Schloss Weinitz

Schloss Weinitz
Schloss Bojnice
Schloss Bojnice, 2005

Schloss Bojnice (auch Schloss Weinitz; slowakisch Bojnický zámok) ist ein Schloss in Bojnice, Slowakei. Es beherbergt das am meisten besuchte Museum in der Slowakei.

Geschichte

Das Schloss wurde zuerst im Jahre 1113 in einem Dokument der Abtei Zobor erwähnt. Ursprünglich war es aus Holz gebaut und wurde schrittweise durch Stein ersetzt, die äußeren Mauern waren der unebenen bergigen Umgebung nachempfunden. Der erste Besitzer war Matthäus Csák, faktischer Herrscher über die gesamte West- und Mittelslowakei, er erhielt es im Jahre 1302 vom Wenzel III. dem König von Ungarn. Später im 15. Jahrhundert war das Schloss im Besitz von König Matthias Corvinus, welcher es seinem unehelichen Sohn Johann Corvin 1489 übergab.

Matthias besuchte gerne Bojnice und arbeitete hier an seinen königlichen Dekreten. Gewöhnlich diktierte der diese unter seinem vielgeliebten Lindenbaum, welcher heute unter dem Namen „Lindenbaum des Königs Matthias“ bekannt ist. Nach seinem Tod kam das Schloss in den Besitz der Familie Zápolya (siehe Johann Zápolya). Die Turzos, die reichste Familie im nördlichen Königreich von Ungarn (heute Slowakei), erwarb das Schloss 1528 und unternahm große Umbauten. Die ursprüngliche Festung wurde in ein Renaissance Schloss umgebaut. Ab dem Jahre 1646 war das Schloss im Besitz der Pálffys, welche weitere Umbauten am Schloss durchführten.

Schloss Bojnice

Abschließend wurde Schloss Bojnice von Johann Pálffy (1829-1908) einem umfassenden romantisierenden Umbau von 1888 bis 1909 unterzogen. Es entstand das heutige Schloss, welches den französischen Schlössern der Loire nachempfunden ist. Pálffy ließ nicht nur das Schloss bauen, er war ebenso Architekt and grafischer Designer. Er war einer der größten Sammler von antiken Wandteppichen, Zeichnungen, Bildern und Skulpturen seiner Zeit. Nach seinem Tod wurde das Schloss von seinen Erben 1939 zusammen mit dem Heilbad und dem umgebenden Land an Jan Antonín Baťa verkauft (von dem Schuhhersteller Bata).

Nach 1945 wurde Baťas Vermögen durch die Tschechoslowakei konfisziert und das Schloss wurde Sitz von zahlreichen staatlichen Institutionen. Am 9. Mai 1950 brach ein Feuer im Schloss aus und richtete großen Schaden an. Das Schloss wurde von der Regierung wieder aufgebaut. Seit diesem Wiederaufbau beherbergt es eine Außenstelle des Slowakischen Nationalmuseums, das sich auf die Dokumentation und Präsentation des postmodernen Baustils spezialisiert hat.

Das romantische Schloss ist ein beliebter Drehort für Märchenfilme, wie z.B.: Fantaghirò. Im Jahr 2006, zog das Schloss 200.000 Besucher an.

Weblinks

48.78222222222218.5738888888897Koordinaten: 48° 47′ N, 18° 34′ O


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