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Luise Schottroff (* 11. April 1934 in Köln) ist eine deutsche evangelische feministische Theologin, die als Herausgeberin und Übersetzerin an dem Projekt Bibel in gerechter Sprache mitwirkte.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Schottroff wurde 1960 zum Dr. theol. promoviert und habilitierte sich 1969 mit dem Thema „Der Glaubende und die feindliche Welt: Beobachtungen zum gnostischen Dualismus und seiner Bedeutung für Paulus und das Johannesevangelium“. 1971 wurde sie zur außerplanmäßigen Professorin, 1973 zur Professorin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Dort lehrte und forschte sie bis 1986. Von 1986-1999 hatte sie einen Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Universität Kassel inne. Seit 2001 lehrt sie an der School of Religion der Berkeley University in Berkeley (Kalifornien). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Sozialgeschichte des frühen Christentums, feministische Theologie bzw. Feministische Befreiungstheologie in Westeuropa und der jüdisch-christliche Dialog.
Während ihrer Zeit an der Gesamthochschule/Universität Kassel (bis 1999) prägte Luise Schottroff gemeinsam mit Christine Schaumberger als eine der Mitinitiatorinnen die feministisch-befreiungstheologischen Sommeruniversitäten in Hofgeismar (siehe ihre Beiträge in den Readern zur feministischen - befreiungstheologischen Sommeruniversität 1987, 1988, 1989 und 1990: „Schuld und Macht“, „Patriarchatsanalyse I + II“ und „Geld regiert die Welt“). Sie gründete das feministisch-befreiungsthologische Archiv in Kassel und förderte forschende Frauen und die Frauenforschung an vielen Universitäten erheblich, wie sich an einer großen Zahl von ihr betreuter Dissertationen ablesen lässt[1]. Sie verfasste viele Artikel mit sozialgeschichtlich-feministischen Schwerpunkten und war als Vortragsreisende an vielen Universitäten eine Vorreiterin der feministisch-theologischen Forschung.
Am 18. April 2007 erhielt Luise Schottroff die Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg im Fachbereich Evangelische Theologie. Diese wurde ihr für ihre erheblichen Verdienste um die sozialgeschichtliche Exegese, den christlich-jüdischen Dialog und vor allem um die Feministische Theologie verliehen. Sie wirkte als Herausgeberin und Übersetzerin an dem Projekt Bibel in gerechter Sprache mit. [2]
Einem größeren Publikum wurde Luise Schottroff dadurch bekannt, dass sie auf den Deutschen Evangelischen Kirchentagen Bibelarbeiten und Diskussionen gemeinsam mit Dorothee Sölle durchführte, mit der sie auch mehrere Bücher herausgegeben hat. Nach deren Tod arbeitete sie gemeinsam mit Claudia Janssen.
Eine Auswahl der Werke
- Andrea Bieler/Luise Schottroff, Andrea Bieler, Das Abendmahl. Essen, um zu leben, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-08017-8.
- Luise Schottroff/Marie-Theres Wacker(Hg.), Kompendium Feministische Bibelauslegung, Gütersloh, 3. Auflage 2007.
- Ulrike Bail/Frank Crüsemann/Marlene Crüsemann/Erhard Domay/Jürgen Ebach/Claudia Janssen/Hanne Köhler/Helga Kuhlmann/Martin Leutzsch/Luise Schottroff (Hrsg.): Bibel in gerechter Sprache, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-05500-3.
- Luise Schottroff, Die Gleichnisse Jesu, Gütersloh 2005, ISBN 978-3-579-05200-7.
- Luise Schottroff/Dorothee Sölle, Jesus von Nazareth, München, 4. Auflage 2002.
- Luise Schottroff, Lydias ungeduldige Schwestern. Feministische Sozialgeschichte des frühen Christentums, Gütersloh 1994.
- Herlind Pissarek-Hudelist/Luise Schottroff/Elisabeth Moltmann-Wendel, Mit allen Sinnen glauben. Feministische Theologie unterwegs, Guetersloh 1991. (= Festschrift zum 65. Geburtstag von Elisabeth Moltmann-Wendel)
- Schottroff, Luise / Stegemann, Wolfgang: Jesus von Nazareth - Hoffnung der Armen. Stuttgart, 3. Auflage 1990.
- Luise Schottroff, Befreiungserfahrungen. Studien zur Sozialgeschichte des Neuen Testaments (ThB 82). Chr. Kaiser Verlag, Muenchen 1990.
- Schaumberger, Christine / Luise Schottroff, Schuld und Macht, Studien zu einer feministischen Befreiungstheologie, München 1988, ISBN 3-459-01758-9.
Quellen
- ↑ http://www.ruhr-uni-bochum.de/femtheol/feministisch-befreiungstheologisches%20archiv.htm
- ↑ [http://www.bibel-in-gerechter-sprache.de/modules.php?name=News&file=article&sid=7 Ehrendoktorwürde für Luise Schottroff
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, 2007, S. 3311, ISBN 3-598-23616-6
Weblinks
- Literatur von und über Luise Schottroff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ›Nicht Sklavin, sondern Freie‹ Stationen feministischer Theologie 1934 - 1999 Marie-Theres Wackers Festrede zum 65. Geburtstag von Luise Schottroff in Kassel am 14. Juli 1999
- Universität Marburg zur Verleihung der Ehrendoktorwürde
- feministisch-befreiungstheologisches archiv universität kassel
Personendaten NAME Schottroff, Luise KURZBESCHREIBUNG deutsche evangelische Theologin, feministische Befreiungstheologin GEBURTSDATUM 11. April 1934 GEBURTSORT Köln, Deutschland
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