- Schreibersit
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Schreibersit Scheibe des Gebel Kamil Meteoriten mit Schreibersit-Einschlüssen, umgeben von Kamazit Chemische Formel (Fe,Ni,Cr)3P Mineralklasse Elemente - Metalle, Legierungen, intermetallische Verbindungen
1.BD.05 (8. Auflage: I/A. 11-20) (nach Strunz)
01.01.21.02 (nach Dana)Kristallsystem tetragonal Kristallklasse tetragonal-disphenoidisch Farbe silberweiß, an der Luft schnell bronzegelb anlaufend Strichfarbe dunkelgrau Mohshärte 6,5 bis 7 Dichte (g/cm3) 7,0 bis 7,8 Glanz Metallglanz, durch Anlauffarbe matt werdend Transparenz undurchsichtig Bruch spröde Spaltbarkeit vollkommen nach {001} Habitus plattige, tafelige, stängelige bis nadelige Kristalle Schreibersit, auch Glanzeisen, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Fe,Ni,Cr)3P[1] und entwickelt meist kleine, plattige, tafelige oder stängelige bis nadelige Kristalle von silberweißer Farbe, die an der Luft schnell bronzegelb anlaufen.
Die in der chemischen Formel in Klammern angegebenen Elemente Eisen, Nickel und Cobalt können sich in beliebiger Weise vertreten, stehen aber immer im selben Verhältnis zum Phosphor.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Schreibersit wurde 1847 entdeckt und durch Adolf Patera (1819–1894), einem österreichischen Montanwissenschaftler und Chemiker beschrieben, der das Mineral und zu Ehren des österreichischen Naturwissenschaftlers Karl Franz Anton von Schreibers benannte.
Typmaterial des Minerals wird im Naturhistorischen Museum Wien aufbewahrt.[2]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Systematik der Minerale nach Strunz gehört der Schreibersit zur Abteilung der „Metalle, Legierungen und intermetallische Verbindungen“ ohne weitere Unterteilungen.
Seit der 2001 überarbeiteten, neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) wurde die Klasse der Elemente neu aufgeteilt und präziser unterteilt nach den jeweiligen Hauptelementen bzw. nach Art der Intermetallischen Verbindung und das Mineral steht entsprechend in der Abteilung der „Metallischen Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen“ und der Unterabteilung der „Phosphide“. Dort findet sich der Schreiberit zusammen mit Nickelphosphid in der unbenannten Gruppe 1.BD.05.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Schreibersit ebenfalls in die Klasse der Elemente ein, dort allerdings in die Abteilung der „metallischen Elemente außer der Platingruppe“, wo er zusammen mit Barringerit, Nickelphosphid und Allabogdanit in der unbenannten Gruppe 1.1.21 zu finden ist.
Bildung und Fundorte
Schreibersit ist eines der Meteoritenminerale, die auf der Erde primär nicht vorkommen. Wegen der oxidierenden Bedingungen auf der Erdoberfläche und in der Erdkruste liegen Eisen und Phosphor nur oxidisch vor. Dagegen kann auf dem atmosphärelosen Mutterkörper der Eisenmeteoriten Eisenphosphid gebildet werden. Die Kristalle liegen in diesen Meteoriten tafelförmig in einer Matrix der Minerale Kamazit und Taenit vor.
Bei Ovifak in Grönland gibt es ein sekundäres Vorkommen von metallischem Eisen und Schreibersit. Es entstand beim Eindringen heißen Gesteinsmagmas in Kohlenflöze.
Fundorte für meteoritischen Schreibersit sind unter anderem die in der Antarktis gefundenen Mondmeteoriten Allan Hills 77283 und Allan Hills 84008, der Campo-del-Cielo-Meteorit in Argentinien, der Indarch-Meteorit in Aserbaidschan.
Kristallstruktur
Schreibersit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 9,04 Å und c = 4,46 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Schreibersite (englisch, PDF 1,8 MB; S. 253)
- ↑ Catalogue of Type Mineral Specimens - Commission on Museums (IMA): Schreibersite - Patera A: W Haidinger Ber.Mitt. Freunde Naturwiss., Wien (1847) 3, 69 Meteorite-Slovakia - Arva (N49 20', E19 29') - Meteorite Magura - Iron, Octahedrite, IA - Austria: NHMW-Wien - Type: HT: A.x.31 (1 sample, 55g) (PDF)
- ↑ Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X.
Literatur
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
Weblinks
Commons: Schreibersite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Schreibersit (Wiki)
- Webmineral - Schreibersite (engl.)
- MinDat - Schreibersite (engl.)
- Mineraldatenblatt - Schreibersite (PDF, engl.; 66 kB)
Kategorien:- Mineral
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