Schloss Wachwitz

Schloss Wachwitz

Schloss Wachwitz ist ein Schloss im ehemaligen königlichen Weinberg im Elbhang von Wachwitz in Dresden.

Es liegt auf einem etwa 27 Hektar großen Areal am Wachwitzer Höhenpark. Zu ihm gehören neben dem Schloss und der Königlichen Villa auch der Rhododendrongarten Wachwitz und zahlreiche Nebengebäude.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1824: Errichtung des Palais

Kronprinz Friedrich August, der in Niederpoyritz lebte, erwarb 1824 drei Weinberge in Wachwitz und errichtete ein Palais als seinen Sommersitz.

Villa

1892: Die Königliche Villa

1892 bis 1893 wurde das Palais abgerissen und nach Plänen von Wilhelm Teichgräber die Königliche Villa, ein im Stil der Neorenaissance erbautes Gebäude, am selben Ort errichtet. Es diente von 1894 an als Wohnsitz für Kronprinz Friedrich August. Nach seinem Regierungsantritt 1904 diente es ihm und seiner Familie als Sommersitz.

Schloss

1936: Bau des Schlosses

Das eigentliche Schloss Wachwitz wurde 1936 bis 1937 von Max Hans Kühne oberhalb der Königlichen Villa errichtet. Es diente als Wohnsitz von Markgraf Friedrich Christian aus der Familie der Wettiner. 1945 wurden die Wettiner enteignet. Fortan wurden Schloss und Villa vom Sowjetischen Militär als Verwaltungssitz genutzt. Später wurde das Schloss Sitz der Sächsischen Akademie für Weiterbildung der Lehrer und Erzieher und danach bis zur Wende Außenstelle der Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ für die Ausbildung von Kulturkadern der FDJ.

Heute

2002 stellten die Erben des Hauses Wettin Rückgabeansprüche und prozessierten gegen den Freistaat. Die Ansprüche wurden Mitte 2003 vom Verwaltungsgericht Dresden zurückgewiesen.[1] Das Haus Wettin hat daraufhin eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg eingereicht. Dabei berufen sich die Wettiner unter anderem auf einen Staatsvertrag aus dem Jahr 1924/25, nach welchem das gesamte Anwesen zum privaten Vermögen des Hauses Wettin zählt.[2]

Über seinen Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement bemühte sich der Freistaat Sachsen jahrelang erfolglos um einen Verkauf an private Investoren. Da Schloss und Villa seit Jahren ungenutzt waren (das Schloss seit 1994, die Villa seit 1997) verfielen die Gebäude zusehends. Im Juli 2007 schließlich verkaufte der Freistaat das Schloss Wachwitz an die V.V.K. (Vermögensverwaltungskanzlei) Dresden. Laut Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums soll das Areal hauptsächlich für Wohnungen genutzt werden. Außerdem wurde vertraglich vereinbart, dass der Rhododendrongarten und die Hauptwanderwege für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.[3]

Park

In der Nähe des Schlosses liegt der Rhododendron-Park. Er wurde am 13. Mai 1972 nach zweijähriger Gestaltungs- und Bauzeit eröffnet. Die 10000 m² große Parkanlage beherbergt ca. 1000 Rhododendren mit 200 Sorten, 60 Arten und vielen Sorten von Bäumen und Ziersträuchern. Das Projekt wurde vom Gartenbauingenieur Karl Scholz (1912-1983), der als Begründer des Parks gilt, unter Zusammenarbeit mit Dr. Werner Dänhardt (Institut für Gartenbau in Pillnitz) und Gartengestalter Diplomgärtner Henke verwirklicht. Unterstützt wurden sie von Prof. Siegfried Sommer (TU Dresden) und vielen freiwilligen Helfern.

Einzelnachweise

  1. Verwaltungsgericht Dresden (5 K 3229/1999, 5 K 3231/1999)
  2. Stellungnahme IKKH Dr. Albert Prinz von Sachsen und Elmira Prinzessin von Sachsen zur Auktionierung von Schloß Wachwitz
  3. Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 25. Juli 2007, online verfügbar unter http://www.sib.sachsen.de/cms/uploads/media/115-2007.pdf

Weblinks und Quellen

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