Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln

Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln
Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Datum 26. Oktober 1942
Ort Santa-Cruz-Inseln, Pazifik
Ausgang Pyrrhussieg der japanischen Truppen
Konfliktparteien
Befehlshaber
William F. Halsey,
Thomas C. Kinkaid
Yamamoto Isoroku
Truppenstärke
2 Flugzeugträger,
1 Schlachtschiff,
6 Kreuzer,
14 Zerstörer,
170 Flugzeuge
4 Flugzeugträger,
2 Schlachtschiffe,
10 Kreuzer,
22 Zerstörer,
200 Flugzeuge
Verluste
1 Flugzeugträger gesunken,
1 Zerstörer gesunken,
1 Flugzeugträger beschädigt,
1 Schlachtschiff beschädigt,
81 Flugzeuge zerstört
2 Flugzeugträger schwer beschädigt,
1 Kreuzer beschädigt,
91 Flugzeuge zerstört
Überblick - Pazifikkrieg

Die Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln fand im Zweiten Weltkrieg am 26. Oktober 1942 statt. Sie war die vierte Trägerschlacht des Pazifikkrieges und war Teil der Kämpfe um die Salomon-Inseln.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die Kaiserliche Japanische Marine unter ihrem Oberbefehlshaber Admiral Yamamoto wollte nicht riskieren, die ihr nach der Schlacht um Midway im Juni und dem Verlust des leichten Trägers Ryūjō in der Schlacht um die Ost-Salomonen im August noch verbliebenen Flugzeugträger Shōkaku und Zuikaku bei den Salomonen einzusetzen, bevor sie nicht das wichtige Henderson-Flugfeld auf Guadalcanal zurückerobert hatte. Die Angriffe der japanischen Armee auf das Flugfeld im August und September schlugen aber allesamt fehl. Anfang Oktober wurde das Flugfeld durch den Beschuss mit Schiffsartillerie schwer beschädigt, was einen neuen Großangriff mit Bodentruppen ermöglichte. Diese Operation sollte durch die Anfang Oktober durch das Eintreffen der Träger Hiyō, Junyō und Zuihō verstärkten Trägerkräfte gedeckt werden. Hiyō erlitt bereits am 22. Oktober einen Maschinenbrand und musste nach Truk umkehren. Die Japaner positionierten ihre Kräfte nordöstlich der Salomonen-Inseln, um die durch den Angriff vermutlich angezogenen amerikanischen Flottenkräfte abfangen und vernichten zu können. Sie waren in drei Kampfgruppen aufgeteilt:

  • eine Gruppe unter Vizeadmiral Kondō (gleichzeitig Gesamtbefehlshaber) mit dem Träger Junyō, zwei Schlachtschiffen, fünf Kreuzern und zehn Zerstörern
  • eine Gruppe unter Vizeadmiral Nagumo mit den übrigen Trägern, einem Kreuzer und acht Zerstörern, diese nahm an der eigentlichen Seeschlacht teil
  • eine Gruppe unter Konteradmiral Abe mit zwei Schlachtschiffen, vier Kreuzern und sieben Zerstörern

Der Angriff auf Henderson Field begann am 23. Oktober und wurde bis zum 26. Oktober von den verteidigenden Truppen des United States Marine Corps zurückgeschlagen.

Der in der Schlacht um die Ost-Salomonen beschädigte Träger USS Enterprise war nach Reparaturen in Pearl Harbor am 24. Oktober wieder bei der Flotte Vizeadmiral William F. Halseys, des neuen US-Befehlshabers im Südpazifik, eingetroffen. Halsey hatte erst eine Woche zuvor Vizeadmiral Robert L. Ghormley in dieser Funktion abgelöst. Durch den Verlust der Wasp und die andauernden Reparaturen der Saratoga, die beide Opfer japanischer U-Boote geworden waren, waren die amerikanischen Trägerkräfte in der Region aber nach wie vor geschwächt. Halsey suchte dennoch seine beiden Träger Hornet und Enterprise umgehend gegen die nordöstlich der Salomonen kreuzende japanische Trägerflotte einzusetzen. Die amerikanischen Kräfte wurden in zwei Kampfgruppen mit je einem Träger aufgeteilt, die dem Oberbefehl Konteradmiral Thomas C. Kinkaids auf der Enterprise unterstanden.

