prunkvollen Gebäudes im skandinavischen Stil nach Plänen von Oberbaudirektor Karl Hinckeldeyn in Berlin, an der Bauleitung wirkte Bernhard Hertel mit. Die Einweihung fand am 31. Oktober 1901 statt. Das Gebäude enthielt mehrere „Kojen“ für eine vertrauliche Verhandlungsatmosphäre. Die tägliche Börsenstunde wurde auf 11 bis 12 Uhr festgelegt und bei Bedarf auch verlängert.
Der Eintritt kostete für einen Tag 25 Pfennig, Jahreskarten waren für 40 Mark (für Firmen) oder für 3 bis 5 Mark (für Einzelschiffer) zu haben.
Zum besseren Vergleich war Kohle - die 80 % des Handelsaufkommens betrug - die Standardware, nach der die Frachten berechnet wurden.
Nach starken Kriegsschäden im Oktober 1944 wurde die Schifferbörse kurz nach Kriegsende von einem durch spielende Kinder verursachten Brand völlig zerstört.
Heutige Nutzung
Schon 1947 gab es erste Bemühungen, das Gebäude wieder aufzubauen, und 1952 wurde die Einweihung eines „ersten Bürogebäudes“ gefeiert, dem noch weitere hätten folgen sollen. Doch es blieb bei dem einen Gebäude, das durch die Duisburger Häfen AG errichtet wurde. Dieses wurde 1980 durch die Stadt Duisburg für die Musikschule gekauft und bereits kurze Zeit später wieder an ein privates Konsortium veräußert.
Um das Gebäude wieder für maritime Zwecke zu nutzen, wurde es vollständig renoviert und teilweise umgebaut. Jetzt beherbergt die Schifferbörse Speditionen und Schifffahrtsfirmen sowie das „Restaurant Schifferbörse“ im Erdgeschoss.
Im Tresor der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer befindet sich immer noch das Goldene Buch der Schifferbörse, in dem sich schon Kaiser Wilhelm II. und Auguste Viktoria eintrugen.
Steiger
Am Steiger Schifferbörse am Hafenkanal legen die Rundfahrtschiffe der Weißen Flotte Duisburgs an. Außerdem können dort der Radschleppdampfer „Oscar Huber“ und der Eimerkettendampfbagger „Minden“, beide Bestandteile des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt besichtigt werden.
Literatur
- Reinhold Trapp: Die Schifferbörse. Geschichte und Gegenwart. Moers 1989
Weblinks
Commons: Schifferbörse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- Projektdatenbaltt Architeken Kohl:Fromme
51.4515976.731132Koordinaten: 51° 27′ 6″ N, 6° 43′ 52″ OBesucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | per Rad
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