- Bernhard Hertel
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Bernhard Hertel (* 14. Februar 1862 in Kevelaer; † 21. Dezember 1927 in Köln) war ein deutscher Architekt des Historismus. In der Aufbauphase der deutschen katholischen Kirche nach dem Ende des Bismarckschen Kulturkampfs entstanden nach seinen Entwürfen mehrere große neugotische Pfarrkirchen. Von 1903 bis zu seinem Tod war er Kölner Dombaumeister.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernhard Hertel war Sohn des Münsterschen Diözesanbaumeisters Hilger Hertel (des Älteren) und Bruder von Hilger Hertel dem Jüngeren. Nach dem Abitur am Gymnasium Paulinum lernte er in Münster das Maurer- und Steinmetz-Handwerk und studierte zugleich Kunstgeschichte an der Königlichen Akademie. Von 1882 bis 1886 studierte er Architektur in München und Berlin.
Nach dem zweiten Staatsexamen 1890 ging er nicht wie geplant in den Staatsdienst, sondern vollendete zunächst in Bürogemeinschaft mit seinem Bruder die Bauprojekte seines im selben Jahr verstorbenen Vaters. Gleichzeitig bildete er sich durch Studienreisen fort. 1899 trat er in die Staatliche Bauverwaltung in Berlin ein und schuf in deren Auftrag mehrere Profanbauten. An der Technischen Hochschule Berlin war er Assistent von Christoph Hehl, dann Privatdozent für mittelalterliche Baukunst.
Im September 1903 wurde Bernhard Hertel Nachfolger von Karl Eduard Richard Voigtel in der Leitung der Kölner Dombauhütte. Der Kampf gegen den Verfall der Bausubstanz infolge hoher Schadstoffkonzentration in Luft und Regen und das Einfordern von Mitteln in den Kriegs- und Inflationsjahren forderten seine ganze Kraft. Es gelang ihm, die Zahl der Steinmetze auf über 40 zu erhöhen und für die Erneuerung der Strebepfeiler und Fialenreihen am Chor einen konsistenten Plan durchzusetzen.
Nachdem die Baubehörde gerade eine Verlängerung seiner Amtszeit über die Pensionsaltersgrenze hinaus beschlossen hatte, starb Hertel am 21. Dezember 1927 in Köln im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Bauwerke (zum Teil gemeinsam mit Hilger Hertel d.J.)
- 1888/1889: Turm von St. Lamberti, Münster
- 1890/1893: Pfarrkirche St. Urbanus, Gelsenkirchen-Buer
- 1899: Mitarbeit beim Bau des Amtsgerichts und der Schifferbörse in Ruhrort
- 1900: Mitarbeit beim Bau des Amtsgerichts Wedding
- 1899/1902: Pfarrkirche Heilig Kreuz, Münster
- 1902/1905: Pfarrkirche St. Joseph, Münster
- 1911: Kirche St. Elisabeth, Berlin-Schöneberg
Literatur
- Arthur Kickton: Bernhard Hertel †. in: Zentralblatt der Bauverwaltung 48. Jahrgang 1928, Nr. 2 (vom 11. Januar 1928), S. 17 (online als PDF-Datei; 2,43 MB)
- Peter Vormweg: Die Sakralbauten der Brüder Hilger und Bernhard Hertel in Münster. Studien zur Neugotik am Beispiel der Heilig-Kreuz-Kirche und der St. Josephskirche. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-8839-6.
Weblinks
Gerhard von Rile | Meister Arnold | Meister Johannes | Meister Rutger | Meister Michael | Andreas von Everdingen | Nikolaus van Bueren | Konrad Kuene van der Hallen | Johann Kuene van Franckenberg | Ernst Friedrich Zwirner | Karl Eduard Richard Voigtel | Bernhard Hertel | Hans Güldenpfennig | Willy Weyres | Arnold Wolff | Barbara Schock-Werner
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