Friedrich der Schöne

Friedrich der Schöne
Darstellung Friedrichs des Schönen aus dem 19. Jahrhundert

Friedrich der Schöne (* 1289 in Wien; † 13. Jänner 1330 in Gutenstein, Niederösterreich) aus dem Geschlecht Habsburg (dort I.) war als Friedrich III. Herzog von Österreich und der Steiermark (dort I.) und von 1314 bis 1330 Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Siegel Friedrichs des Schönen. In: Otto Posse: Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige, Band 1, Tafel 53

Friedrich war der Sohn von Albrecht I. und der Elisabeth von Kärnten. Sein Wahlspruch war „Ad huc stat“ (deutsch: „Noch steht er“).

Am ersten Reichstag zu Nürnberg, kurz nach der Krönung seines Vaters zum deutschen König, wurde er 21. November 1298 gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf und Leopold mit Österreich und der Steiermark belehnt, wobei ersterer, selbst erst 14 Jahre alt, als Regent bestimmt wurde, um sowohl den Ansprüchen der Rheinfeldner Haushordnung der Habsburger als auch den Lehensverhältnissen des Reiches gerecht zu werden.[1] Friedrich war zu der Zeit aber erst 9 Jahre alt. Anlässlich der Wahl seines Bruders Rudolf zum Böhmischen König (Krönung 16. Oktober 1206) übernahm er mit 17 die Regentschaft der Herzogtümer Österreich und Steiermark, nach der Ermordung seines Vaters im Jahre 1308 war er als der älteste noch lebende Sohn Oberhaupt die Familie.

Die Übertragung der Vormundschaft über die niederbayrischen Herzöge an Friedrich führte zu Auseinandersetzungen mit Friedrichs Cousin und Freund Ludwig von Bayern. Am 9. November 1313 wurde Friedrich bei Gammelsdorf von Ludwig geschlagen und verzichtete 1314 auf die Vormundschaft. Nach Heinrichs VII. Tod bewarb sich Friedrich um die Königskrone, doch auf Betreiben des Erzbischofs von Mainz, Peter von Aspelt, wurde im Oktober 1314 von vier Kurstimmen Ludwig zum König erwählt, während Friedrich nur drei Stimmen auf sich vereinigte.

In diesem Jahr, 1314, heiratete er Elisabeth von Aragón, welche zum Zeitpunkt der Verlobung 1311 zwar erst ungefähr zehn Jahre alt war, was aber damals als bereits heiratsfähiges Alter angesehen wurde.

Auch mit der Königskrönung zu Aachen kam Ludwig Friedrich zuvor, weshalb er sich vom Kölner Erzbischof in Bonn die Krone aufsetzen ließ. Elisabeth wurde 1315 in Basel zur deutschen Königen gekrönt. In einem mehrjährigen Bürgerkrieg konnte Friedrich Erfolge erzielen, insbesondere mit der Hilfe seines jüngeren Bruders Leopold, der wegen seiner weiteren Rolle im Konflikt der Glorwürdige oder auch das Schwert Habsburg genannt wurde. Am 28. September 1322 wurde Friedrich aber in der Schlacht bei Mühldorf auf der Ampfinger Heide am Inn völlig geschlagen und neben 1.300 Angehörigen des österreichischen und salzburgischen Adels gefangen genommen wurde.

Ludwig hielt Friedrich drei Jahre lang auf der Burg Trausnitz im Tal in der Oberpfalz (heute Landkreis Schwandorf) in ritterlicher Haft, und erst der fortgesetzte Widerstand Leopolds, der Abfall des Königs von Böhmen und der Bannfluch des Papstes erwirkten die Freilassung mit dem Trausnitzer Vertrag am 13. März 1325. Gleichzeitig erkannte Friedrich Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt an und verpflichtete sich, sich wieder als Gefangener zu stellen, wenn es ihm nicht gelänge, seine Brüder zur Unterwerfung unter Ludwig zu bewegen.

Grab Friedrichs III. in Wien

Als ihm diese Unterwerfung bei Leopold nicht gelang, kehrte er, obwohl ihn Papst Johannes XXII. seiner Verpflichtung entband, als Gefangener nach München zurück. Ludwig kam angesichts dieser Geste mit Friedrich überein, die Regierung des Reichs gemeinsam zu führen. Da dieser Kontrakt jedoch vom Papst und den Kurfürsten heftig angefochten wurde, kam ein zweiter zu Ulm am 7. Januar 1326 zustande, nach welchem Friedrich als römischer König Deutschland verwalten solle, während Ludwig nach Italien zur Kaiserkrönung gehe.

Nach Bruder Leopolds Tod im Jahr 1326 zog sich Friedrich von der Reichsregierung zurück, und wurde auch in der Herrschaft über Österreich von seinen Brüdern beschränkt. Er starb am 13. Januar 1330 auf Schloss Gutenstein und wurde zu Mauerbach in dem von ihm gestifteten Kloster bestattet, nach dessen Aufhebung 1783 seine irdischen Überreste im Stephansdom zu Wien beigesetzt wurden.

Eine Gedenktafel an ihn wurde in der Walhalla bei Regensburg angebracht.

Familie

Am 11. Mai 1314 heiratete Friedrich der Schöne auf Schloss Gutenstein die Infantin Elisabeth (* um 1296; † 25. März 1330), Tochter des Königs Jakob II. von Aragonien und seiner Gattin Prinzessin Blanka von Neapel und Sizilien. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:

  • Friedrich (* um 1316; † um 1322);
  • Elisabeth (* um 1317; † 1336);
  • Anna (* um 1318; † 1343), 1.∞ 1328 in Landshut Herzog Heinrich III. von Niederbayern (1312–1333), 2.∞ 1336 in Görz Graf Johann von Görz (1322-1338), dann 1341 Äbtissin des Klarissenkloster Wien[2]

Rezeption

Friedrichs Rückkehr in die Gefangenschaft inspirierte Schiller zu seinem Gedicht Deutsche Treue und Uhland zum Drama Ludwig der Bayer.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. János Nepomuk Jozsef Mailáth: Geschichte des östreichischen Kaiserstaates. Reihe Geschichte der europäischen Staaten. VerlagF. Perthes, 1834, S. 81 (Google eBook, vollständige Ansicht in der Google Buchsuche).
  2. Anna von Oesterreich, Herzogin von Bayern. Nr. 21. In: Wurzbach: Biographisches Lexikon., S. 149 (auf Wikisource, Johann von Görz fehlt dort).
Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht I. Herzog von Österreich und Steiermark
(III. und I.)

1308–1330
(mit Leopold I. bis 1326)
Albrecht II.
Heinrich VII. Römisch-deutscher Gegenkönig
(III.)

1314–1330
(gegen Ludwig IV.)
Ludwig IV.


Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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