- Schlacht von Crécy
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50.2575555555561.9009444444444Koordinaten: 50° 15′ 27″ N, 1° 54′ 3″ O
Schlacht von Crécy Teil von: Hundertjähriger Krieg
Buchmalerei in den Chroniques des Geschichtsschreibers Jean Froissart zur Schlacht von CrécyDatum 26. August 1346 Ort Nahe Crécy-en-Ponthieu Ausgang Englischer Sieg Konfliktparteien Königreich England Königreich Frankreich Befehlshaber Eduard III.
Edward of Woodstock
John ChandosPhilipp VI. Truppenstärke etwa 12.000 30.000 bis 40.000 Verluste 150 bis 1.000 Verwundete und Tote 6.000 bis 20.000 Verwundete und Tote Schlachten des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) 1. Phase 1337–1386Ärmelkanal und Flandern (1337-40): Cadzand – Arnemuiden – Ärmelkanal – Sluis
Chevauchées der 1340er: Saint-Omer – Auberoche
Edward III. Feldzug (1346-47): Caen – Blanchetaque – Crécy – Calais
Bretonischer Erbfolgekrieg (1341-64): Champtoceaux – Brest – Morlaix – Saint-Pol-de-Léon – La Roche-Derrien – Turnier der Dreißig – Mauron – Auray
Frankreichs Alliierte: Neville’s Cross – Les Espagnols sur Mer – Brignais
Chevauchées der 1350er: Maupertuis
Krieg der beiden Peters & Kastilischer Bürgerkrieg (1356-75): Barcelona – Araviana – Nájera – Montiel
Französische Gegenoffensive: La Rochelle
2. Phase 1415–1435Heinrich V. Feldzug (1415): Harfleur – Azincourt
Kampf um Nordfrankreich: Rouen – Baugé – Meaux – Cravant – La Brossinière – Verneuil
Jeanne d'Arcs und die Kriegswende: Orléans – Schlacht der Heringe – Jargeau – Meung-sur-Loire – Beaugency – Patay – Compiègne – Gerberoy
3. Phase 1436–1453Französischer Sieg: Formigny – CastillonDie Schlacht von Crécy markierte am 26. August 1346 einen Anfangspunkt des hundertjährigen Krieges auf dem europäischen Festland. In diesem Gefecht nahe dem heutigen Ort Crécy-en-Ponthieu im Department Somme standen sich die Heere von Eduard III. von England und Philipp VI. von Frankreich gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
Ausgangsbedingungen
Obwohl die Chroniken den Anfang dieses langen Krieges auf 1337 setzen, erscheinen erstmals in dieser Schlacht englische Kriegsknechte in größerer Zahl in Frankreich, von wo die Engländer 1337 durch den französischen König Philipp VI. aus dem Haus Valois verdrängt worden waren.
Die Franzosen stellten mit den Truppen von Philipp VI. und dessen Verbündeten, dem böhmischen König Johann von Luxemburg (ein Kindheitsfreund Philipps, der sich zum Bündnisdienst verpflichtet hatte) und Karl IV., Sohn Johanns, ohne Lehnsverpflichtungen, ein Heer von etwa 25.000 Mann gegen das zahlenmäßig unterlegene englische Heer von König Eduard III. und dessen sechzehnjährigem Sohn Edward, dem sogenannten „Schwarzen Prinzen“.
Aufstellung der englischen Armee
Die englische Armee war wie folgt aufgestellt:
- Linke Flanke (Earls Northampton und Arundel)
- 2.200 Bogenschützen
- 900 Knechte
- 500 Ritter
- Mitte (König Edward III.)
- 1.100 Bogenschützen
- 450 Knechte
- 250 Ritter
- Rechte Flanke (Edward – der „Schwarze Prinz“)
- 2.200 Bogenschützen
- 900 Knechte
- 500 Ritter
Aufstellung der französischen Armee
Die französische Armee war wie folgt aufgestellt:
- 6.000 Armbrustschützen (zumeist aus Genua)
- 7.000 Knechte
- 14.000 berittene Ritter in drei Treffen:
- I. Treffen Philipp VI.
