Schloss Gadebusch

Schloss Gadebusch
Schloss Gadebusch (Hoffassade)

Das Schloss Gadebusch ist ein Renaissanceschloss im Nordwesten des Landes Mecklenburg-Vorpommern in der Stadt Gadebusch, zwischen Schwerin und Ratzeburg gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Der Ursprungsbau des Schlosses war eine slawische Ringwallburg, die an dieser Stelle für das 8. Jahrhundert nachgewiesen wurde. Die Burg Godebuz befand sich unter obodritischer Herrschaft. Nach der Eroberung durch die Truppen von Heinrich dem Löwen wurde die Burg 1143 an die Grafschaft Ratzeburg übertragen. Von 1200 bis 1204 war die Burg dänisch besetzt und wurde dann im 13. Jahrhundert zu einer festen Burg aus Backstein mit einem freistehenden steinernen Bergfried umgebaut. Von 1283 bis 1299 war die Burg Hauptresidenz mecklenburgischer Fürsten. Aus dieser Zeit hat auch der nahegelegene Burgsee seinen Namen.

Geschichte

Das Renaissanceschloss auf dem Schlossberg mit Terrakotten aus der Lübecker Werkstatt des Niederländers Statius von Düren als typisches Beispiel norddeutscher Backsteinrenaissance wurde durch Baumeister Christoph Haubitz von 1570 bis 1573 unter dem Administrator des Bistums Ratzeburg Christoph von Mecklenburg umgebaut. Im Jahr 1675 traf der preußische Kurfürst Friedrich Wilhelm auf der Burg den Dänenkönig Christian V. um ihr Bündnis im Schonischen Krieg zu besiegeln. Von 1734 bis 1768 geriet die Burg unter hannoversche Besatzung, danach wurde sie Sitz des herzoglichen Verwaltungsamtes. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Bergfried abgerissen. Bei einer 1903 erfolgten Renovierung wurden unter anderem die halbrunden dreiteiligen Giebelabschlüsse des Treppenhauses wiederhergestellt und einzelne verlorene und zerstörte Terrakotten ersetzt. 1945 wurde hier das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen unterzeichnet. Nach 1945 wurde das Schloss als Museum, Internat und später als Verwaltungsgebäude genutzt. Im Jahr 2002 wurde das seit 1991 im Zuge der Stadtsanierung von Gadebusch restaurierte Gebäude an den Verleger[1] Herbert Freisleben-Liechtenstein aus Rimpar verkauft. Dieser will 2009 mit weiteren Umbaumaßnahmen beginnen, um das Schloss anschließend privat zu nutzen.[2] Mittelfristig soll auch ein saisonaler Cafébetrieb entstehen.

In der ehemaligen Amtsscheune der Burg befindet sich heute das Heimatmuseum der Stadt Gadebusch.

Anmerkungen

  1. http://www.edition-von-freisleben.org/index.htm
  2. http://www.svz.de/artikel/article//die-plaene-des-schlossherrn.html

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 481-487. ISBN 3-910179-06-1

Weblinks

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