- Scoring-System
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Ein Scoring-System dient der Klassifizierung von Krankheitsbildern oder Verletzungsmustern. Die diversen Scoring-Systeme werden in der Medizin eingesetzt, um Diagnosen zu stellen und den Patientenzustand in einheitlicher Nomenklatur beschreiben zu können. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die statistische Erfassung. Aus manchen Scoring-Systemen lassen sich mittelbar auch Behandlungsstrategien und Prognosen ableiten.
Den Scoring-Systemen ist gemeinsam, dass sie definierte Punktwerte zuordnen und über ein Berechnungsverfahren das Ergebnis auf eine feste Skala abbilden.
Im Gegensatz dazu stehen Systeme, die ohne scharfe Punktezuordnung eher beschreibend wirken, wie die Sichtungskategorien in der Katastrophen- und Notfallmedizin.
Verschiedene medizinische Scoring-Systeme:
- Abbreviated Injury Scale (AIS) zur Beschreibung der Letalität von Einzelverletzungen.
- Acute Physiology And Chronic Health Evaluation (APACHE)
- Apgar-Score zur Bewertung von Neugeborenen und Säuglingen
- Bishop-Score zur Beurteilung der Geburtsreife des Muttermundes
- Burch-Wartofsky-Score zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer thyreotoxischen Krise
- Child-Pugh Score zur Klassifikation der Leberzirrhose.
- Cincinnati Prehospital Stroke Scale zur prähospitalen Identifikation eines Schlaganfall.
- DemTect zum Screening auf Vorliegen einer Demenz
- Duke-Score zur ergometrischen Diagnostik der koronaren Herzkrankheit (KHK).
- Fischer-Score zur Auswertung der Herztonwehenschreibung (Kardiotokografie) bei Schwangeren.
- Functional Capacity Index (FCI) zur Beschreibung der Langzeitfolgen von Einzelverletzungen.
- Glasgow Coma Scale (GCS) zur Beurteilung von Bewusstseinstörungen bei Erwachsenen
- Hasford-Score zur Beurteilung der Risikogruppe bei Leukämie
- Injury Severity Score (ISS) zur Traumaklassifikation
- Innsbrucker Koma Skala (IKS) zur Traumabewertung nach physiologischen Gesichtspunkten, zieht andere Scoring-Systeme (GCS, RTS) zur Berechnung heran und bezieht sie auf Blutdruck- und Atemfrequenzwerte.
- Lipton-Score zur Einteilung bei Histiozytose X-Patienten.
- Mainz Emergency Evaluation Score (MEES)
- Mini-Mental-Status nach M.F. Folstein zur Beurteilung des Demenzgrades.
- NACA-Schema zur statistischen Erfassung von Luftfahrtunfällen, mittlerweile auch bei anderen Unfällen und Erkrankungen eingesetzt
- Psoriasis Area and Severity Index (PASI)
- Pediatric Glasgow Coma Scale (PGCS) zur Beurteilung von Bewusstseinsstörungen bei Kindern.
- Revised Trauma Score (RTS)
- RLS Severity Scale zur Diagnose des Restless-Legs-Syndroms.
- Simplified Acute Physiology Score (SAPS bzw. SPASII) ermöglicht die Einschätzung der Erkrankungsschwere von Intensivpatienten sowie die Berechnung des Letalitätsrisikos.
- Therapeutic Intervention Scoring System (TISS) ein therapieorientiertes Scoring-System auf Intensivstationen.
Die bekanntesten Scoring-Systeme auf deutschen Intensivstationen sind:[1]
- Acute Physiology And Chronic Health Evaluation (APACHE)
- RASS-Score
- Riyadh-Score
- Therapeutic Intervention Scoring System (TISS)
Quellen
- ↑ (in alphabetischer Reihenfolge) Rheinische Post vom 9. Juli 2010, Seite A7 / Dr. Klaus Dominick
Weblinks
- transplantation-information.de - Was sind eigentlich Score-Systeme?
- ÖGAN/ Vorstellung und Vergleich der wichtigsten Scoring-Systeme
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorien:- Diagnostisches Verfahren in der Notfallmedizin
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