- II. Treffen Graf von Alençon
- III. Treffen Johann von Luxemburg (der Blinde)
Verlauf
Die englischen Truppen standen mit der rechten Front zur Stadt Crécy in drei Linien aufgestellt. Dahinter wurde die Reserve, im Zentrum die Kanonen aufgestellt. Die Kavallerie kämpfte fast ausschließlich abgesessen und wurde zwischen den Bogenschützen aufgestellt. Diese taktische Maßnahme sorgte dafür, dass die Bogenschützen sich nach dem ersten Pfeilhagel nicht wie üblich zurückzogen, sondern weiter aktiv an der Schlacht teilnahmen. Die Langbogenschützen fügten den gepanzerten französischen Reitern schwere Verluste zu, indem die Pferde zusammengeschossen wurden und sodann im Chaos aus stürzenden Pferden und dazwischen fallenden Rittern ein großer Teil dieser dadurch zu Tode kam.
Der Verlauf der Schlacht, die erst am Nachmittag begonnen hatte, entwickelte sich ziemlich schnell zu Gunsten der Engländer.
Im ersten Treffen rückten die französischen Armbrustschützen gegen die rechte englische Flanke vor. Frankreichs Infanterie setzte sich vornehmlich aus Armbrustschützen aus Genua zusammen. Die Armbrüste waren zwar treffsicherer, doch hatten sie insgesamt eine geringere Reichweite als die Langbögen. Am Tag jener Schlacht hatte es sehr stark geregnet und die Kriegsknechte hatten einen fast 25 km langen Marsch hinter sich. Die mitgeführten Pavesen (Schützwände) waren im Tross verblieben, so dass die Armbrustschützen ohne Schutz während des Ladens waren. Zudem bestand der Armbrustbogen noch nicht aus Eisen, sondern aus Holz, Knochenplatten, Sehnensträngen und wurde mit Haut- oder Knochenleim zusammengehalten. Durch Regenwetter verlor ein solcher Bogen schnell an Spannkraft. Die Armbrustschützen waren fähige Soldaten, aber ihre Armbrüste waren durch die Nässe nutzlos und sie waren ungeschützt dem Beschuss durch die Langbogenschützen ausgesetzt. Die Armbrustschützen verließen nach dem ersten Aufeinandertreffen fluchtartig das Schlachtfeld und konnten selbst mit Waffengewalt vom französischen König nicht aufgehalten werden.
Nun sammelte der Graf von Alençon, der Bruder des französischen Königs, seine Scharen und ging ebenfalls gegen den rechten englischen Flügel vor. Die Franzosen gelangten in den verheerenden Pfeilhagel der Langbogenschützen und brachen nach wenigen Versuchen den Angriff wieder ab. Nur wenigen Rittern war es gelungen, bis zur englischen Linie vorzudringen. Dort wurden sie von den abgesessenen Rittern zurückgeschlagen oder getötet. Die französischen Verluste waren zu diesem Zeitpunkt bereits enorm hoch. Unter ihnen war neben vielen Vertretern des Hochadels auch der Graf von Alençon.
Im zweiten Treffen versuchten der Graf von Luxemburg und die Ritter unter der Führung des Königs, die Flanken der Engländer zu zerschlagen, während die verbliebenen Ritter des ersten Treffens das Zentrum attackierten.
Dem Grafen von Luxemburg gelang es, den rechten Flügel zu durchschlagen und zurückzudrängen. Der Herzog von Lothringen, unterstützt vom Grafen von Blois, griff mit seinen Rittern das Banner des Prinzen von Wales an. Der Ritter John Chandos verteidigte es mit seinen Rittern. In dieser bedrohlichen Phase schickte der Schwarze Prinz an seinen Vater mehrere Boten, damit dieser Verstärkung schickte. Die historische Antwort lautete kurz umschrieben: „Wenn er König werden sollte, muss er allein zurechtkommen.“ Nur mit Hilfe eilends herbeigeführter Ritter aus der eigenen Reserve konnten die französischen Ritter zurückgeschlagen werden. Bei diesem Gefecht fiel der auf französischer Seite kämpfende Johann von Luxemburg, König von Böhmen. Trotz seiner Blindheit hatte er sich gegen die englischen Reihen führen lassen und wurde im Nahkampf vom Pferd geschlagen.