Verlauf

Die Hornet unter starkem japanischem Beschuss während der Schlacht
Bombeneinschlag neben der Enterprise während der Schlacht

Gegen 11:00 am 25. Oktober wurde die japanische Hauptstreitmacht unter Nagumo von einem von den Santa-Cruz-Inseln operierenden Catalina-Flugboot entdeckt. Sie befand sich mit ca. 350 Seemeilen (650 km) noch außerhalb der Schlagreichweite der amerikanischen Träger. Kinkaid ließ seine Träger unter Höchstgeschwindigkeit auf die japanischen Träger zulaufen und startete gegen 14:25 einen Angriff mit 23 Flugzeugen. Die Japaner hatten jedoch ihre Entdeckung bemerkt, waren nach Norden ausgewichen und wurden so von den Flugzeugen nicht gefunden.

Gegen 2:50 am 26. Oktober wendeten die japanischen Träger. Gegen 5:00 befanden sich die gegnerischen Kräfte in einer Entfernung von 200 Seemeilen (ca. 370 km). Beide Seiten schickten Aufklärer aus, um den Gegner zu lokalisieren. Kurz vor 7:00 wurden sowohl die Hornet als auch die japanische Hauptgruppe gesichtet. Zwei der zur Aufklärung eingesetzten Dauntless-Sturzkampfflugzeuge konnten um 7:40 Bombentreffer auf der Zuihō anbringen, deren Flugdeck dadurch unbenutzbar wurde. In der folgenden ersten Angriffswelle, die auf beiden Seiten etwa um diese Zeit startete und jeweils ca. 9:00 ihr Ziel erreichte, wurden die Hornet und die Shōkaku beschädigt. Dabei konnten die japanischen Besatzungen auch die Position der Enterprise feststellen. In zwei weiteren Angriffen von der Shōkaku und der Zuikaku wurde die Enterprise beschädigt und die Hornet in Brand geschossen. Sie musste aufgegeben werden und wurde in der Nacht von den japanischen Zerstörern Akigumo und Makigumo versenkt.

Kinkaid entschied sich gegen 11:30, sich ostwärts zurückzuziehen, um Luftunterstützung von den Basen auf den Neuen Hebriden zu erhalten. Die Japaner, durch die Niederlage bei der Schlacht um Midway vorsichtig geworden, versäumten es, die amerikanische Flotte zu verfolgen und verpassten die Möglichkeit, die Enterprise zu versenken.

Ergebnis

Die beschädigten japanischen Träger Shōkaku und Zuihō mussten in Japan repariert werden und fielen jeweils bis Anfang 1943 aus. Die Enterprise konnte dagegen in nur zwei Wochen auf Neukaledonien wieder instandgesetzt werden und konnte so an der Seeschlacht von Guadalcanal Mitte November 1942 teilnehmen. Die Verluste der Japaner an Flugzeugbesatzungen waren signifikant höher als die amerikanischen.

Die Japaner errangen in dieser Schlacht einen taktischen Sieg, indem sie den Flugzeugträger Hornet ausschalteten und die restlichen amerikanischen Schiffe zum Rückzug zwangen. Sie verfehlten jedoch ihr strategisches Ziel, die US Marines von Guadalcanal zu vertreiben.

Literatur

  • Eric M. Hammel, Carrier Strike: The Battle of the Santa Cruz Islands, October 1942, Pacifica Press, 2000, ISBN 0935553371
  • Samuel Eliot Morison, History of United States Naval Operations in World War II

Siehe auch

Weblinks


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