Schloss Vöslau

Schloss Vöslau
Vischer-Stich aus dem Jahre 1672
Eingang zum Schloss, heute Rathaus

Das Schloss Vöslau ist eine ehemalige Wasserburg in Bad Vöslau.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Eigentümer

Die Burg wurde ursprünglich im beginnenden 12. Jahrhunderts erbaut. Als erste Besitzer sind Edelherren von Veselove bekannt. Die anschließenden Besitzer vom Ratsbürgergeschlecht der Pollen wurden wegen ihrer Teilnahme an einem Aufstand gegen Herzog Friedrich der Schöne enteignet und die Familie Hailpechen wurde neuer Besitzer.

Im Jahr 1483 wurde sie durch die Truppen von Matthias Corvinus verwüstet. 1502 wurde die Burg freies Eigentum.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte die Burg den Sinzendorfern. Um diese Zeit war das Schloss ein Mittelpunkt der Reformation der ganzen Gegend.

Während der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 war die Burg in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht als Fluchtburg verwendet werden konnte. Erst später wurde die Burg zu einem Schloss unter Verwendung alter Bausubstanz umgebaut. Der Barockumbau erfolgte unter August von Wöber in den Jahren 1740 bis 1753. Vermutet wird der Architekt Franz Anton Pilgram.

Ab 1761 gehörte das nunmehrige Schloss dem Reichsgrafen Johann von Fries. Der Architekt Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg führte den Einbau eines Stiegenhauses sowie Festsaal und Vestibül.

Mit einzelnen Unterbrechungen befand sich von 1773 bis 1887 das Schloss im Besitz der Grafen Fries. So musste 1826 die Familie Fries den Konkurs anmelden und Georg Simon von Sina, der unter anderem ein Wegbereiter der Südbahn war, kaufte das Schloss aus der Konkursmasse.[1] Von ihm erwarb es Johann Freiherr von Geymüller. Dieser gründete im Jahr 1833 die Vöslauer Kammgarnfabrik, ging aber auf Grund seines aufwändigen Lebenswandels ebenfalls in Konkurs. Bereits vorher, nämlich 1837, kam das Schloss wieder in den Besitz der Familie Fries, nämlich des Grafen Moritz II. von Fries. 1887 ging es in das Eigentum des Moritz Ritter von Gutmann über.

1940 wurde zwar die Gemeinde Eigentümer, musste es aber nach dem Krieg an die Familie Gutmann rückerstatten. Während des Krieges diente das Gebäude auch als Lazarett. In der nachfolgenden Besatzungszeit wurde es durch die Sowjets stark in Mitleidenschaft gezogen und devastiert.

Noch während dieser Zeit im Jahr 1951 erwarb es die Gemeinde endgültig. Seit 1974 dient das Schloss nach einem Umbau als Rathaus der Stadtgemeinde.

Bau

Im Schloss befindet sich ein großer Saal, der durch zwei Geschoße reicht. Ein kleiner Saal ist bemerkenswert für seine frühklassizistische Täfelung.[2]

Schlosspark

Bad Voeslau zaunervase.jpg

Im Park wurden durch Hetzendorf von Hohenberg künstliche Berge und Grotten geschaffen. Am Gartentor stehen Puttengruppen, die wie die vier Steinvasen aus dem Wiener Palais Pallavicini stammen.[2] Die Vasen wurden in den Jahren 1783 und 1784 von Franz Anton von Zauner geschaffen. Sie stellen die vier Kontinente Asien, Afrika, Amerika und Europa dar.

Einzelnachweise

  1. Chronik von Bad Vöslau abgerufen am 4. März 2009
  2. a b Eintrag über Schloss Vöslau im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums, abgerufen am 2. Juni 2011

Weblinks

 Commons: Schloss Vöslau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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