Im dritten Treffen versuchte die französische Seite nochmals, mit dem Einsatz sämtlicher Reserven die Entscheidung zu Ihren Gunsten zu wenden. Doch den Rittern fehlte die Durchschlagskraft. Geschwächt durch die unablässig feuernden englischen Langbogenschützen fehlte vielen der Glaube an den Sieg. Nach wenigen Augenblicken wurde auch dieser Angriff im Pfeilhagel zurückgeschlagen.
Nun setzte Edward III. seinerseits seine Reserven ein. Die englischen Ritter stürmten gegen das französische Zentrum und vertrieben die Reste des dritten Treffens. Damit war die Schlacht endgültig entschieden. Die französischen Truppen flohen vom Schlachtfeld, ohne dabei von den Engländern verfolgt zu werden.
Zusammenfassung
Die enormen Verluste der französischen Seite waren ausschlaggebend für die weitere französische Geschichte. Große Teile des französischen Adels waren gefallen oder in englische Gefangenschaft geraten. Die französische Politik litt seither am Fehlen führender Köpfe.
Diese Schlacht war wichtig für die gesamteuropäische Politik der nachfolgenden Jahre, bis zum Ende des gesamten Hundertjährigen Krieges.
- Der Sohn König Eduards, Edward of Woodstock, seit 1343 Prince of Wales, erhielt nach dieser Auseinandersetzung den Ritterschlag. Nach Beendigung der Schlacht bei Crécy streifte der junge Prinz über das Schlachtfeld und fand die Leiche des blinden böhmischen Königs und Grafen von Luxemburg Johann von Luxemburg, der sich trotz seiner Behinderung auf der Seite der Franzosen in das Schlachtgetümmel gestürzt hatte. Beeindruckt von der Tapferkeit seines Feindes, übernahm Edward dessen Wahlspruch („ich dien“) in sein eigenes Wappen. Seitdem ziert es das Wappen jedes weiteren Prinzen von Wales, der englischen Thronfolger.
- Johann von Luxemburg, Vater des späteren Kaisers Karl IV., war an vorderster Front (im Kampf) gefallen. Sein Sohn hatte das Schlachtfeld schon früh verlassen.
- Rudolf von Lothringen, Herzog von Lothringen (1328–1346), fiel bei Crécy.
- Philipp wurde von den Seinen, wie es hieß, gewaltsam aus der Schlacht geführt.
- die Grafen Ludwig von Flandern, Karl von Alençon und Ludwig von Blois blieben tödlich verwundet auf dem Schlachtfeld.
Literarische und filmische Verarbeitung
- Die Schlacht wird im Roman Die Tore der Welt von Ken Follett beschrieben. Einige der Hauptpersonen nehmen – teils aktiv, teils passiv – an der Schlacht teil.
- Des Weiteren erzählt der Comic Crécy von Warren Ellis und Raulo Caceres die Geschichte von der Schlacht von Crécy aus der Sicht eines englischen Bogenschützen, ebenso Bernard Cornwell in seinem Roman Der Bogenschütze.
Literatur
- Andrew Ayton, Philip Preston, The Battle of Crécy, 1346. Boydell & Brewer: Woodbridge u. a. 2005. ISBN 978-1-84383-115-0 (Rezension)
- Saul David, Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte. Heyne, München 2003. ISBN 3-453-86127-2
- Hans-Christian Huf, Quo Vadis – Schicksalstunden der Menschheit. Das Ende der Panzerreiter – Die Ritterschlacht von Crécy. Gustav Lübbe Verlag: Köln 1997, S. 256–83. ISBN 3-7857-0877-7
- Johann Baier, Krähen über Crécy. Verlag Angelika Hörnig: Ludwigshafen 2009. ISBN 978-3-938-921-14-2
Weblinks
Commons: Schlacht von Crécy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien - Linke Flanke (Earls Northampton und Arundel)
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