Schilkin

Schilkin

Sergei Apollonowitsch Schilkin[1] ((russisch Сергей Аполлонович Жилкин / Sergej Apollonovič Žilkin; * 27. Dezember 1915 in Petrograd; † 18. Juli 2007 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer russischer Herkunft. Sein Vater war der Petersburger Spirituosenproduzent und Hoflieferant Apollon Fjodorowitsch Schilkin, der mit seiner Familie 1921 nach Berlin emigrierte.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Nach seinem Abitur, das er 1936 am Karlshorster Kant-Gymnasium ablegte, studierte Sergei Schilkin ab 1938 an der damaligen Technischen Hochschule Berlin Maschinenbau und war seit 1944 Leiter des Instituts für Schweißtechnik der TH.

Von 1945 bis 1946 baute er neben seiner Arbeit als Dozent zusammen mit seiner Frau Erna die vom Vater in Berlin-Kaulsdorf errichtete und im Krieg zerstörte Spirituosenfabrik wieder auf. 1948 gab er seine Hochschultätigkeit auf und entwickelte die Firma später zu einer der qualitativ führenden Produktionsstätten der DDR. Der zwischenzeitliche Betrieb mit staatlicher Beteiligung wurde 1971 „in Volkseigentum überführt“, Schilkin blieb jedoch noch für ein Jahrzehnt bis zu seiner Pensionierung Betriebsleiter des VEB SCHILKIN.[2]

Nach der Reprivatisierung 1990 übernahm Sergei Schilkin nochmals die Leitung der jetzt SCHILKIN GmbH & Co. KG. Auch nachdem er 1992 die operative Geschäftsführung an seinen Schwiegersohn Peter Mier abgab, nahm er weiterhin intensiven Einfluss auf die Entwicklung des Betriebes, die insbesondere durch die Reaktivierung traditioneller Wodka-Marken nach alten Familienrezepturen und die Gründung von Zweigbetrieben in Sankt Petersburg und in den USA gekennzeichnet war.

Sergei Schilkin war Ehrenpräsident des Bundesverbandes der deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure und des Verbandes der mitteldeutschen Spirituosen-Industrie. Er und die von ihm gegründete Schilkin-Stiftung förderten den Tierpark Berlin und verschiedene soziale und kulturelle Projekte in den Berliner Stadtteilen Kaulsdorf und Biesdorf.

Sergei Schilkin wurde mit dem Vaterländischen Verdienstorden der DDR und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Literatur

  • Christoph Links et al. (Hg.): Wer war Wer in der DDR. Ein biographisches Handbuch. 1995, Seite 638. ISBN 3-596-12767-X.
  • Berliner Woche vom 8. August 2007

Weblinks

Fußnoten

  1. Schreibweise der Namen in einigen Quellen auch Sergej und Appolonowitsch
  2. http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11411458/485072/Schilkin-brannte-schon-fuer-den-Zaren-Wodka-Der.html

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