- Schlacht bei Wollerau
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Schlacht bei Wollerau Teil von: Franzoseneinfall
Karte der Helvetischen Revolution 1798Datum 30. April 1798 Ort Wollerau im Kanton Schwyz, Schweiz Ausgang Französischer Sieg Konfliktparteien Frankreich Land Schwyz
mit
Land Glarus
Befehlshaber General Schauenburg Alois von Reding
Oberst ParaviciniTruppenstärke 12'000 Mann 4'000 (?) Mann Verluste ? ? Schlachten und Gefechte des Franzoseneinfalls in die Schweiz (1797–1799) Lengnau – Grenchen – Ruhsel – Col de la Croix – St. Niklaus – Fraubrunnen – Neuenegg – Grauholz – Hägglingen – Wollerau – Stucketen-Chäppeli – Schindellegi – Rothenthurm – Morgarten – 1. Pfynschlacht – Nidwalden – 2. Pfynschlacht
Die Schlacht bei Wollerau war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Land Schwyz und Frankreich während des Franzoseneinfalls. Sie fand am 30. April 1798 im Bezirk Höfe im Kanton Schwyz statt.
Vorgeschichte
Nach der Niederlage und Kapitulation des Stadtstaates Bern am 5. März 1798 schien sich vorerst kein grosser Widerstand in der Alten Eidgenossenschaft gegen die französische Besetzung bemerkbar zu machen, da in den meisten Kantonen die Regierungen und Verfassungen unter Druck des Direktoriums in Paris gestürzt worden sind.
Daraufhin wurde am 12. April die Helvetische Republik in Aarau konstituiert, der zwölf Kantone beitraten. Die Landsgemeindekantone Uri, Schwyz, Nidwalden, Zug und Glarus sowie die zugewandten souveränen Republiken Wallis und die Drei Bünde (heutiges Graubünden) lehnten die neue Verfassung ab. Die Einheitsrepublik und die Furcht vor der Abschaffung der Religion hatten unter der vorwiegend katholischen Bevölkerung Angst und Zorn verursacht. Insbesondere war die Schwyzer Bevölkerung über die Verwüstung des Klosters Einsiedeln empört, das der französische General Schauenburg als einen „Herd des Aberglaubens und des Fanatismus“ bezeichnet hat.
Gegen Ende April wurde Landeshauptmann Alois von Reding zum Oberbefehlshaber des Heeres von rund 10'000 Mann der sogenannten Urkantone Kantone Schwyz, Uri und Nidwalden ernannt. Die Schwyzer zogen am 21. April gegen die Franzosen aus. Die Hauptmacht besetzte die Stadt Luzern und Rapperswil wurde von den Schwyzern und den verbündeten Glarnern unter Oberst Paravicini eingenommen. Reding stiess in den Aargau und über den Brünigpass ins Berner Oberland vor in der Erwartung, dass die übrige Schweiz sich dem Widerstand anschliessen würde. Dadurch war die innerschweizer Armee jedoch auf eine lange Verteidigungslinie zwischen Napf und Rapperswil verteilt. Redings Rechnung ging nicht auf, da die anvisierten Orte von den Besetzern zu eingeschüchtert waren.
Diese Gegenoffensive stellte für die Franzosen jedenfalls eine Bedrohung ihrer Militärpräsenz in der Schweiz dar und Schauenburg reagierte entsprechend heftig. Als die Franzosen mit einem Heer von 12'000 Mann vom besetzten Zürich und vom Aargau aus gegen Schwyz marschierte, gaben die Schwyzer Luzern auf, da der Hauptangriff ihnen galt, zogen sich überstürzt in ihr eigenes Land zurück und mussten zur Defensive übergehen. Die Zuger verloren ein Gefecht bei Hägglingen in den Freien Ämtern und gegen Ende April war nahezu der ganze Kanton Zug besetzt.
Verlauf
Die Franzosen rückten auf der linken Seite des Zürichsees südlich Richtung Schwyz vor und passierten am 30. April die Schwyzer Kantonsgrenze. Sie setzten von Bäch bis Wollerau zum Kampf an. Pater Marian Herzog, der Einsiedler Feldprediger, der tags zuvor mit 400 Mann anrückte, ging zurück nach Einsiedeln, um den Landsturm aufzubieten und zu versuchen, die zurückgekehrten Truppen vom Brünigzug zu den Höfen zu schicken. Der Pater sollte in der folgenden Schlacht eine Rolle spielen.
Das Gefecht war kurz und die Schwyzer mussten nach heissem und erbittertem Kampfe durch die grosse Übermacht zurückweichen. Interessanterweise hielt das Fähnlein von Einsiedeln am längsten stand, obwohl deren Aufstand gegen die Herren in Schwyz (Einsiedler Handel 1764 - 67) nur um gut drei Jahrzehnte zurücklag.
Die Franzosen drangen bis nach Schindellegi und Feusisberg vor, wagten es jedoch noch nicht, über den Etzelpass vorzudringen. Dies war ein Glück für Schwyz, da der Pass in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai unbesetzt blieb.
Folgen
Nach der Schlacht bei Wollerau und der Einnahme von Rapperswil kapitulierten auch die mit Schwyz verbündeten Glarner. Am 1. Mai kam die Nachricht vom Falle Küssnachts, Zug hatte ja schon vorher kapituliert, so dass Schwyz nun von Norden und Westen her bedroht war. Der Schlacht bei Wollerau folgte am 2. Mai die Schlacht bei Schindellegi.
Siehe auch: Liste von Schweizer Schlachten
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